gwf Wasser/Abwasser Energieeffizienz rechnet sich! (Vorschau)
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Praxis<br />
INFO<br />
Auftraggeber:<br />
Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe<br />
Planungszeitraum:<br />
Mai 2009 bis Oktober 2010<br />
Informationen zum Projekt:<br />
berlin@hyderconsulting.com<br />
oder<br />
www.hyderconsulting.de<br />
mers von 1100 mm Durchmesser<br />
und einer Länge von 500 Metern.<br />
Die Bohrmaschine musste ein drahtgebundenes<br />
Ortungssystem aufnehmen<br />
können, wozu das Bohrgestänge<br />
über einen Durchmesser von<br />
über 85 mm verfügen muss. Letztlich<br />
war eine Pumpleistung der Spülungspumpe<br />
zum Austragen des<br />
gelösten Bohrkleins mit einer Leistung<br />
von über 800 Litern pro Minute<br />
erforderlich. Ausgewählt wurde<br />
eine Bohrmaschine mit 100 kN Zugkraft<br />
(Bild 4).<br />
Trassierung<br />
Für die Trassierung von Gussrohrleitungen<br />
sind der Radius der Bohrgradiente<br />
und die Bohrlänge die<br />
bestimmenden Parameter. In der<br />
Trassierung waren sowohl vertikale<br />
als auch horizontale Richtungsänderungen<br />
an der Grenze der zulässigen<br />
Biegeradien vorhanden. Die<br />
vorhandenen Zwangspunkte und<br />
das <strong>Wasser</strong>einzugsgebiet boten<br />
wenig Spielraum für die Planung<br />
der Bohrgradiente. Zwangspunkte<br />
für die Planung der Bohrgradiente<br />
waren die vorhandenen Grunddienstbarkeiten,<br />
die Bebauung<br />
unmittelbar neben der Trasse auf<br />
einer Länge von 70 Metern sowie<br />
diverse Fremdanlagen in einer<br />
Länge von 210 m, 5 m über geplanter<br />
Leitung, darunter eine Rohwasserleitung,<br />
vier Stromkabel, eine<br />
Gasleitung DN 100, eine TW-Leitung<br />
Grauguss DN 100 sowie Telekom-<br />
Kabel. Es musste also eine Ortung<br />
unter den zahlreichen Fremdanlagen<br />
mit sehr großen ferromagnetischen<br />
Massen und elektromagnetischen<br />
Feldern vorgenommen<br />
werden. Hierfür wurde ein Ortungssystem<br />
auf der Basie elektromagnetischer<br />
Messung eingesetzt,<br />
das „DIGITRAK ECLIPSE Steuerungs-System<br />
SST“, mit erstaunlich<br />
guten Messergebnissen, was durch<br />
die Nachmessung mit einem Kreiselkompass<br />
in dem verlegten Rohr<br />
bestätigt wurde.<br />
Bauablauf<br />
Der Bauablauf wurde durch die Witterungsbedingungen<br />
stark beeinflusst.<br />
Das Bauvorhaben wurde im<br />
November 2010 begonnen und<br />
musste im Dezember wegen zu<br />
niedrigen Temperaturen (unter<br />
–10 °C) abgebrochen werden. Eine<br />
besondere Herausforderung be -<br />
stand in der Spülungsrückführung<br />
von der Zielseite zu der Recyclinganlage<br />
auf der Startseite. Die oberirdisch<br />
verlegte Leitung fror trotz<br />
Einhausung mit Heizung und Mehrschichtbetrieb<br />
immer wieder ein.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt war die<br />
Aufweitung des Bohrloches auf<br />
einen Durchmesser von 1100 mm ø<br />
abgeschlossen. Die nun folgende<br />
Unterbrechung barg die Gefahr,<br />
dass das Bohrloch bei längerer<br />
Standzeit zusammenfällt, das Bohrgestänge<br />
fest wird und Setzungen<br />
entstehen können. Die Arbeiten<br />
wurden im Februar 2011 wieder<br />
aufgenommen – das Bohrloch<br />
stand, es war kein Schaden eingetreten.<br />
Dazu war es notwendig, die<br />
entsprechenden Maßnahmen zum<br />
Arbeiten bei Dauerfrost zu treffen.<br />
So wurde zum Beispiel die gesamte<br />
Bohrmaschine mit einem Zelt eingehaust.<br />
Erschwerend war auch das<br />
Hochwasser der Havel, was bis zur<br />
Zielgrube reichte (Bild 5).<br />
Fazit<br />
Durch das von Hyder Consulting<br />
entwickelte Konzept und hierin<br />
umgesetzte Verfahren, wurden die<br />
Eingriffe in Natur und Landschaft<br />
trotz der schwierigen Randbedingungen<br />
in der Umgebung auf ein<br />
Bild 4. Verankerte Bohrmaschine.<br />
Bild 5. Trasse zum Vorstrecken bei Hochwasser.<br />
Minimum reduziert und die Bauzeit<br />
deutlich verringert. Zudem konnte<br />
die Baumaßnahme in diesem sensiblen<br />
Umweltbereich erfolgreich<br />
abgeschlossen werden, obgleich<br />
die extreme Witterung für eine zeitweise<br />
Unterbrechung und immer<br />
neue Probleme sorgte.<br />
Autoren:<br />
Dipl.-Ing. (FH) André Beutler,<br />
Hyder Consulting GmbH Deutschland<br />
Dipl.-Ing. Gerhard Herrmann<br />
Barbara Olfe-Kräutlein,<br />
Hyder Consulting GmbH Deutschland<br />
Kontakt:<br />
Hyder Consulting GmbH Deutschland,<br />
Grunewaldstraße 61–62, D-10825 Berlin,<br />
Tel. (030) 670521-0, Fax (030) 670521-11,<br />
E-Mail: berlin(at)hyderconsulting.com,<br />
www.hyderconsulting.de<br />
November 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 1099