gwf Wasser/Abwasser Energieeffizienz rechnet sich! (Vorschau)
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Porträt NETZWERK WISSEN<br />
Ein Blick zurück auf die über 140 Jahre alte Geschichte der RWTH Aachen<br />
Mit 32 Lehrern und 223 Studenten eröffnete die RWTH Aachen als „Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische<br />
Schule zu Aachen“ im Jahr 1870 den Lehrbetrieb, mitten im Deutsch-Französischen Krieg. Die lange Bauzeit von der Gründung<br />
eines privaten „Komitee zur Errichtung einer Polytechnischen Schule in Aachen“ 1858 über die Grundsteinlegung 1865<br />
bis zur Eröffnung 1870 lag unter anderem an den Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Baumaterialien: Das noch heute<br />
imposant wirkende Gebäude war in einer nicht einmal 80 000 Einwohner zählenden Stadt entstanden. Noch während der<br />
Planungs- und ersten Bauphase galt die polytechnische Schule als erste Einrichtung ihrer Art in Preußen. Im Sommer 1866<br />
verlor sie diesen Rang an das Polytechnikum zu Hannover. Preußen annektierte in diesem Jahr das gleichnamige Königreich.<br />
Ein Stich aus dem Jahr 1879 zeigt das Hauptgebäude und das chemische Laboratorium. ©Hochschularchiv RWTH Aachen.<br />
Im Jahr 1880 wurde aus der direktorgeführten Polytechnischen Schule eine „Technische Hochschule“ mit einer Rektoratsverfassung.<br />
Der Erste Weltkrieg bedeutete einen ernsten Rückschlag. Doch zwischen 1925 und 1932 wurden die bisherigen<br />
Studierendenzahlen wieder aufgeholt und neue Gebäude errichtet. Während des Nationalsozialismus wurde die RWTH wie<br />
andere Hochschulen politisch gleichgeschaltet: Die Freiheit der Lehre und der Forschung wurde eingeschränkt, führenden<br />
Dozenten wurde die Lehrerlaubnis entzogen und viele Studenten mussten die RWTH verlassen. Wegen der Grenznähe zu den<br />
Niederlanden und Belgien war die Hochschule während des Zweiten Weltkriegs ein Jahr lang geschlossen. Sobald der Krieg<br />
beendet war, nahm die RWTH ihren Lehrbetrieb wieder auf. Neue technikferne Fakultäten entstanden: 1965 für Philosophie<br />
und 1966 für Medizin. So wurde aus der technischen Hochschule eine Universität. 1980 wurde die Pädagogische Hochschule<br />
Aachen eingegliedert. Während <strong>sich</strong> andere bundesdeutsche Technische Hochschulen (TH) in Technische Universitäten (TU)<br />
umbenannten, behielt die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen in die Bezeichnung als Technische Hochschule<br />
bei.<br />
Weitere Informationen unter: www.rwth-aachen.de<br />
Membrankammern ist weitgehend<br />
durch andere Maßnahmen <strong>sich</strong>erzustellen.<br />
Darüber hinaus stellen<br />
Rührwerke und Rezirkulationspumpen<br />
weitere Verbraucher dar, denen<br />
im energieoptimierten Betrieb<br />
eines MBR besondere Berück<strong>sich</strong>tigung<br />
gebührt.<br />
Neben filtrationsbedingten<br />
Mehr aufwendungen besteht ein<br />
energetischer Nachteil von MBR<br />
darin, dass sie als aerob stabilisierende<br />
Anlagen betrieben werden,<br />
was mit erhöhtem Sauerstoffbedarf<br />
verbunden ist. Die Energiebilanz<br />
der Kläranlage wird weiterhin<br />
dadurch verschlechtert, dass der<br />
MBR-Schlamm somit keiner anaeroben<br />
Stabilisierung mit Energieerzeugung<br />
durch die Verstromung<br />
des anfallenden Klärgases zugeführt<br />
wird.<br />
Im Projekt „EnReMem“ wird<br />
daher die Implementierung einer<br />
anaeroben Stabilisierungsstufe in<br />
die Verfahrenskette von MBR untersucht.<br />
Wesentliche Projektinhalte<br />
sind die Ermittlung des Klärgasanfalls<br />
bei der Faulung von MBR-<br />
Schlämmen, Untersuchung der Entwässerbarkeit<br />
von MBR-Schlämmen<br />
vor und nach der Faulung sowie<br />
eine Energie- und Kostenbetrachtung<br />
anhand von Modellanlagen.<br />
Des Weiteren werden CO 2 -Bilanzen<br />
für MBR mit und ohne Vorklärung<br />
bzw. Faulung durchgeführt und die<br />
Auswirkungen einer Vorklärung<br />
und Umstellung der Betriebseinstellungen<br />
in Richtung höherer Gasausbeute<br />
auf die Filtrierbarkeit und das<br />
Membranfouling untersucht.<br />
Weitere Informationen:<br />
Institut für Siedlungswasserwirtschaft der<br />
RWTH Aachen<br />
E-Mail: isa@isa.rwth-aachen.de<br />
Telefon: (0241) 8025207<br />
Internet: www.isa.rwth-aachen.de<br />
November 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 1043