gwf Wasser/Abwasser Energieeffizienz rechnet sich! (Vorschau)
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2<br />
r0<br />
RS<br />
⋅ (1+<br />
) = R<br />
2<br />
R<br />
S<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
kf<br />
1⋅ d1+ kf2⋅d2<br />
kfH<br />
=<br />
d + d<br />
1 2<br />
Fachberichte<br />
Als Beispiel können die Aufmessungen in einer<br />
11,0 m tiefen Baugrube in den Terrassenschottern im<br />
Osten von München genannt werden [8]. An den per<br />
Hand entnommenen Kiesproben wurden nach Seiler<br />
[15] folgende k f -Werte bestimmt:<br />
""<br />
Rollkies: d 1 etwa 30 % der Höhe; k f1 = 1,0 ∙ 10 –1 m/s<br />
""<br />
Sandiger Kies: d 2 etwa 70 % der Höhe;<br />
k f2 = 3,6 ∙ 10 –3 m/s<br />
Damit konnten folgende k f -Werte be<strong>rechnet</strong> werden:<br />
k fH = 3,2 ∙ 10 –2 m/s;<br />
k fV = 5,1 ∙ 10 –3 m/s<br />
Ein benachbarter Pumpversuch hat ein k fH von<br />
2,7 ∙ 10 –2 m/s sowie ein k fV von 4,7 ∙ 10 –3 m/s ergeben [8].<br />
Die Übereinstimmung der Werte ist sehr gut.<br />
3.1 Ermittlung des k fH -Wertes<br />
Es wurde bereits ausgeführt, dass in der Geohydraulik<br />
allgemein angenommen wird, dass Auswertungen von<br />
Versuchen in Brunnen, die von Messungen in GWMst<br />
begleitet waren, stets den horizontalen k f -Wert ergeben.<br />
Diese Annahme verwundert, da bei zunehmender<br />
Absenkung des Grundwasserspiegels das dem Brunnen<br />
zuströmende <strong>Wasser</strong> – zumindest in Brunnennähe – in<br />
vermehrtem Maße die weniger wasserwegsamen sandigen<br />
Kiesschichten durchfließen muss (Bild 3).<br />
Dies hat zur Folge, dass die Absenkung des<br />
<strong>Wasser</strong>spiegels nicht in dem Maße erfolgt, wie es in<br />
einem isotropen GW-Leiter der Fall wäre, d. h. er verläuft<br />
in zunehmenden Maße flacher als in einem isotropen<br />
GW-Leiter [5]. Bei der Auswertung der einzelnen<br />
<strong>Wasser</strong>spiegellagen z. B. nach Gleichung 3 hat dies zur<br />
Folge, dass <strong>sich</strong> mit zunehmender Absenkung immer<br />
größere k f -Werte ergeben, da die Differenzen der<br />
z-Werte im Nenner immer kleiner werden. Daraus kann<br />
wiederum gefolgert werden, dass bei minimaler<br />
Absenkung die Größe des k fH -Wertes erhalten wird. Da<br />
dies versuchstechnisch nicht ausführbar ist<br />
(<strong>Wasser</strong>mengenmessung, <strong>Wasser</strong>spiegelmessung) ist<br />
folgendermaßen vorzugehen:<br />
Man trägt die für die einzelnen Absenkstufen erhaltenen<br />
k f -Werte in Abhängigkeit vom zugehörigen s 0* -<br />
Wert im semilogarithmischen Maßstab auf und verlängert<br />
die Linien, die man durch die Verbindung der Versuchspunkte<br />
erhält, bis zur Abszisse, also bis zur<br />
Ordinate s 0<br />
* = 0. Der Schnittpunkt ergibt den k fH -Wert<br />
(Bild 4).<br />
Es kann somit nochmals festgehalten werden, dass<br />
die aus Pumpversuchen bestimmten k f -Werte<br />
Mischwerte sind, die zum größeren Teil aus dem k fH -<br />
Wert und mit zunehmender Absenkung in zunehmendem<br />
Maße vom k fV -Wert bestimmt werden.<br />
Bei der Auswertung einer Vielzahl von Pumpversuchen<br />
ist noch folgende Besonderheit aufgefallen: Setzt<br />
man in Gleichung 3 folgende Werte ein:<br />
d<br />
rk<br />
1 fV<br />
= r 0 ; z 1 = h 0 ; r 2 = R; z 2 = H<br />
d1<br />
d2<br />
+<br />
kf<br />
1<br />
kf<br />
2<br />
so erhält man:<br />
R<br />
Q⋅ln<br />
r<br />
kf<br />
=<br />
(m/s) (Gl. 6)<br />
2<br />
π⋅(<br />
H − )<br />
0<br />
2<br />
h0<br />
Es hat <strong>sich</strong> gezeigt, dass man mit hinreichender Genauigkeit<br />
hiermit κ = den Wert k fH erhält. Man kann daraus den<br />
2 kfH<br />
Schluss ziehen,<br />
kfV<br />
dass <strong>sich</strong> der <strong>Wasser</strong>spiegel im Brunnen<br />
so einstellt, als ob isotrope Verhältnisse im GW-Leiter<br />
2<br />
vorliegen. r0<br />
I⋅( r−Diese ) Tatsache erklärt auch mit, dass vermittels<br />
der D/T-Gleichungen r<br />
die Förderwassermengen relativ<br />
genau erhalten werden [16, 17, 18, 19, 20].<br />
Werden weitere als die aus den Versuchen erhaltenen<br />
k f -Werte benötigt, z. B. zur Berechnung von Förderwassermengen,<br />
können sie entweder aus Bild 4 entnommen<br />
werden oder mit folgender Gleichung be<strong>rechnet</strong><br />
werden [8]:<br />
k f = k fH + d 1 · (s 0* ) ß (Gl. 7)<br />
Die Größen d 1 und β können hierzu aus zwei Versuchswerten<br />
eines Pumpversuchs bestimmt werden.<br />
Bild 3. Brunnenzustrom in geschichteten GW-Leitern.<br />
Bild 4. Ermittlung des k fH -Wertes.<br />
November 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 1083