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gwf Wasser/Abwasser Energieeffizienz rechnet sich! (Vorschau)

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<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Fachberichte<br />

with suspensions with Escherichia coli, spores of<br />

Bacillus subtilis and MS2-Coliphages. There were<br />

500 mL suspensions of every organism with concentrations<br />

around 10 10 /100 mL respectively. These concentrations<br />

were intentionally above the highest values<br />

to be expected under natural conditions or in the<br />

catchment of the well, even under worst-case scenarios.<br />

By taking water samples over the hole time it was<br />

to show that the three different organisms entered<br />

different depths of the column: E. coli never came<br />

deeper than 0,75 m, MS2-Coliphages only in particular<br />

cases reached up to 3,25 m and only the spores of<br />

B. subtilis could be detected at the last sampling<br />

point at 3,75 m in concentrations up to 20 CFU/<br />

100 mL. Related to the starting concentrations follows<br />

an elimination-efficiency of nine to ten orders of<br />

magnitude from the built-in sand-layers for the<br />

microorganisms tested. Because of these results the<br />

reduction exceeds the demands for disinfectionmethods<br />

by several orders of magnitude. Seeing the<br />

facts that the concentrations of microorganisms used<br />

in the model exceed natural concentrations by far,<br />

that the well is situated in a well protected piece of<br />

land and that the depth of the sand layers above the<br />

planned well will amount to more than ten meters<br />

instead of the four meters in the model, the conclusion<br />

is, that the tertiary sand layers are sufficiently<br />

save from a microbiological and hygienic point of<br />

view. During the construction of the well great care<br />

has to be taken about not to disturb the naturally<br />

dense bedding of the sand layers.<br />

Die Grundwasserleiter des Lechtales sind ergiebige<br />

<strong>Wasser</strong>vorkommen, die bereits seit langem für die Trinkwasserversorgung<br />

der Stadt Augsburg genutzt werden.<br />

Die Grundwasserleiter gliedern <strong>sich</strong> in zwei hydraulisch<br />

eigenständige Stockwerke, von denen die quartären<br />

Schotter des Lechs und die darunter anstehenden<br />

Sande der Oberen Süßwassermolasse (OSM) das erste<br />

Hauptgrundwasserstockwerk bilden und von regionaler<br />

wasserwirtschaftlicher Bedeutung sind. Der zu diesem<br />

ersten Stockwerk gehörende, oberflächennahe tertiäre<br />

Grundwasserleiter beginnt mit seiner sandigen Fazies<br />

ab etwa 7 bis 8 m unter Gelände und reicht in den Fassungsanlagen<br />

der Stadtwerke Augsburg GmbH südlich<br />

der Stadt bis etwa 25 m unter Gelände. Darunter beginnt<br />

der regionale Stauer mit einem Tonhorizont, der das<br />

zweite Hauptgrundwasserstockwerk vom oberflächennahen<br />

Aquifersystem abtrennt.<br />

Die Quartärfassungen (flache Vertikalfilterbrunnen)<br />

sind nach stärkeren Niederschlägen vereinzelt von bakteriologischen<br />

Einträgen betroffen. Dabei handelt es <strong>sich</strong><br />

aber meist um sehr wenige coliforme Keime (i. d. R.<br />

1 Keim/100 mL), die in den sehr gut wasserdurchlässigen<br />

Schottern nicht oder nur ungenügend retardiert werden.<br />

Die mikrobiologischen Befunde treten unregelmäßig auf<br />

und können aufgrund der großen Abstandsgeschwindigkeiten<br />

im quartären Grundwasserleiter und der sehr<br />

gut wasserdurchlässigen Deckschichten rasch in die<br />

flachgründigen, rund 8 m tiefen Fassungen gelangen.<br />

Eine geologische Barriere gegenüber diesen Einträgen ist<br />

für den quartären Grundwasserleiter nicht vorhanden.<br />

Ein Ausweichen in den tertiären Grundwasserleiter<br />

unterhalb des Stockwerkstrenners innerhalb der OSM<br />

ist aus hydrochemischen Gründen nicht möglich, da die<br />

Stadtwerke Augsburg <strong>Wasser</strong> GmbH das gewonnene<br />

Grundwasser ohne weitere Aufbereitung in das Versorgungsgebiet<br />

abgeben können. Im tieferen Tertiär werden<br />

eisen- und manganhaltige, reduzierte Wässer an -<br />

getroffen und die betriebenen Tiefbrunnen zeigen<br />

starke Alterungserscheinungen, so dass diese Gewinnungsoption<br />

derzeit nicht zur Diskussion steht.<br />

Daher betreiben die Stadtwerke ein neues Gewinnungskonzept,<br />

das vermehrt die Nutzung des sandig<br />

ausgebildeten, oberflächennahen Grundwasserleiters<br />

unter dem hochpermeablen quartären Lechkies<br />

anstrebt. Die Sandschicht der OSM soll dabei die Rolle<br />

einer natürlichen Langsamsandfiltration übernehmen<br />

und als Barriere gegenüber dem periodisch belasteten<br />

Quartärwasser fungieren. Die für diesen Fassungshorizont<br />

konzipierten Horizontalfilterbrunnen (HFB)<br />

sollen innerhalb der oberflächennahen Tertiärschichten<br />

ver filtert werden (Bild 1).<br />

Dabei sollten im Rahmen von Modellversuchen mit<br />

in-situ-Material folgende Fragestellungen untersucht<br />

werden:<br />

HFB-<br />

Zentralschacht<br />

H(Sand) = ca. 13,5 bis<br />

14,5 m Retentionspassage<br />

H gesamt inkl. Q = ca.<br />

20 bis 21 m<br />

Grundwasseroberfläche ca. 3,3 m u.<br />

Glände e<br />

Oberkante OSM ca. 6,5 m u. Gelände<br />

Strangniveau ca. 20 bis 21 m u. Gelände<br />

Oberkante Ton ca. 24 bis 26 m u. Gelände<br />

Bild 1. Konzeptionelle Darstellung des HFB-Ausbaus in den<br />

oberflächennahen Tertiärschichten im Lechtal.<br />

© für alle Abbildungen: Autorengruppe<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 1059

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