gwf Wasser/Abwasser Energieeffizienz rechnet sich! (Vorschau)
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Praxis<br />
gang stellte ein sehr hohes Risiko<br />
dar, da das Bohrloch während der<br />
gesamten Zeit stabil gehalten werden<br />
musste. Letztlich konnte die<br />
Einziehzeit jedoch bei der Montage<br />
unterschritten werden (Bild 2).<br />
Bild 3. Kaliber zum Prüfen des Bohrloches.<br />
Tabelle 3. Abschätzung der erforderlichen Zugkraft.<br />
F kN =G · l · f<br />
Gewichtskraft/Auftrieb G<br />
Länge l<br />
Zugkräfte<br />
Die erforderliche Zugkraft zum Einziehen<br />
des Rohres kann durch Minderung<br />
des Auftriebes des Rohres in<br />
der Spülung mit einer Ballastierung<br />
erreicht werden. In diesem Fall<br />
Tabelle 2. Die Grunddaten für die Ballastierung.<br />
Druckstufe PN K 9<br />
Durchmesser Rohr D R m 0,748<br />
Volumen m³/m 0,439<br />
Σ Masse Rohr (lt. Hersteller) M kg/m 256,83<br />
Gewichtskraft Rohr nach unten kN/m 2,52<br />
Bohrspülung, Dichte r kg/m³ 1.275<br />
Gewichtskraft Spülung kN/m³ 12,51<br />
Auftrieb im Bentonit nach oben kN/m 5,496<br />
resultierende Kraft g a -Rohr nach oben kN/m 2,98<br />
Vollwasserfüllung Di = 0,7 m kg/m 384,85<br />
Ballastierung kN/m 3,78<br />
resultierende Kraft g a -Rohr nach unten kN/m 0,80<br />
0,80 kN/m<br />
496 m<br />
Ermittlung des Faktors „f“<br />
Orientierungswerte<br />
Radien f R = am Min. 9,0 0,6 sonst 0,9<br />
Winkelsumme f W = < 30°; 0,6 – 0,9; >15° 0,7<br />
Hindernisse im Bohrverlauf f H = vorh. 0,6 – 0,9 sonst 0,7<br />
Baugrund-Reibung f B = schwierig 0,9 0,6 gut 0,7<br />
Bohrlochaufweitung (Rechenwert) f B = am Min. 0,9 0,6 sonst 0,8<br />
Spül.-Schubsp. t; bei Ø >500 mm f s = hoch 0,9- 0,6 niedrig 0,9<br />
F = 311 kN Mittelwert 0,78<br />
wurde eine Vollwasserfüllung während<br />
des Rohreinzuges gewählt<br />
(Tabelle 2).<br />
Für die erforderliche Zugkraft<br />
wurde abgeschätzt (s. Tabelle 3).<br />
Bei einem Sicherheitsbeiwert<br />
von S i = 1,5 ergibt <strong>sich</strong> eine zu<br />
erwartende Zugkraft von 467 kN.<br />
Um diese Zugkräfte zu erreichen,<br />
müssen jedoch ideale Bedingungen<br />
vorhanden sein. Das bedeutet, dass<br />
das Bohrloch frei von zusätzlichen<br />
Richtungsänderungen sein muss.<br />
Das gelöste Bohrklein muss vollständig<br />
aus dem Bohrloch ausgetragen<br />
sein. Und die Kaliberhaltigkeit<br />
des Bohrlochs muss durchgängig<br />
vorhanden sein. Zur Prüfung der<br />
Beziehbarkeit des Bohrlochdurchmessers<br />
wurde ein Kaliber mit<br />
einem Durchmesser der Rohrmuffe<br />
und der Rohrlänge vor dem<br />
Rohreinzug durch das Bohrloch<br />
gezogen (Bild 3).<br />
Die abgeschätzten erforderlichen<br />
Zugkräfte wurden beim Einziehen<br />
nicht erreicht. Eine genaue<br />
Messung war aufgrund eines Defektes<br />
am Messgerät nicht möglich.<br />
Anforderung an die Spülung<br />
An die Spülung mussten besondere<br />
Anforderungen hin<strong>sich</strong>tlich<br />
des Einsatzes im Trinkwassereinzugsgebietes<br />
Schutzzone I, II und<br />
IIIA gestellt werden. Außerdem<br />
mussten die Spülung und die beigesetzten<br />
Additive den Abtrag der<br />
Formation und Bohrlochreinigung,<br />
die Bohrlochstabilisierung, die<br />
Schmierung und Kühlung sowie<br />
den Schutz vor Korrosion <strong>sich</strong>ern.<br />
Vor der Freigabe waren umfangreiche<br />
Untersuchungen erforderlich.<br />
Die Dichte r der mit Bohrklein<br />
beladenen Bentonit-Spülung<br />
betrug 1,275 [kg/dm³].<br />
Dimensionierung<br />
der Bohrmaschine<br />
Um die Bohrmaschinengröße festzulegen,<br />
mussten verschiedene Kriterien<br />
beachtet werden. Die erforderliche<br />
Zugkraft musste ge<strong>sich</strong>ert<br />
sein sowie das erforderliche Drehmoment<br />
zum Drehen eines Räu-<br />
November 2011<br />
1098 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>