Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule
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Uhr ist für alle Schüler ein Freizeitangebot („AG“) an der Schule obligatorisch.<br />
In allen drei Fällen haben die Jungen Sportkurse gewählt (Basketball<br />
<strong>und</strong> Tischtennis). Zudem betätigen sich zwei von ihnen auch in den Pausen<br />
<strong>zwischen</strong> den Unterrichtsst<strong>und</strong>en regelmäßig sportlich (Fußball, Tischtennis).<br />
Gelegentlich werden auch Pausen zum Ausruhen <strong>und</strong> Austausch mit<br />
den befre<strong>und</strong>eten MitschülerInnen genutzt. Wenn es zu außeralltäglichen<br />
Freizeiten kommt, die überbrückt werden müssen, weil z.B. der Unterricht<br />
am Freitag eher zuende ist <strong>und</strong> im Anschluss an die Schule Vereinstraining<br />
folgt, dann werden diese Zeiten an der Schule mit Fußballspielen verbracht.<br />
Die außerschulische Freizeit (16.00 – 20.00 Uhr): Fortsetzung der Bewegungsorientierung<br />
Die drei Jungen nehmen im Zeitfenster von 18.00 bis 20.00 Uhr institutionell<br />
organisierte Freizeitaktivitäten wahr. D.h. zwei- bis dreimal in der Woche<br />
gehen die Jugendlichen zum Sportverein (Handball, Basketball, Baseball,<br />
Tennis, Fußball). Das macht in der Summe fünf bis sechs St<strong>und</strong>en die<br />
Woche. Nur in einem Fall handelt es sich dabei um einen schuleigenen<br />
Sportverein, so dass das Training unmittelbar im Anschluss an den Unterricht<br />
erfolgen kann <strong>und</strong> keine Wegezeiten anfallen. Ähnlich verhält es sich,<br />
wenn einer der drei Schüler privaten Musikunterricht in den Räumen der<br />
Schule nach dem Unterricht einmal wöchentlich erhält. An den Tagen, in<br />
denen kein Sport getrieben wird, nehmen sich die Schüler Zeit für Entspannung,<br />
Zeit für die Beschäftigung mit Medien, wie z.B. Fernsehen, Lesen,<br />
Computerspiele, aber auch Zeit für Lernen <strong>und</strong>/oder Hausaufgaben.<br />
Außerschulische Peer-Kontakte sind der Ausnahmefall: Während die<br />
Einzelkinder, aber auch Kinder aus Mehr-Kind-<strong>Familie</strong>n unter der Woche<br />
keine Zeit für eigeninitiierte Treffen mit Fre<strong>und</strong>Innen verwenden, wird sich<br />
nur im Einzelfall mit denjenigen aus der Nachbarschaft getroffen (2-3mal in<br />
der Woche).<br />
Der Abend als zentrale <strong>Familie</strong>nzeit (20.00 – 22.00 Uhr): gemeinsame<br />
Mahlzeit<br />
In zwei von drei Fällen kommt die <strong>Familie</strong> (Doppel-Verdiener-Haushalte)<br />
erst ab 20.00 Uhr zum gemeinsamen Abendessen zusammen. Danach nutzen<br />
die Jungen noch die Zeit zum Lernen <strong>und</strong> Hausaufgaben erledigen. Das<br />
umfasst auch das Üben eines Instruments. Alternativ dienen Medien, wie<br />
der Fernseher oder das Computerspiel, auch zum Zeitvertreib, bevor man<br />
sich zu Bett legt. Lesen wird nur von einem Jungen erwähnt.<br />
Das Wochenende<br />
Auch das Wochenende lässt sich in drei zentrale Abschnitte unterteilen: der<br />
Morgen mit Frühstück (nur gelegentlich in <strong>Familie</strong>), im Anschluss daran<br />
wird die Zeit bis 16.00/18.00 Uhr alternativ für Veranstaltungen des Vereins<br />
(Turniere etc.), für das Treffen mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Verwandten oder für<br />
das Lernen <strong>und</strong> Hausaufgaben genutzt. Dabei fallen die Kontexte Schule<br />
<strong>und</strong> Peers, Medien <strong>und</strong> Peers häufig zusammen. D.h. gelernt wird mit<br />
Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> auch zusammen am Computer gespielt (online oder bei ei-<br />
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