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Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule

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„Ich habe mich besonders auf Ethik gefreut.“<br />

(Jolie M., 25.3., Befinden: sehr gut, GGGym.)<br />

In den drei Fällen verläuft der Tag zwar regulär, aber die Beispiele beziehen<br />

sich auf außerreguläre Schulerfahrungen, die zum einen zeitlich bedingt sind<br />

(„nach den Ferien“) <strong>und</strong> sich zum anderen auf bestimmte Unterrichtserfahrungen<br />

<strong>und</strong> Schulangebote beziehen. Im Vergleich mit den Angaben der<br />

Jungen der geb<strong>und</strong>enen <strong>und</strong> offenen Ganztagsrealschule (GGReal./OGReal.) werden<br />

Parallelen deutlich. Auch hier wirken sich die leistungsbezogenen Schulanforderungen<br />

auf das Wohlbefinden wie folgt aus:<br />

„Da ich heute eine Schulaufgabe in Deutsch geschrieben habe, geht<br />

es mir heute nicht so gut.“ (Lukas F., 20.3., Befinden: schlecht,<br />

GGReal.)<br />

„Nicht schlecht, bin ein bisschen müde von der Deutsch-<br />

Schulaufgabe.“ (Leon L., 20.3., Befinden: gut, GGReal.)<br />

Was hat Dir heute besonders gut gefallen? „Die 3 in Englisch.“ (Leon<br />

L., 24.3., Befinden: gut, GGReal.)<br />

Das gilt auch für die schulischen Belastungen außerhalb der Schule durch<br />

Hausaufgaben <strong>und</strong> Lernen:<br />

„Mein Tag war anstrengend, da ich heute viel BWR gelernt habe.“<br />

(Lukas F., 25.3., Befinden: schlecht, GGReal.)<br />

Zusammenfassend lässt sich daher festhalten, dass alle GanztagsschülerInnen<br />

im Alltag mit Schulerfahrungen konfrontiert sind, die sich positiv oder<br />

negativ auf ihr Wohlbefinden auswirken können. Das betrifft vor allem die<br />

leistungsbezogenen Schulerfahrungen (Tests <strong>und</strong> Noten). Indirekte Wirkungen<br />

zeigen dagegen verkürzte Schulzeiten <strong>und</strong> Schulvorbereitungsaktivitäten<br />

wie Hausaufgaben <strong>und</strong> Lernen. Aus der Perspektive der Mädchen sind<br />

soziale Erfahrungen im Schulleben gleichermaßen ausschlaggebend für ihr<br />

Wohlbefinden.<br />

Im Falle der negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden stellt sich<br />

nunmehr die Frage, mit Hilfe welcher Ressourcen die SchülerInnen diese zu<br />

bewältigen versuchen. Wie im Folgenden erläutert wird, besitzen Freizeitaktivitäten<br />

hierfür eine große Bedeutung.<br />

These 2<br />

Zeit für Freizeitaktivitäten kann als Ressource für das Wohlbefinden dienen.<br />

Dafür leistet auch das Freizeitangebot der <strong>Ganztagsschule</strong> einen<br />

wichtigen Beitrag.<br />

Dass Freizeitaktivitäten das Wohlbefinden steigern können, zeigen die folgenden<br />

Antworten auf die Frage, welches Ereignis dem Jugendlichen besonders<br />

gut gefiel:<br />

„Fußballschauen von meinem Bruder“ (Marco W., 25.4., Befinden:<br />

gut, GGGym.)<br />

„Ich war heute mit meinen Fre<strong>und</strong>en Bowlen.“ (Richard H.,<br />

22.3., Befinden: gut, GGGym.)<br />

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