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Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule

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kann sich aber darüber hinaus bis zur 13. bzw. 10. Klasse freiwillig angemeldet<br />

werden. Pro Halbjahr besuchen die SchülerInnen eine AG ihrer<br />

Wahl. Neben der obligatorischen Freizeit in Form von Neigungsst<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> AGs, gibt es eine frei gestaltbare Zeit, in der die Freizeitangebote genutzt<br />

werden können (z.B. Kletterwand, Bibliothek, Werkstatt etc.). Dieses<br />

Angebot wird durch ein Team von SozialpädagogInnen sowie zum Teil<br />

LehrerInnen organisiert <strong>und</strong> betreut. Die SchülerInnen des Gymnasiums<br />

wie auch der Realschule besuchen die Freizeitangebote gemeinsam.<br />

5.2.1.2 Zum pädagogischen Konzept II (Zielsetzung): Persönlichkeitsbildung<br />

nicht ohne Werteerziehung <strong>und</strong> der Ganztag als Antwort auf<br />

jugendspezifische gesellschaftliche Entwicklungen<br />

Ein Blick auf die schuleigene Webseite zeigt, dass das Ganztagskonzept<br />

sowohl als Fortsetzung der christlichen Tradition der Schule als auch als<br />

pädagogische Antwort auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen verstanden<br />

werden will. Diese beiden Begründungslinien sollen im Folgenden dargestellt<br />

<strong>und</strong> analytisch hinterfragt werden.<br />

Beginnend mit der Rekonstruktion der schulhistorischen Argumentation<br />

für die Ganztagsbildung, ist zunächst anzumerken, dass diese im Rahmen<br />

der Darstellung der „Gr<strong>und</strong>sätze“ steht. Das führt zu der Annahme, dass an<br />

die Umsetzung des Ganztagskonzeptes bestimmte Werte oder Handlungsprinzipien<br />

geknüpft sind. Worin diese liegen, zeigt das folgende einleitende<br />

Zitat:<br />

„Jede Unterrichtsst<strong>und</strong>e ist auch eine Erziehungsst<strong>und</strong>e!”<br />

Dieser Gr<strong>und</strong>satz des Gründers der Schule stellt Lehren <strong>und</strong> Erziehen bzw.<br />

Bildung <strong>und</strong> Erziehung in einen Zusammenhang. Zudem gibt er einen<br />

Handlungsraum (den Unterricht) vor, ohne genau zu definieren, wie Bildung<br />

<strong>und</strong> Erziehung aufeinander bezogen sind. Damit lässt er eigene Interpretationsspielräume,<br />

die die Schule wie folgt nutzt:<br />

„Diese Maxime ((Name des Gründers)) wollen wir auch heute mit<br />

Leben füllen. Die Hinführung zu Selbstständigkeit im Denken <strong>und</strong><br />

Handeln ist für uns nur denkbar, wenn zugleich soziale Verantwortung,<br />

Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme <strong>und</strong> Toleranz geweckt werden.“<br />

Bedeutung erlangt der Zusammenhang <strong>zwischen</strong> Bildung <strong>und</strong> Erziehung für<br />

die schulischen Akteure aus heutiger Sicht durch einen konkreten Bildungsauftrag<br />

(„Hinführung zur Selbständigkeit“), der sich wiederum an konkreten<br />

Handlungsnormen orientiert, die letztlich den Erziehungsauftrag umschreiben.<br />

Der Bildungsauftrag weist darauf hin, dass sich die Schule zum<br />

einen in die Tradition einer humanistischen Bildungsauffassung stellt, die<br />

Anschlüsse an das Konzept der Ganztagsbildung bietet (vgl. Coelen/Otto<br />

2008, S. 17). An anderer Stelle heißt es dazu: „Begabungen <strong>und</strong> Talente<br />

äußern sich schließlich nicht nur im Unterricht. Unser Ganztagsangebot<br />

bemüht sich, den ganzen Menschen mit all seinen Fähigkeiten zu fördern.“<br />

Zum anderen richtet sie ihr Erziehungsbestreben weniger explizit an christ-<br />

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