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Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule

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dieser Basis wechselseitiger Verständigung im persönlichen Austausch werden<br />

nicht nur die Voraussetzungen für eine individuelle Förderung geschaffen,<br />

sondern auch für eine beidseitige Verantwortungsübernahme im Hinblick<br />

auf die Entwicklung der Kinder:<br />

184<br />

„(J)e öfter man also ich finde je öfter man irgendwie mit den Kindern<br />

oder auch mit den Eltern in Kontakt ist umso //I: hm// ähm eher<br />

kann man auch auf die reagieren das ist jetzt irgendwie komisch erklärt<br />

aber ähm die Beziehung ist dann anders //I: okay// wenn man<br />

in Kontakt getreten ist dann //I: hm// achten sie einfach drauf dass<br />

sie das //I: hm// Vereinbarte auch gut hinbekommen“ (Frau Wilhelmi,<br />

GGS)<br />

Diese wechselseitige Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme (nicht nur<br />

vonseiten der Lehrer <strong>und</strong> Eltern, sondern auch der Schüler) entsteht nach<br />

Ansicht der Lehrerin durch eine höhere Verbindlichkeit, die mit dem persönlichen<br />

Kontakt einhergeht. Zudem schafft ein persönlicher Kontakt<br />

auch Raum, um ein gegenseitiges Vertrauen aufzubauen <strong>und</strong> damit die<br />

Kommunikationsbereitschaft der Eltern zu gewährleisten:<br />

„(W)ir [haben] zwei Elternabende im Jahr <strong>und</strong> da kommen auch nicht<br />

alle (.) es ist viel wichtiger den persönlichen Kontakt zu haben //I:<br />

hm// die müssen wissen die können immer anrufen sie müssen wissen<br />

dass wir da sind ja <strong>und</strong> das andere Elternabend also das ist für die<br />

Katz also wir haben es festgestellt das ist wirklich für die Katz //I:<br />

hm// Die die wirklich kommen sollten kommen ja eh nicht“ (Frau<br />

Sens, OGS)<br />

Gelingt es dem Personal, das Vertrauen der Eltern über den persönlichen<br />

Kontakt zu gewinnen, wird eine wechselseitige Unterstützung möglich, wie<br />

Herr Knecht berichtet:<br />

„(D)a kann ich auch von zwei drei Situationen berichten wo Eltern<br />

anrufen <strong>und</strong> sagen Sie was ist los mit meiner Tochter ich weiß nicht<br />

mehr sie erzählt nichts zu Hause wir haben gerade wahnsinnig<br />

Knatsch miteinander <strong>und</strong> was machen wir wo man dann sagt okay<br />

machen wir ein Gespräch Tochter Sohn <strong>und</strong> Eltern <strong>und</strong> ich <strong>und</strong> vielleicht<br />

noch jemand anders dazu //I: hm// das wird durchaus auch<br />

angeboten man muss natürlich vorsichtig sein mit solchen Angeboten<br />

es ist nicht jedermanns Sache solche Gespräche zu führen (.) Entweder<br />

hat man eine Ausbildung dafür oder man traut es sich einfach zu<br />

//I: hm// also da hab ich immer wieder Situationen erlebt dass Eltern<br />

auf einen zu kommen […] <strong>und</strong> äh dann versucht man halt hier<br />

zu vermitteln oder Moderator für so ein Gespräch zu sein […] Das<br />

machen sonst in erster Linie natürlich unsere Sozialpädagogen oder<br />

auch die Schulpsychologen“ (Herr Knecht, GGS)<br />

Das Interesse der Mutter bezieht sich in diesem Fall auf ein besseres Verständnis<br />

für das Verhalten ihrer Tochter in einer Situation, in der die<br />

Kommunikation in der <strong>Familie</strong> gescheitert scheint bzw. die Kommunikation<br />

verweigert wird („sie erzählt nichts zu Hause wir haben gerade wahnsinnig<br />

Knatsch miteinander“). Der Lehrer wird dabei als Partner adressiert, der<br />

Unterstützung in der Frage der Wiederherstellung einer Kommunikation

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