27.02.2014 Aufrufe

Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule

Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule

Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zw. der SchulsozialarbeiterInnen <strong>und</strong> ihre dabei zum Tragen kommenden<br />

Handlungsorientierungen zu rekonstruieren. Das Ergebnis ist eine Typologie<br />

der Elternbeteiligung aus <strong>Familie</strong>nperspektive, die durch die Perspektive<br />

des pädagogischen Schulpersonals ihre Ergänzung findet.<br />

5.6.1 Kooperation aus Elternperspektive: geteilte Verantwortung für<br />

Erziehungsaufgaben<br />

Alle rekonstruierten Typen beschreiben Formen der Elternbeteiligung im<br />

Ganztagsschulkontext <strong>und</strong> stehen für eine Untersuchungsgruppe, die mehr<br />

oder weniger Verantwortung für Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben trägt.<br />

Einen Überblick gibt die folgende Tabelle:<br />

Beide Typ I Elternbeteiligung als Kooperation für die Belange<br />

des Kindes<br />

GGS Typ II Elternbeteiligung als Beratung des Schulpersonals<br />

im Bedarfsfall<br />

Typ III<br />

Elternbeteiligung als Unterstützung der Eltern in ihrer<br />

Erziehungsverantwortung<br />

OGS Typ IV Elternbeteiligung als optionales (Informations-)Angebot<br />

für Eltern<br />

Tab. 11: Übersicht über die Typen der Elternbeteiligung<br />

Wie das Schema zeigt, kann es zu einer Kooperation sowohl im offenen wie<br />

auch im geb<strong>und</strong>enen Ganztagsangebot kommen. Die institutionellen Rahmenbedingungen<br />

sind demnach nicht primär verantwortlich für eine Zusammenarbeit.<br />

Ziel der Analyse war es, zum einen zu rekonstruieren, wie<br />

die soziale Situation des Austausches gestaltet ist <strong>und</strong> welche Orientierungen<br />

dabei zum Tragen kommen. Zum anderen ist von Interesse, inwiefern<br />

die jugendlichen GanztagsschülerInnen selbst an diesem Austausch beteiligt<br />

sind <strong>und</strong> welche Rolle sie in diesem Beziehungsdreieck spielen. Die Typen<br />

werden im Folgenden näher erläutert:<br />

5.6.1.1 Typ I: Elternbeteiligung als Kooperation für die Belange des Kindes<br />

Dieser Typus kommt dem Idealtypus der Erziehungs- <strong>und</strong> Bildungspartnerschaft<br />

am nächsten, insofern es sich um Fälle handelt, die einerseits für<br />

Transparenz <strong>und</strong> gemeinsamen Austausch stehen <strong>und</strong> andererseits auch<br />

sich selbst in der Pflicht sehen, sich am Schulleben, z.B. im Rahmen von<br />

Gremienarbeit, zu beteiligen. Wie sich die Zusammenarbeit gestaltet, dokumentiert<br />

folgendes Zitat eindrücklich:<br />

„(D)a gucken wir dass wir an einem Strang ziehen ja (.) Und ähm (.)<br />

also die sind da sehr es ist ja auch oft so oder was heißt oft aber es ist<br />

ja so dass es nicht nur sozusagen von den Eltern ist oh ich merke<br />

mein Sohn oder meine Tochter hat in dem <strong>und</strong> dem Fach Probleme<br />

<strong>und</strong> jetzt möchte ich mal mit dem Lehrer oder der Lehrerin sprechen<br />

sondern es ist ja auch umgekehrt dass die Lehrer auf die Eltern zugehen<br />

<strong>und</strong> sagen können Sie nicht mal in meine Sprechst<strong>und</strong>e kommen<br />

175

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!