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Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule

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on //I: hm// Wir wollen ja einen Schüler nicht bloß ja wie soll man<br />

sagen abschlussfähig machen sondern der muss ja auch ein paar ja<br />

Kernkompetenzen mitbringen //I: hm// Der muss ja auch anschlussfähig<br />

sein (.) an die Welt an Gruppen an Teams“ (Herr Kaminski,<br />

GGS)<br />

Der Lehrer beschreibt an einem Fallbeispiel, wie er eine Kompetenz des<br />

Schülers, die im Freizeitbereich zum Tragen kam, konstruktiv einsetzen<br />

kann, um ein störendes Verhalten desselben Schülers im Unterrichtskontext<br />

zu unterbinden. Dazu bedarf es nicht nur einer umfassenden Kenntnis vom<br />

Schüler, sondern zugleich eines erweiterten Verständnis vom Unterrichtsgeschehen<br />

in seiner gruppendynamischen Bedingtheit. Mit diesem umfassenden<br />

Blick auf das Verhalten des Schülers geht es dem Lehrer nicht um eine<br />

Erweiterung seines Repertoires an Disziplinierungsmaßnahmen <strong>und</strong> damit<br />

um eine Instrumentalisierung des Sozialpädagogen für Unterrichtszwecke.<br />

Vielmehr zielt die Zusammenarbeit mit dem Sozialpädagogen darauf ab,<br />

den Schüler zum einen besser in den Unterricht zu integrieren im Sinne<br />

einer erweiterten Lernförderung <strong>und</strong> zum anderen seine sozialen Kompetenzen<br />

zu stärken im Sinne einer gemeinsamen Wahrnehmung von Sozialisationsaufgaben<br />

(„Wir wollen ja einen Schüler nicht bloß ja wie soll man<br />

sagen abschlussfähig machen sondern der muss ja auch ein paar ja Kernkompetenzen<br />

mitbringen //I hm// Der muss ja auch anschlussfähig sein (.)<br />

an die Welt an Gruppen an Teams“).<br />

Mit Hilfe eines umfassenderen Blicks auf den Schüler konnte in dem beschriebenen<br />

Fall ein soziales Verhalten besser verstanden <strong>und</strong> gelenkt werden.<br />

Häufig dient die Kommunikation <strong>zwischen</strong> Lehrern <strong>und</strong> dem weiteren<br />

pädagogischen Personal (Sozialpädagogen <strong>und</strong>/oder Betreuer) zunächst erst<br />

einmal dazu, Verhaltensauffälligkeiten überhaupt wahrzunehmen:<br />

„B: (W)enn da irgendjemand auffällig war //I hm// im Unterricht<br />

//I: hm// <strong>und</strong> dann haben sind sie [die Lehrer] schon auf uns<br />

zugekommen […] [oder] wir haben gesagt zu denen (.) also der<br />

<strong>und</strong> der ist schon auffällig wo die es noch nicht mal gemerkt haben<br />

weil die sie ja viel kürzer haben als wir //I: hm// Die haben<br />

sie eine St<strong>und</strong>e wir haben sie ja drei St<strong>und</strong>en am Stück oder vier<br />

St<strong>und</strong>en also da kann man die Kinder schon besser kennen lernen<br />

[…] Das merkt man erst beim Mittagessen //I: hm// in der<br />

Kommunikation mit den anderen in dem Umgang mit dem anderen<br />

mit den anderen<br />

I<br />

B<br />

I<br />

B<br />

Und gibt es da jetzt eine Zusammenarbeit<br />

Mit denen das gibt es immer wieder auch für diesen Kummerkasten<br />

//I: hm// dass wir auch unsere Kinder wenn wir sehen dass<br />

wir denen sagen <strong>und</strong> die haben jetzt keinen Bock<br />

Ach dass es das gibt<br />

└ja dass sie mit uns da drüber reden //I: hm//<br />

oder aber dass sie dahin gehen können oder aber dass wir denen<br />

direkt sagen du der <strong>und</strong> der ist vielleicht //I: hm// kannst du<br />

mal ansprechen <strong>und</strong> mit ihm mal reden oder sonst was“ (Frau<br />

Sens, OGS)<br />

Im geschilderten Fall geht die Initiative sowohl von den Lehrern als auch<br />

den Betreuern aus, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Dabei weisen<br />

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