Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi
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tens: Die Währungsunion muss künftig für den Ex <br />
trem fall staatlicher Liquiditäts- und Solvenzkrisen<br />
gerüstet sein; dazu bedarf es eines permanenten Krisenmechanismus,<br />
der nach Auslaufen des aktuellen<br />
Rettungsschirms in 2013 die Beteiligung der privaten<br />
Gläubiger vorsieht.<br />
11. Das Wachstumspotenzial der deutschen Volks wirtschaft<br />
wird künftig deutlich vom demografischen<br />
Wandel geprägt sein. Deshalb ist die Politik der Bundesregierung<br />
darauf ausgerichtet, die Erwerbs betei ligung<br />
insbesondere von Frauen und älteren Men schen<br />
sowie Geringqualifizierten und Menschen mit Migrationshintergrund<br />
zu erhöhen. Zugleich gilt es, die<br />
strukturelle Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter zu<br />
senken und mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen.<br />
Die Bundesregierung wird dazu Anreizstruk tu ren<br />
optimieren, um die Funktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes<br />
weiter zu verbessern.<br />
12. Die Bundesregierung bekennt sich zur Tarif autono<br />
mie. Sie gehört unverzichtbar zum Ordnungs rahmen<br />
der Sozialen Marktwirtschaft. Die Bundesre gierung<br />
lehnt deshalb einen einheitlichen gesetzlichen<br />
Min destlohn ab. Die bestehenden Regelungen zum<br />
Min destlohn werden bis Oktober <strong>2011</strong> evaluiert. Das<br />
Ergeb nis dieser Evaluierung soll als Grundlage für die<br />
Entscheidung dienen, ob die geltenden Mindestlohnregelungen<br />
Bestand haben oder aufgehoben werden<br />
sollten.<br />
13. Die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der<br />
deutschen Wirtschaft hängt in hohem Maße von gut<br />
ausgebildeten Fachkräften ab. Die Bundesregierung<br />
setzt sich deshalb dafür ein, Bildung und Ausbildung<br />
in ihrer Qualität und Wirkungsbreite zu verbessern<br />
und in jeder Lebensphase eine umfangreiche Beteiligung<br />
zu ermöglichen. Um den drohenden Fach kräfte <br />
mangel erfolgreich zu bewältigen, muss Deutschland<br />
an erster Stelle sein inländisches Arbeits kräftepotenzial<br />
besser ausschöpfen und darüber hinaus verstärkt<br />
auf qualifizierte Zuwanderung setzen. Die Bundesregie<br />
rung wird dazu Anpassungsbedarf im Zuwan derungsrecht<br />
prüfen. Um die Herausforderung eines<br />
dro henden Fachkräftemangels erfolgreich bewältigen<br />
zu können, sind die Unterstützung und das Zu <br />
sam men wirken von Politik und Sozialpartnern erforderlich.<br />
14. Um die Dynamik der wirtschaftlichen Entwick lung<br />
zu fördern, setzt die Bundesregierung weitere Im pulse<br />
im Bereich der Gründungsförderung und verbessert<br />
die Bedingungen für die Unterneh mens nach folge.<br />
Sie unterstützt kleine und mittlere Unternehmen da <br />
bei, den Bedarf an Fachkräften zu decken, zum Bei spiel<br />
durch den neuen Ausbildungspakt.<br />
15. Die Bundesregierung hält an dem Ziel fest, die<br />
pari tätisch finanzierten Sozialversicherungsbeiträge<br />
unter 40 Prozent vom Lohn zu halten. Das Abgabensystem<br />
muss beschäftigungsfreundlich bleiben. Um<br />
die langfristige Finanzierbarkeit der gesetzlichen<br />
Kranken ver sicherung (GKV) zu sichern, hat die Bundesre<br />
gie rung eine grundlegende Reform eingeleitet.<br />
Das GKV-Finanzierungsgesetz enthält auf der Ausgaben<br />
seite wirksame Konsolidierungs maßnahmen und<br />
koppelt auf der Einnahmenseite die Lohnzusatzkosten<br />
weitgehend von der Entwicklung der Gesundheitsaus<br />
ga ben ab, damit diese nicht über steigende<br />
Arbeits kos ten Wachstum und Beschäftigung gefährden.<br />
16. Zur Stärkung des Wettbewerbs in allen Bereichen<br />
wird die Bundesregierung das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen<br />
(GWB) novellieren. Damit<br />
werden die wettbewerblichen Rahmenbedingungen,<br />
insbesondere im Bereich der Fusionskontrolle, der<br />
Missbrauchsaufsicht, der Bußgeldvorschriften und<br />
des Verfahrens bei Kartellverstößen weiter verbessert.<br />
Zudem wird als ultima ratio ein Entflechtungs instrument<br />
in das GWB eingefügt.<br />
17. Um den Wettbewerb auf den Strom- und Gas märkten<br />
weiter zu stärken, wird die Bundesregierung als<br />
wichtigen Baustein einen Gesetzesentwurf zur Einrichtung<br />
einer Markttransparenzstelle für den Großhandel<br />
mit Strom und Gas vorlegen.<br />
18. Mit der Bereitstellung von zusätzlichen 12 Milliarden<br />
Euro für Investitionen in Bildung und Forschung<br />
bis zum Jahr 2013, davon je 6 Milliarden für Bildung<br />
bzw. für Forschung und Entwicklung, hat die Bundesregierung<br />
sich klar zu ihrer Verantwortung für die<br />
Zukunft bekannt. Mit der Hightech-Strategie setzt die<br />
Bundesregierung Anreize für Innovationen. In Zukunft<br />
soll die Förderung von Schlüsseltechnologien verstärkt<br />
auf die Lösung drängender gesellschaftlicher