Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi
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diese in nationale Ziele übersetzt (vgl. Kasten 7) und<br />
verfolgt deren Umsetzung, Steuerung und Über wachung<br />
im Einklang mit der Grundausrichtung der na <br />
tionalen Wirtschaftspolitik (vgl. Kapitel A) sowie unter<br />
Berücksichtigung der Integrierten Leitlinien der EU.<br />
E. International die Prinzipien der<br />
Sozialen Marktwirtschaft stärken<br />
66. Die Bundesregierung setzt sich im multilateralen<br />
Kontext dafür ein, die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft<br />
auch international zu stärken. Dabei strebt<br />
sie einen stabilen und verlässlichen internationalen<br />
Ordnungsrahmen an, der offene Marktbedingungen<br />
garantiert und damit Wachstum weltweit stärkt. Nachhaltiges<br />
und breitenwirksames Wirtschaftswachstum<br />
ist die Grundlage für Wohlstand und die Reduktion<br />
von Armut. Um Wachstum und Wohlstand in Schwellen-<br />
und Entwicklungsländern auf eine solide Basis zu<br />
stellen, setzt sich die Bundesregierung dafür ein, dass<br />
Außenwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit<br />
optimal ineinander greifen.<br />
Globalen wirtschaftspolitischen Herausforderungen<br />
multilateral begegnen<br />
67. Die Bundesregierung begrüßt die Rolle der G20<br />
als zentrales Forum für die internationale wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit zwischen Industrienationen<br />
und Schwellenländern. Das G20-Format hat sich bei<br />
der Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
bewährt. Die G20-Staaten vereinen rund 90 Prozent<br />
des weltweiten Bruttoinlandsprodukts, 80 Prozent des<br />
Welthandels und rund zwei Drittel der Weltbevölkerung<br />
auf sich. Die Einbindung der Schwellenländer in<br />
die globale wirtschaftspolitische Verantwortung er <br />
möglicht es der G20, multilaterale Antworten auf die<br />
großen weltwirtschaftlichen Herausforderungen zu<br />
formulieren. Dazu zählt vor allem die Verbesserung<br />
der globalen Finanzmarktregulierung und -aufsicht.<br />
Darüber hinaus setzt sich die G20 für einen nachhaltigen<br />
globalen Aufschwung ein. Sie ist bestrebt, die<br />
Märkte offen zu halten, die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
zu fördern und sozialen Schutz zu gewähren.<br />
Weitere wichtige Handlungsfelder sind außerdem<br />
die Bewältigung des Klimawandels und die Entwicklungs<br />
politik. Die G8 erfüllt als Koordinierungsforum<br />
der Industrienationen weiterhin eine wichtige Funktion,<br />
vor allem bei außen- und sicherheitspolitischen<br />
Fragen, aber auch bei wirtschafts- und entwicklungspolitischen<br />
Themen.<br />
68. Die Bundesregierung wird sich weiterhin in der<br />
G20 und in der G8 dafür einsetzen, einen stabilen und<br />
verlässlichen internationalen wirtschaftlichen Ordnungsrahmen<br />
zu etablieren. Dies gilt nicht nur mit<br />
Blick auf den Welthandel insgesamt, sondern z. B.<br />
auch hinsichtlich der internationalen Rohstoffmärkte.<br />
Außerdem ist eine transparente Wechselkurspolitik<br />
mit marktbasierten Wechselkursen, die den ökonomischen<br />
Fundamentaldaten entsprechen, notwendig.<br />
69. Bei den G20-Gipfeltreffen im Jahr 2010 wurden weitere<br />
Fortschritte bei der Reform der internationalen<br />
Finanzmarktregulierung und -aufsicht erzielt. Da rüber<br />
hinaus haben sich die Staats- und Regierungs chefs<br />
auf Wege verständigt, wie das Ziel eines starken, nachhaltigen<br />
und ausgewogenen Wachstums der Weltwirtschaft<br />
(Framework for strong, sustainable and<br />
balanced Growth) erreicht werden soll. Die Bun desregierung<br />
begrüßt ausdrücklich, dass die G20 der<br />
deutschen Forderung, stabile öffentliche Finanzen<br />
als zentrale Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum<br />
herauszustellen, gefolgt ist (vgl. Kasten 8).<br />
Offene Märkte für Handel und Investitionen<br />
70. Freihandel und Investitionsfreiheit steigern die<br />
globale Wohlfahrt und erhöhen die wirtschaftliche<br />
und politische Stabilität. Abschottung und Pro tek tionismus<br />
bewirken das Gegenteil. Ein florierender Welthandel<br />
braucht ein stabiles Weltwährungssystem.<br />
Versuche, den Außenwert der Währung zu beeinflussen,<br />
um sich Vorteile beim Export zu verschaffen, führen<br />
auf Dauer zu Ungleichgewichten, Instabilität und<br />
einer verzerrten internationalen Arbeitsteilung.<br />
71. Die deutsche Außenwirtschaftspolitik verfolgt das<br />
Ziel, die internationalen Märkte für Waren und Dienstleistungen<br />
weiter zu öffnen und Han delshemmnisse<br />
abzubauen sowie grenzüberschreitende Investi tionen<br />
zu erleichtern. Dazu gehören auch die Stärkung<br />
des internationalen Wettbewerbs durch die Abwehr<br />
unfairer Handels- und Subventionspraktiken und die