Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi
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Unternehmen gelungen, trotz starken Umsatz einbruchs<br />
ihre Ertragslage zu stabilisieren. Die Bundesregierung<br />
ist sich der Bedeutung mittelständischer<br />
Unternehmen sehr bewusst. Sie stellt deshalb ihre<br />
Belange und Anliegen ins Zentrum ihrer Wirtschaftspolitik.<br />
90. Um die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
zu fördern, setzt die Bundesregierung weitere<br />
Impulse im Bereich der Gründungsförderung (vgl. Tz<br />
138) und verbessert die Bedingungen für die Unternehmensnachfolge.<br />
Sie unterstützt kleine und mittlere<br />
Unternehmen dabei, den Bedarf an Fachkräften zu<br />
decken, z. B. durch den neuen Ausbildungspakt (vgl.<br />
Tz 123). Möglichkeiten der Verminderung des bürokratischen<br />
Aufwands bei der Zuwanderung von Fachkräften<br />
werden geprüft. Ein Anspruch auf Bewertung<br />
ausländischer Berufsabschlüsse wird sichergestellt<br />
(vgl. Tz 125). Maßnahmen der Innovationsförderung<br />
und staatliche Finanzierungsinstrumente werden<br />
verstärkt daraufhin überprüft, ob sie den Bedürf nissen<br />
mittelständischer Unternehmen entsprechen.<br />
Auch der Abbau von Bürokratie, national und auf<br />
europäischer Ebene, kommt kleinen und mittleren<br />
Unter nehmen besonders entgegen.<br />
Den Mittelstand im Ausland<br />
unterstützen<br />
91. Die Bundesregierung unterstützt insbesondere<br />
kleine und mittlere Unternehmen dabei, ihr Potenzial<br />
auf Auslandsmärkten besser auszuschöpfen. Im<br />
Rahmen ihrer Außenwirtschaftsoffensive gestaltet sie<br />
die verschiedenen Programme zur Außen wirtschaftsförderung<br />
transparenter und anwendungsfreundlicher<br />
(vgl. Tabelle lfd. Nr. 44). Sie hat z. B. die Ent scheidungsverfahren<br />
für Exportkreditgarantien des Bun des<br />
(Hermesdeckungen) weiter beschleunigt und vereinfacht.<br />
Bereits heute stellen kleine und mittlere Unternehmen<br />
70 Prozent der Anträge. Die Hermes deckungen<br />
sollen künftig noch mittelstandsfreundlicher<br />
gestaltet und der Zugang weiter erleichtert werden.<br />
Um Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten deutscher<br />
Exporteure zu verhindern, setzt sich die Bundes regierung<br />
nachdrücklich dafür ein, dass sich auch die<br />
Schwel lenländer zu gemeinsamen Standards für<br />
staat liche Exportkreditgarantien (z. B. bei den Um <br />
wel t prüfungen) verpflichten.<br />
92. Investitionsgarantien des Bundes sollen künftig<br />
auch in Krisensituationen verstärkt dazu beitragen,<br />
dass Unternehmen über die Risikoabsicherung des<br />
Bundes an ihrem Auslandsengagement festhalten<br />
können. Die Bundesregierung prüft daher eine Er wei <br />
terung des Garantieschutzes für deutsche Direkt investitionen,<br />
z. B. beim Aufbau von Handelsprojekten, bei<br />
Holdingstrukturen im Ausland und bei der Absi cherung<br />
von Fremdwährungsdarlehen.<br />
93. Darüber hinaus entwickelt sie ein Konzept für die<br />
Revision des Außenwirtschaftsrechts, um es deutlich<br />
zu entschlacken und damit mittelstandsfreundlicher<br />
zu gestalten. Im Interesse der Wettbewerbsgleichheit<br />
werden außerdem nationale Sondervorschriften, die<br />
deutsche Exporteure benachteiligen, auf den Prüfstand<br />
gestellt. Unabhängig davon sollen die Genehmi<br />
gungsverfahren in der Exportkontrolle insgesamt<br />
beschleunigt und vereinfacht werden, so z. B. durch<br />
eine stärkere Autonomie des Bundesamtes für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA).<br />
Auf Zukunftsfähigkeit und Vielfalt<br />
der Branchen setzen<br />
94. Es ist nicht Aufgabe der Bundesregierung festzulegen,<br />
welche Branchen in Zukunft besonders erfolgreich<br />
sein werden. Die Politik der Bundesregierung<br />
unterstützt daher den marktwirtschaftlichen Prozess<br />
des strukturellen Wandels und schafft so Raum für<br />
neue Entwicklungen. Für eine erfolgreiche Zukunft<br />
ist neben dem dynamischen Dienstleistungssektor,<br />
der sich in der Krise als Stabilitätsanker erwiesen hat,<br />
eine starke und breit diversifizierte industrielle Basis<br />
unerlässlich.<br />
95. Die Industrie hat in Deutschland seit jeher eine<br />
besonders hohe Bedeutung für Wertschöpfung und<br />
Beschäftigung. Die Bundesregierung setzt sich daher<br />
für ein Klima ein, das industrieller Produktion und<br />
neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen ist.<br />
Ziel ist eine breitenwirksame, die Marktkräfte stär kende<br />
Verbesserung der Rahmenbedingungen für das<br />
verarbeitende Gewerbe, damit Deutschland auch in<br />
Zukunft ein attraktiver Standort für industrielle Wert <br />
schöpfung bleiben wird. Dazu gehören die För de rung<br />
von Qualifikation und Fähigkeiten (vgl. Tz 120 bis 124),<br />
Aufgeschlossenheit und Unterstützung für neue Ideen<br />
und technischen Fortschritt (z. B. durch die Hightech-