19.04.2014 Aufrufe

Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi

Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi

Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

53<br />

Die Bundesregierung wird bei der energetischen<br />

Sanierung des Gebäudebestands im Rahmen der wirtschaftlichen<br />

Vertretbarkeit bisherige Instru men te<br />

weiterentwickeln und stellt wirtschaftliche Anreize<br />

in den Mittelpunkt ihrer Politik. Das CO 2<br />

-Gebäudesanierungsprogramm<br />

wird in <strong>2011</strong> fortgeführt und<br />

mit zusätzlichen Mitteln aus dem Sondervermögen<br />

Energie- und Klimafonds aufgestockt.<br />

Weiterhin wird das Marktanreizprogramm für<br />

den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärme erzeugung<br />

in Gebäuden mit zusätzlichen Mitteln aus dem<br />

Sondervermögen fortgeführt. Darüber hinaus soll ein<br />

neues Förderprogramm Energetische Städtebau sanierung<br />

bei der KfW aufgelegt werden.<br />

Konventionelle Energieträger und Kernenergie<br />

als Brücke ins regenerative Zeitalter nutzen<br />

155. Noch produzieren Kohle- und Gaskraftwerke<br />

sowie die Kernenergie über 80 Prozent unseres Stroms.<br />

Der notwendige Umbau der Stromversorgung hin<br />

zum erneuerbaren Zeitalter mit der Perspektive 2050<br />

wird diesen traditionellen Energiemix deutlich verändern.<br />

Fossile Energieträger und Kernenergie werden<br />

eine andere Rolle übernehmen müssen. Im Hinblick<br />

auf den Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

brauchen wir einen deutlich flexibleren Kraft werkspark.<br />

Für das Ziel einer Minderung der Treibhaus gasemissionen<br />

um mindestens 80 Prozent bis 2050 will<br />

die Bundesregierung auch die Abscheidung und Speicherung<br />

von CO 2<br />

(CCS) als Option erproben. Dies ist<br />

vor allem für energieintensive Industriezweige mit<br />

hohen prozessbedingten CO 2<br />

-Emissionen (z. B. Stahl,<br />

Kalk, Zement, Chemische Industrie, Raffinerien) sowie<br />

für fossile Kraftwerke (Braun- und Steinkohle) langfristig<br />

von Bedeutung. Mit dem CCS-Gesetz soll ein<br />

Rechtsrahmen zur Erprobung der Technologien auf<br />

ihre wirtschaftliche, technische und umweltverträgliche<br />

Machbarkeit geschaffen werden (vgl. Tabelle lfd.<br />

Nr. 92).<br />

156. Die subventionierte Förderung heimischer Steinkohle<br />

wird in Übereinstimmung mit dem nationalen<br />

Steinkohlekompromiss Ende 2018 endgültig beendet,<br />

nachdem es der Bundesregierung nach intensiven<br />

Verhandlungen auf EU-Ebene gelungen ist, das deutsche<br />

Auslaufkonzept beihilferechtlich abzusichern.<br />

Die Bundesregierung hat zudem im November letzten<br />

Jahres beschlossen, die so genannte Revisionsklau<br />

sel im Steinkohlefinanzierungsgesetz zu streichen,<br />

da eine Revision des Auslaufbeschlusses EU-rechtlich<br />

nicht möglich ist.<br />

157. Eine befristete Verlängerung der Laufzeiten der<br />

vorhandenen Kernkraftwerke hilft, die Klima schutzziele<br />

möglichst effizient zu erreichen. Sie erleichtert<br />

den Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien,<br />

insbesondere durch strompreisdämpfende Wirkungen<br />

und eine Absenkung der energiebedingten Treibhausgasemissionen.<br />

Mit der 11. Atomgesetznovelle<br />

sind die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke<br />

deshalb um durchschnittlich zwölf Jahre verlängert<br />

worden (vgl. Tabelle lfd. Nr. 93). Mit der Abschöpfung<br />

zusätzlicher Gewinne aus der Laufzeitverlängerung<br />

können erneuerbare Energien und Energieeffizienz<br />

gefördert sowie weitere Forschung in diesen Bereichen<br />

finanziert werden (vgl. Kasten 13 und Tabelle<br />

lfd. Nr. 6).<br />

158. Unabhängig davon werden die Regelungen über<br />

die Sicherheitsanforderungen an die deutschen Kernkraftwerke<br />

erweitert und auf höchstem Niveau fortgeschrieben.<br />

Im Atomgesetz (AtG) ist deshalb eine<br />

zusätzliche Sicherheitsstufe verankert worden, wo ­<br />

nach der Sicherheitszustand von Kernkraftwerken<br />

permanent entsprechend dem fortschreitenden<br />

Stand von Wissenschaft und Technik verbessert werden<br />

muss. Zu einer nachhaltigen und zuverlässigen<br />

Energieversorgung gehört auch, möglichst bald für<br />

eine verlässliche und sichere Endlagerung der radioaktiven<br />

Abfälle aus der Kernenergienutzung zu sorgen.<br />

Deshalb hat die Bundesregierung seit Oktober<br />

letzten Jahres die Erkundung des Salzstockes Gorleben<br />

als Endlagerstandort ergebnisoffen wieder aufgenommen.<br />

Bis Ende 2012 sollen alle bisherigen Ergebnisse<br />

über den Salzstock zusammengetragen und in<br />

einer vorläufigen Sicherheitsanalyse bewertet werden.<br />

Anschließend sollen die Ergebnisse einer internationalen<br />

Expertenprüfung unterzogen werden.<br />

Darauf aufbauend will die Bundesregierung die Erkundung<br />

zielgerichtet abschließen.<br />

Stromnetze ausbauen<br />

159. Ein modernes und leistungsfähiges Stromnetz ist<br />

die entscheidende Voraussetzung für eine zuverlässige<br />

Stromversorgung mit weiter wachsendem Anteil

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!