Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi
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Die Bundesregierung wird bei der energetischen<br />
Sanierung des Gebäudebestands im Rahmen der wirtschaftlichen<br />
Vertretbarkeit bisherige Instru men te<br />
weiterentwickeln und stellt wirtschaftliche Anreize<br />
in den Mittelpunkt ihrer Politik. Das CO 2<br />
-Gebäudesanierungsprogramm<br />
wird in <strong>2011</strong> fortgeführt und<br />
mit zusätzlichen Mitteln aus dem Sondervermögen<br />
Energie- und Klimafonds aufgestockt.<br />
Weiterhin wird das Marktanreizprogramm für<br />
den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärme erzeugung<br />
in Gebäuden mit zusätzlichen Mitteln aus dem<br />
Sondervermögen fortgeführt. Darüber hinaus soll ein<br />
neues Förderprogramm Energetische Städtebau sanierung<br />
bei der KfW aufgelegt werden.<br />
Konventionelle Energieträger und Kernenergie<br />
als Brücke ins regenerative Zeitalter nutzen<br />
155. Noch produzieren Kohle- und Gaskraftwerke<br />
sowie die Kernenergie über 80 Prozent unseres Stroms.<br />
Der notwendige Umbau der Stromversorgung hin<br />
zum erneuerbaren Zeitalter mit der Perspektive 2050<br />
wird diesen traditionellen Energiemix deutlich verändern.<br />
Fossile Energieträger und Kernenergie werden<br />
eine andere Rolle übernehmen müssen. Im Hinblick<br />
auf den Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
brauchen wir einen deutlich flexibleren Kraft werkspark.<br />
Für das Ziel einer Minderung der Treibhaus gasemissionen<br />
um mindestens 80 Prozent bis 2050 will<br />
die Bundesregierung auch die Abscheidung und Speicherung<br />
von CO 2<br />
(CCS) als Option erproben. Dies ist<br />
vor allem für energieintensive Industriezweige mit<br />
hohen prozessbedingten CO 2<br />
-Emissionen (z. B. Stahl,<br />
Kalk, Zement, Chemische Industrie, Raffinerien) sowie<br />
für fossile Kraftwerke (Braun- und Steinkohle) langfristig<br />
von Bedeutung. Mit dem CCS-Gesetz soll ein<br />
Rechtsrahmen zur Erprobung der Technologien auf<br />
ihre wirtschaftliche, technische und umweltverträgliche<br />
Machbarkeit geschaffen werden (vgl. Tabelle lfd.<br />
Nr. 92).<br />
156. Die subventionierte Förderung heimischer Steinkohle<br />
wird in Übereinstimmung mit dem nationalen<br />
Steinkohlekompromiss Ende 2018 endgültig beendet,<br />
nachdem es der Bundesregierung nach intensiven<br />
Verhandlungen auf EU-Ebene gelungen ist, das deutsche<br />
Auslaufkonzept beihilferechtlich abzusichern.<br />
Die Bundesregierung hat zudem im November letzten<br />
Jahres beschlossen, die so genannte Revisionsklau<br />
sel im Steinkohlefinanzierungsgesetz zu streichen,<br />
da eine Revision des Auslaufbeschlusses EU-rechtlich<br />
nicht möglich ist.<br />
157. Eine befristete Verlängerung der Laufzeiten der<br />
vorhandenen Kernkraftwerke hilft, die Klima schutzziele<br />
möglichst effizient zu erreichen. Sie erleichtert<br />
den Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien,<br />
insbesondere durch strompreisdämpfende Wirkungen<br />
und eine Absenkung der energiebedingten Treibhausgasemissionen.<br />
Mit der 11. Atomgesetznovelle<br />
sind die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke<br />
deshalb um durchschnittlich zwölf Jahre verlängert<br />
worden (vgl. Tabelle lfd. Nr. 93). Mit der Abschöpfung<br />
zusätzlicher Gewinne aus der Laufzeitverlängerung<br />
können erneuerbare Energien und Energieeffizienz<br />
gefördert sowie weitere Forschung in diesen Bereichen<br />
finanziert werden (vgl. Kasten 13 und Tabelle<br />
lfd. Nr. 6).<br />
158. Unabhängig davon werden die Regelungen über<br />
die Sicherheitsanforderungen an die deutschen Kernkraftwerke<br />
erweitert und auf höchstem Niveau fortgeschrieben.<br />
Im Atomgesetz (AtG) ist deshalb eine<br />
zusätzliche Sicherheitsstufe verankert worden, wo <br />
nach der Sicherheitszustand von Kernkraftwerken<br />
permanent entsprechend dem fortschreitenden<br />
Stand von Wissenschaft und Technik verbessert werden<br />
muss. Zu einer nachhaltigen und zuverlässigen<br />
Energieversorgung gehört auch, möglichst bald für<br />
eine verlässliche und sichere Endlagerung der radioaktiven<br />
Abfälle aus der Kernenergienutzung zu sorgen.<br />
Deshalb hat die Bundesregierung seit Oktober<br />
letzten Jahres die Erkundung des Salzstockes Gorleben<br />
als Endlagerstandort ergebnisoffen wieder aufgenommen.<br />
Bis Ende 2012 sollen alle bisherigen Ergebnisse<br />
über den Salzstock zusammengetragen und in<br />
einer vorläufigen Sicherheitsanalyse bewertet werden.<br />
Anschließend sollen die Ergebnisse einer internationalen<br />
Expertenprüfung unterzogen werden.<br />
Darauf aufbauend will die Bundesregierung die Erkundung<br />
zielgerichtet abschließen.<br />
Stromnetze ausbauen<br />
159. Ein modernes und leistungsfähiges Stromnetz ist<br />
die entscheidende Voraussetzung für eine zuverlässige<br />
Stromversorgung mit weiter wachsendem Anteil