Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi
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12 I. Deutschland im Aufschwung – den Wohlstand von morgen sichern<br />
Das Tarifvertragssystem, das zahlreiche betriebliche<br />
Bündnisse für Arbeit, moderate Lohnabschlüsse<br />
und flexible Arbeitszeitmodelle ermöglicht, hat we <br />
sentlich zu dieser Entwicklung beigetragen. Zudem<br />
haben die Unternehmen das krisenbedingt erweiterte<br />
Instrumentarium der Kurzarbeit in Anspruch ge <br />
nommen. Durch diese Maßnahmen konnten sie ihre<br />
Kernbelegschaft halten und Entlassungen weitgehend<br />
vermeiden. Zur positiven Beschäfti gungs ent wick lung<br />
haben insbesondere auch die Dienst leis tungs bereiche<br />
beigetragen. Produktionskapazitäten blieben<br />
damit erhalten und ermöglichen es der deutschen<br />
Wirtschaft, im besonderen Maße von der wieder<br />
anziehenden weltweiten Nachfrage zu profitieren.<br />
25. Im vergangenen Jahr haben staatliche Kon junktur<br />
maßnahmen dem Aufschwung Impulse gegeben<br />
(vgl. <strong>Jahreswirtschaftsbericht</strong> 2009, Kasten 4). Die<br />
steuerlichen Entlastungen für Bürger und Unter nehmen<br />
unter anderem durch das Wachstums beschleunigungsgesetz<br />
(vgl. <strong>Jahreswirtschaftsbericht</strong> 2010,<br />
Tz 51) haben zusätzlich zur Stabilisierung der Binnennach<br />
frage beigetragen. Insgesamt wurden Bürger und<br />
Unternehmen zum Jahresanfang 2010 um 24 Milliarden<br />
Euro entlastet. Mit einem Prozent vom Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) ist dies ein kräftiger Konjunkturimpuls.<br />
Vom Krisenmanagement zur Stärkung<br />
der Wachstumskräfte<br />
26. Nach wie vor bestehen Risiken für den Auf schwung,<br />
die nicht übersehen werden dürfen. Die deutsche<br />
Volkswirtschaft wird aufgrund ihrer Offenheit und<br />
ihrer internationalen Verflechtungen weiterhin stark<br />
von der Entwicklung der Weltwirtschaft beeinflusst.<br />
Die Unsicherheiten für die Weltkonjunktur sind nach<br />
wie vor hoch. Es steht zu erwarten, dass das weltwirtschaftliche<br />
Wachstum in diesem Jahr etwas an Fahrt<br />
verlieren wird, so dass der Außenhandel weniger stark<br />
zum Wachstum in Deutschland beitragen könnte.<br />
Zudem könnten protektionistische Maßnahmen einzelner<br />
Staaten den weltweiten Aufschwung bremsen.<br />
Auch deshalb kommt es jetzt darauf an, die Weichen<br />
richtig zu stellen, um die langfristigen Wachs tumskräfte<br />
in der Binnenwirtschaft zu stärken.<br />
Schaubild 2: Entwicklung der Erwerbstätigkeit im internationalen Vergleich<br />
(saisonbereinigte Monatsdaten)<br />
Normiert auf<br />
Januar 2008 = 100<br />
102<br />
101<br />
100<br />
99<br />
98<br />
97<br />
96<br />
95<br />
94<br />
93<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Deutschland<br />
Vereinigtes Königreich<br />
Vereinigte Staaten<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Eurozone<br />
Quelle für Grundzahlen: Ecowin