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Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi

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wird dazu Anreizstrukturen optimieren, um die Funk ­<br />

tionsfähigkeit des Arbeitsmarktes weiter zu verbessern.<br />

38. Angesichts der alternden Bevölkerung ist es ein<br />

zentrales Anliegen der Bundesregierung, die Finanzierung<br />

der sozialen Sicherungssysteme auch weiterhin<br />

langfristig tragfähig zu gestalten. Eine wichtige<br />

Voraussetzung dafür ist ein leistungs- und investitions<br />

freundliches Steuer- und Abgabensystem. Nur<br />

so können Anreize für Produktivitätssteigerungen<br />

ge schaf fen werden, die es erlauben, bei einer stagnierenden<br />

oder rückläufigen Erwerbsbevölkerung Einkommen<br />

und Wohlstand zu sichern. Die Bundesregie<br />

rung steht zu ihrem Ziel, die von Beschäftigten<br />

und Arbeitgebern paritätisch finanzierten Sozial versicherungsbeiträge<br />

unter 40 Prozent vom Lohn zu<br />

halten. Mit dem Festschreiben der Beitragssätze zur<br />

gesetzlichen Krankenversicherung und der Weiterentwicklung<br />

der Zusatzbeiträge stellt die Bundes regie<br />

rung die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen<br />

auf eine zukunftsfeste Basis. Die Lohnzusatzkosten<br />

werden so von den Gesundheitsausgaben entkoppelt.<br />

Die Beitragszahler erhalten im Bedarfsfall<br />

einen unbürokratischen und grundsätzlich steuerfinanzierten<br />

Sozialausgleich, der sie vor einer Über forderung<br />

schützt. Im Bereich der Arbeitsmarktpolitik<br />

wird auf der Grundlage des Regelbedarf-Ermitt lungsgesetzes<br />

mit den neuen zusätzlichen Bildungs- und<br />

Teilhabeleistungen ein Beitrag zur gezielten Förderung<br />

insbesondere im Bildungsbereich für bedürftige<br />

Kinder aus einkommensschwachen Familien geleistet.<br />

39. Einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />

zufolge haben schon heute 20 Prozent<br />

der Unternehmen generell und 50 Prozent teilweise<br />

Probleme, passende Bewerber für ihre offenen<br />

Stellen zu finden. Der Fachkräftemangel darf kein Engpassfaktor<br />

bei der Erhöhung des Wachs tums potenzials<br />

werden. Zunächst einmal gilt es, das inländische<br />

Potenzial besser auszuschöpfen. Mehr und bessere<br />

Bildung und Ausbildung stehen dabei im Vor der grund.<br />

So werden z. B. mit der Unterzeichnung des neuen<br />

Ausbildungspaktes die Anstrengungen verstärkt, auch<br />

benachteiligte Jugendliche für eine erfolgreiche be ­<br />

rufliche Ausbildung zu befähigen.<br />

Dane ben wird die Bundesregierung auch der Zu ­<br />

wan derung qualifizierter Fachkräfte besondere Aufmerksamkeit<br />

widmen und prüfen, wie sie verstärkt<br />

zur Behebung des wachsenden Fachkräftemangels<br />

beitragen kann. Der Zugang von ausländischen Hochqualifizierten<br />

und Fachkräften zum deutschen Ar beitsmarkt<br />

muss systematisch an den Bedürfnissen des<br />

deutschen Arbeitsmarktes ausgerichtet und nach<br />

zusammenhängenden, klaren, transparenten und<br />

gewichteten Kriterien wie Bedarf, Qualifizierung und<br />

Integrationsfähigkeit gestaltet werden. Sie wird dabei<br />

auch die Erfahrungen anderer Länder einbeziehen.<br />

B. Krisenmaßnahmen beenden,<br />

wachstumsfreundlich konsolidieren<br />

40. Die größte finanzpolitische Herausforderung der<br />

Bundesregierung besteht aktuell darin, die notwendige<br />

Konsolidierung der Finanzen des Bundes verlässlich<br />

und berechenbar umzusetzen. Die Bundes regierung<br />

stimmt mit dem Sachverständigenrat überein,<br />

dass die öffentlichen Haushalte entschlossen konsolidiert<br />

und das Vertrauen in die langfristige Trag fähigkeit<br />

der öffentlichen Finanzen gestärkt werden müssen<br />

(vgl. JG Tz 333). Sie weist darauf hin, dass die im<br />

Zuge der Krise notwendig gewordenen staatlichen<br />

Garan tie- und Stützungsmaßnahmen bereits zu einem<br />

großen Teil ausgelaufen sind oder Ende dieses Jahres<br />

beendet werden.<br />

41. In der Krise hat sich gezeigt, dass tragfähige Haushalte<br />

für die Handlungsfähigkeit von Staaten und das<br />

Vertrauen von Bürgern und Investoren unabdingbar<br />

sind. Ein entschlossener und glaubwürdiger Konso lidierungskurs<br />

– begleitet von den notwendigen strukturellen<br />

Reformen – gibt positive Wachstumsimpulse<br />

(vgl. Kasten 3). Diesbezüglich teilt die Bundes regie rung<br />

die Einschätzung des Sachverständigenrates (vgl. JG<br />

Tz 333). Sie teilt außerdem die Ansicht, dass wachs tums ­<br />

orientierte Konsolidierung vor allem an der Aus ga ben ­<br />

seite ansetzen muss (vgl. JG Tz 364). Die Schwer punkte<br />

künftiger Ausgaben müssen dabei so gesetzt werden,<br />

dass sie das Wachstumspotenzial erhöhen. Der Sachverständigenrat<br />

bescheinigt Investitionen in Bildung,<br />

Forschung und Entwicklung sowie in die öffentliche<br />

Verkehrsinfrastruktur positive Wachs tums effekte und<br />

betont, dass diese Bereiche eine politische Priorität<br />

darstellen sollten (vgl. JG Tz 214). Die Er hö hung der<br />

Aus ga ben für Bildung und Innovation um 12 Milliar den<br />

Euro bis zum Jahr 2013 zeigt, dass die Bundes regie rung<br />

diesen Weg bereits eingeschlagen hat (vgl. Tz 135).

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