Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi
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und mittlerer Unternehmen. Daneben ist der Abbau<br />
von Handelsverzerrungen und Handelshemmnissen<br />
im Agrarsektor ein wichtiges deutsches Anliegen.<br />
75. Um die Wirtschaftsbeziehungen mit den USA durch<br />
den effektiven Abbau bestehender Handels- und In <br />
vestitionshemmnisse weiter zu vertiefen, misst die<br />
Bundesregierung der Zusammenarbeit von EU und<br />
USA im Rahmen des Transatlantischen Wirt schaftsrats<br />
besondere Bedeutung bei. Gleichzeitig richtet sich<br />
der Blick verstärkt auch auf die Schwellen- und Entwicklungsländer,<br />
die als Wirtschaftspartner Deutschlands<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dies bezüglich<br />
teilt die Bundesregierung die Ein schätz ung<br />
des Sachverständigenrates (z. B. JG Tz 13). Sie trägt dieser<br />
Entwicklung Rechnung, indem sie den wirtschaftspolitischen<br />
Dialog mit diesen Ländern systematisch<br />
vertieft und erweitert. Dabei schenkt sie der politischen<br />
Flankierung der Interessen der deutschen<br />
Wirtschaft bei der Erschließung neuer Märkte besondere<br />
Aufmerksamkeit.<br />
72. Gerade für Entwicklungsländer birgt die Teilhabe<br />
am regionalen und internationalen Handel ein enormes<br />
wirtschaftliches Potenzial. Damit Entwick lungsländer<br />
ihre Handelschancen besser nutzen können,<br />
unterstützt die Bundesregierung den Aufbau von<br />
handelspolitischen Kapazitäten und Wissen im Rahmen<br />
der handelsbezogenen Entwicklungszusam menarbeit<br />
der Europäischen Union.<br />
73. WTO-konforme regionale und bilaterale Frei handelsabkommen<br />
der Europäischen Union stellen eine<br />
wichtige Ergänzung zu multilateralen Vereinba rungen<br />
im Rahmen der WTO dar (vgl. JWB 2010, Tz 160).<br />
Das im Oktober 2010 unterzeichnete Freihandelsabkom<br />
men mit Südkorea (vgl. Tabelle lfd. Nr. 27)<br />
eröffnet deutschen Unternehmen in Zukunft zusätzliche<br />
Exportchancen. Beim umfassenden Ab bau von<br />
nicht-tarifären Handelshemmnissen (z. B. pro tektionistisch<br />
wirkende Produktstandards) übernimmt<br />
das Abkommen eine Vorreiterrolle.<br />
74. Darüber hinaus wurden die seit Juni 2008 laufenden<br />
Verhandlungen zwischen der Europäischen Union,<br />
Japan, den USA und anderen Ländern über ein neues<br />
internationales Abkommen zum verstärkten Schutz<br />
gegen Produktpiraterie (Anti Counterfeiting Trade<br />
Agreement – ACTA) erfolgreich abgeschlossen. Es<br />
schafft internationale Standards für eine effektivere<br />
Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums<br />
(vgl. Tabelle lfd. Nr. 28).<br />
Wachstum und Entwicklung global stärken<br />
76. Das in der deutschen Wirtschaft vorhandene Wis <br />
sen, ihre Innovationskraft und Kreativität, ihr Wertebewusstsein<br />
und ihr Kapital sind wichtige Bausteine,<br />
um nachhaltiges und breitenwirksames Wachstum<br />
und Wohlstand in Entwicklungs- und Schwellen ländern<br />
zu schaffen. Die Bundesregierung stärkt die<br />
Privatwirtschaft in Entwicklungsländern, z. B. durch<br />
Wissenstransfer und die Aus- und Fortbildung lokaler<br />
Fachkräfte. Entwicklungspolitische Entscheidungen<br />
sollten jenseits der notwendigen humanitären Ge <br />
sichts punkte auch die Interessen der deutschen Wirtschaft,<br />
insbesondere des Mittelstandes, angemessen<br />
berücksichtigen. Die Bundesregierung vertieft daher<br />
die Kooperation mit Partnern aus der deutschen Wirtschaft<br />
(vgl. Tabelle lfd. Nr. 29 bis 31).<br />
In Entwicklungspartnerschaften realisieren private<br />
und öffentliche Partner gemeinsam Projekte in<br />
Entwicklungs-, Schwellen- und Transfor mations ländern,<br />
die sowohl entwicklungspolitisch und umweltpolitisch<br />
als auch wirtschaftlich vorteilhaft sind. Verantwortung,<br />
Kosten und Risiken tragen die Betei ligten<br />
gleichermaßen.<br />
Versorgung mit nicht-energetischen,<br />
mine ralischen Rohstoffen nachhaltig<br />
sichern<br />
77. Die Situation an den internationalen Rohstoffmärkten<br />
ist zunehmend von einer insgesamt steigenden<br />
Nachfrage geprägt. In Kombination mit intransparenten<br />
und teilweise oligopolistischen Ange botsstrukturen<br />
führt dies zu stark schwankenden und<br />
tendenziell steigenden Preisen sowie zu Ange botsengpässen.<br />
Als Antwort auf diese Entwicklungen hat<br />
die Bundesregierung mit der Rohstoffstrategie ein<br />
kohärentes Handlungskonzept auf den Weg ge bra cht,<br />
das der hohen Importabhängigkeit Deutschlands<br />
Rechnung trägt (vgl. Tabelle lfd. Nr. 34).<br />
Dabei hält die Bundesregierung an ihrem ordnungs<br />
politischen Grundsatz fest, demzufolge es<br />
grund sätzlich Aufgabe der Unternehmen ist, ihre Roh