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Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi

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31. Die Bereiche Bildung und Forschung wurden von<br />

Kürzungen ausgenommen und gezielt weiter aufgestockt,<br />

denn Qualifizierung und Innovation sind entscheidende<br />

Faktoren für die Stärkung der Wachs tumskräfte<br />

in Deutschland. Für Bildung, Forschung und<br />

Innovation stellt der Bund in der aktuellen Legislaturperiode<br />

zusätzlich 12 Milliarden Euro bereit.<br />

32. Funktionierende Finanzmärkte sind unverzichtbar<br />

für die Stärkung des langfristigen Wachstums potenzials.<br />

Vor der Krise bestanden auf den Finanzmärkten<br />

destabilisierende Anreizstrukturen: Gewinnchancen<br />

und Haftungsrisiken entsprachen einander nicht.<br />

Wirksame Reformen der Finanzmärkte bedürfen einer<br />

engen europäischen und internationalen Ab stimmung.<br />

Dabei wurden deutliche Fortschritte er zielt.<br />

Zudem hat die Bundesregierung – im Ein klang mit<br />

den internationalen Bestrebungen und teilweise im<br />

Vorgriff auf internationale Regelungen – eine Reihe<br />

von Maßnahmen auf den Weg gebracht, um den de ­<br />

stabilisierenden Tendenzen auf den Finanz märk ten<br />

zu begegnen und ähnliche Krisen künftig zu vermeiden.<br />

So hat sie bestimmte ungedeckte Leer verkäufe<br />

verboten, den Banken vorgeschrieben, mehr Eigenkapital<br />

zu halten, und die Aufsicht bei Rating agenturen<br />

verbessert.<br />

33. Eine saubere, zuverlässige und bezahlbare Ener gieversorgung<br />

wird über künftige Wachstumschancen<br />

mitentscheiden. Die Bundesregierung hat deshalb<br />

ein Energiekonzept vorgelegt, das Leitlinien bis 2050<br />

formuliert. Das Konzept legt einen Zielpfad für eine<br />

dauerhafte Senkung der Treibhausgasemissionen um<br />

mindestens 80 Prozent bis 2050 gegenüber dem Jahr<br />

1990 fest. Erneuerbare Energien sollen dabei zur tragenden<br />

Säule der Energieversorgung weiterentwickelt<br />

werden. Eine befristete Verlängerung der Laufzeiten<br />

der Kernkraftwerke hilft, die Klimaschutzziele möglichst<br />

effizient zu erreichen.<br />

Für eine neue Stabilitätskultur<br />

in Europa<br />

34. Das Wachstumspotenzial der deutschen Volkswirtschaft<br />

ist von stabilen und verlässlichen internationalen<br />

Rahmenbedingungen in Europa abhängig.<br />

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind<br />

zusammengenommen mit Abstand Deutschlands<br />

wichtigste Handelspartner. Ein dynamisches Wachstumsumfeld<br />

in Europa fördert deshalb die Inves titions<br />

neigung in Deutschland. Das Vertrauen von Verbrau<br />

chern und Investoren in die Stabilität des Euro<br />

ist dafür eine unerlässliche Grundlage. Deshalb setzt<br />

sich die Bundesregierung in der Europäischen Union<br />

für eine Stärkung des Stabilitäts- und Wachs tumspakts,<br />

für eine bessere Überwachung der Wett bewerbsfähigkeit<br />

sowie für einen permanenten Krisenmechanismus<br />

ein, der nach Auslaufen des aktuellen<br />

Rettungsschirms in 2013 die Beteiligung der privaten<br />

Gläubiger vorsieht.<br />

35. Tragfähige öffentliche Finanzen in den Mitgliedstaaten<br />

sind unerlässlich für die Glaubwürdigkeit<br />

und das Vertrauen in den Euro. Um finanzpolitische<br />

Fehlentwicklungen verhindern zu können, benötigt<br />

die Europäische Union künftig einen Stabilitäts- und<br />

Wachstumspakt mit strengeren Regeln. Neben dem<br />

gesamtstaatlichen Defizit soll dabei auch der unzureichende<br />

Abbau einer überhöhten Schulden standsquote<br />

als Regelverstoß gelten. Außerdem müssen<br />

gegenüber einem Mitgliedstaat, dessen Finanzpolitik<br />

gegen die Regeln des Paktes verstößt, mit Hilfe glaubwürdiger<br />

Sanktionen Korrekturen eingefordert und<br />

schneller durchgesetzt werden.<br />

36. Es hat sich gezeigt, dass nicht nur überhöhte Staatsdefizite,<br />

sondern auch strukturelle Fehl entwick lungen,<br />

die zum Verlust von Wettbewerbsfähigkeit in<br />

einzelnen Mitgliedstaaten führen, die Stabilität der<br />

Währungsunion gefährden können. Die daraus resultierenden<br />

Ungleichgewichte im Euroraum haben zu<br />

einer massiven Fehllenkung von Kapital und Arbeit<br />

geführt. Damit solche Entwicklungen in den Eurostaaten<br />

künftig rechtzeitig erkannt und beseitigt werden<br />

können, setzt sich die Bundesregierung dafür ein,<br />

die wirtschaftspolitische Zusammenarbeit zu verbessern<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit der Mitglied staaten<br />

der Europäischen Union im Rahmen eines effektiven<br />

Überwachungsmechanismus auf europäischer<br />

Ebene stärker zu überwachen. Subsidiarität und Eigenverantwortung<br />

der Mitgliedstaaten müssen dabei<br />

gewahrt bleiben. Gleichwohl müssen wirtschaftliche<br />

Fehlentwicklungen frühzeitig und offen angesprochen<br />

sowie Reformen von den betroffenen Mitgliedstaaten<br />

eingefordert werden. Notwendig sind insbesondere<br />

Maßnahmen, die marktwirtschaftliche Lohnund<br />

Preisanpassungen fördern. Gerade im Hinblick<br />

auf die einheitliche Geldpolitik ist es unumgänglich,

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