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Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF) - BMWi

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60 II. Projektion der Bundesregierung für Deutschland<br />

173. In den Ländern des Euroraums dürfte die Hete rogenität<br />

zwischen den Mitgliedstaaten groß bleiben.<br />

Während sich die schwungvolle Erholung im nördlichen<br />

Europa voraussichtlich fortsetzen wird, ist für<br />

die südlichen Länder des Währungsgebiets von einer<br />

schleppenden Konjunktur auszugehen. Die notwendigen<br />

Konsolidierungsmaßnahmen sowie die anhaltenden<br />

strukturellen Probleme dämpfen dort die<br />

Aussichten. Im weiteren Verlauf des Jahres <strong>2011</strong> wird<br />

sich die Expansion der Wirtschaft im Euroraum leicht<br />

beschleunigen. Die Erholung der Exporte in andere<br />

Regionen wird auch eine Intensivierung der privaten<br />

Investitionstätigkeit im Jahr <strong>2011</strong> nach sich ziehen.<br />

Allerdings werden die Unterschiede zwischen den<br />

Ländern des Euroraums erheblich bleiben. Jedoch<br />

dürften sich im Jahr <strong>2011</strong> die unterschiedlichen Ge ­<br />

schwindigkeiten der Wirtschaftsentwicklung im<br />

Euroraum etwas annähern. Die Wirtschaftsleistung<br />

des Euroraums insgesamt wird im Jahr <strong>2011</strong> voraussichtlich<br />

etwas weniger stark zunehmen als im Jahr<br />

2010.<br />

Importe dynamisch – Exporte stabil<br />

174. Die Exporte aus Deutschland haben im Zuge des<br />

starken weltwirtschaftlichen Aufschwungs im vergangenen<br />

Jahr deutlich zugenommen und werden in<br />

diesem Jahr ihr Vorkrisenniveau wieder erreichen.<br />

Das weltwirtschaftliche Umfeld bleibt für die deutsche<br />

Wirtschaft günstig, auch wenn sich das Expansionstempo<br />

im Jahr <strong>2011</strong> verlangsamen dürfte. Die<br />

deutschen Absatzmärkte werden in diesem Jahr ebenfalls<br />

mit verhaltenerem Tempo zunehmen.<br />

Mit Blick auf die jüngsten Umfrageergebnisse<br />

zeichnet sich bereits seit Sommer 2010 eine ruhigere<br />

Gangart der Außenhandelstätigkeit ab. Gleichwohl<br />

signalisieren die ifo-Exporterwartungen des Verarbeitenden<br />

Gewerbes weiterhin günstige Export per s­<br />

pektiven. Die Auftragseingänge des Verarbeitenden<br />

Gewerbes aus dem Ausland sind ebenfalls gedämpft<br />

aufwärts gerichtet. Aufgrund der sehr flexiblen Personal-<br />

und Kapazitätsanpassung während der Krise können<br />

die deutschen Unternehmen die Auslastung ihrer<br />

Kapazitäten unmittelbar der wieder anziehenden<br />

Nachfrage anpassen. Viele von ihnen sind zudem auf<br />

den Export von Vorleistungs- und Investitionsgütern<br />

spezialisiert. Diese Waren werden im Aufholprozess<br />

der Schwellenländer verstärkt nachgefragt. Die<br />

Expor te sind daher weniger wechselkurs- und preisabhängig.<br />

In diesem Jahr werden daher die Exporte aus<br />

Deutschland voraussichtlich um real 6,5 Prozent zu ­<br />

nehmen. Dabei wird sich per Saldo das Preisver hältnis<br />

von exportierten zu importierten Waren und<br />

Dienst leistungen (Terms of Trade) im Jahr <strong>2011</strong> um<br />

-0,7 Prozent leicht verschlechtern. So verteuern sich<br />

Energie- und Industrierohstoffe. Die Ausfuhrpreise<br />

ziehen weniger kräftig an. Viele Exporteure können<br />

die gestiegenen Preise für importierte Vor leistungsgüter<br />

zwar weitergeben, wenngleich nicht vollständig.<br />

Da der bisher zu beobachtende Nachholprozess<br />

bei den Exporten langsam ausläuft, dürfte sich insbesondere<br />

der Anstieg der Importe von Vorleistungsgütern<br />

verringern. Kräftige Impulse kommen dagegen<br />

von der Binnennachfrage, die auch eine deutliche<br />

Zunahme der Importe von Ausrüstungs- und<br />

Konsumgütern bewirkt. Insgesamt wird die positive<br />

Entwicklung der Exporte und der Inlandsnachfrage<br />

eine Zunahme auch der Waren- und Dienstleistungsimporte<br />

um real 6,4 Prozent im Jahr <strong>2011</strong> nach sich<br />

ziehen. Für das Jahr <strong>2011</strong> ergibt sich ein leicht positiver<br />

Wachstumsbeitrag der realen Nettoexporte in<br />

Höhe von 0,4 Prozentpunkten. Dieser ist deutlich geringer<br />

als in den Jahren des weltweiten Wirt schafts aufschwungs<br />

zwischen 2004 und 2007.<br />

Rege Investitionsaktivität<br />

175. Vor dem Hintergrund der dynamischen Ent wicklung<br />

der deutschen Exporte haben die Unternehmen<br />

ihre Kapazitätsauslastung im Jahr 2010 stark erhöhen<br />

können. Die Ausrüstungsinvestitionen haben im vergangenen<br />

Jahr deutlich zugenommen. Dabei gewinnt<br />

laut DIHK-Umfrage das Erweiterungs- und Umweltschutzmotiv<br />

an Gewicht. Da die im ersten Konjunk turprogramm<br />

eingeführten verbesserten Abschrei bungsbedingungen<br />

auf bewegliche Wirtschaftsgüter bis<br />

zum Jahresende 2010 befristet waren, dürften die Aus ­<br />

rüstungsinvestitionen aufgrund des Vor zieh effektes<br />

zu Beginn des Jahres vorübergehend schwächer ausfallen.<br />

Die kurzfristigen Indikatoren deuten jedoch<br />

auf eine weiterhin günstige Grunddynamik hin. Die<br />

ifo-Kapazitätsauslastung hat ihren langjährigen<br />

Durch schnitt annähernd wieder erreicht. Die Finan­

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