Landtag Brandenburg P-ABJS 5/47 Protokoll
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Die Einrichtung als Organisation<br />
Trainings<br />
— Durchführung PMR<br />
— Verhaltensanalyse<br />
Leitfaden Neuaufnahmen und Eingewöhnung<br />
— Kennlernphase<br />
Leitfaden Verhaltensverträge<br />
— Richtlinien Anti-Aggressionsmaßnahmen<br />
— Checkliste Neuaufnahme<br />
Aushang Entweichung<br />
Elternbesuche<br />
— Unfälle und Erkrankungen<br />
— Umgang mit Freiheitsentzug<br />
— Medikamentengabe<br />
— Verhalten im Brandfall<br />
— Kummerkasten<br />
Einschätzung<br />
Der Träger Haasenburg GmbH hatte detaillierte Vorstellungen darüber, wie effektives<br />
pädagogisches Handeln zu gestalten ist. Die Mitarbeiter/-innen waren durch differenzierte<br />
Vorgabe-Checklisten recht stark gebunden, möglichst standardisiert und damit<br />
verlässlich, berechenbar, wie „aus einem Geist" zu handeln. Die Kataloge „Aufgaben<br />
eines Kontakterziehers" (Qualitätshandbuch, 1- 4, Anhang 1) und „Allgemeine Richtlinie<br />
zur Tagesdokumentation" (Qualitätshandbuch) zeigen lückenlos auf, was die<br />
Pädagog/-innen zu leisten haben. Hier ist auch zu erfahren, dass „grundsätzlich ressourcenorientiert"<br />
zu verfahren sei und „nicht ausschließlich Defizite" aufgeführt werden<br />
sollten (Qualitätshandbuch, Allgemeine Richtlinie zur Tagesdokumentation, 1).<br />
Auch für Entwicklungsberichte gab es detaillierte Vorgaben, die über durchschnittliche<br />
Heimpraxis hinausweisen.<br />
Der Träger Haasenburg GmbH legte überragenden Wert auf die Dokumentation von<br />
pädagogischen Aktivitäten. Mitarbeiter/-innen waren in jeder erdenklichen Weise verpflichtet,<br />
sich über das Intranet zu aktuellen Entwicklungen in ihrer Gruppe stetig zu<br />
informieren und Informationen einzustellen. Neben der Akte für die Jugendlichen mit<br />
den Dokumenten Betreuungsvertrag, Gutachten, Aufnahmevertrag u. a. gab es für<br />
jeden Jugendlichen in einem vor zwei Jahren installierten Computerprogramm QMC<br />
Informationsabspeicherung zu Diagnostik, Medikamentengabe, Tageseinschätzung,<br />
Infos an die Eltern, Kontakte zu den Jugendämtern.<br />
Mit der leitfadengestützten Dokumentation wurde ein verbindender Informationsstand<br />
zu den Kindern und Jugendlichen gesichert. Hilfeplan- und Erziehungsziele wurden z.<br />
B. an zentralen Stellen (Türen, Wände, Gruppenordner) visualisiert und konnten so im<br />
Alltag bezugnehmend verwendet werden. Für Dokumentation und Informationstransfer<br />
wurde allerdings ein hohes Maß an Arbeitszeit verbraucht, das vielleicht an anderen<br />
Stellen, z. B. für Kontaktzeit, gefehlt hat. Mit Blick auf die Mitarbeiter/-innen unterlag<br />
das Handeln einer umfassenden Öffentlichkeit und Kontrolle. Die starke Affinität<br />
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