Landtag Brandenburg P-ABJS 5/47 Protokoll
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<strong>Landtag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-<strong>ABJS</strong> 5/<strong>47</strong> S. 33<br />
Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport 07.11.2013<br />
<strong>47</strong>. Sitzung Stenograf. Dienst/bo-ma<br />
Sie haben gesagt, dass Sie die Haasenburg binnen zwei Wochen schließen wollen.<br />
Was passiert bis dahin? Warum brauchen Sie zwei Wochen, um das vorzubereiten?<br />
Was wollen Sie unternehmen? Was muss getan werden?<br />
Eine Frage an die Kommission, die beschrieben hat, dass es eine deutliche Diskrepanz<br />
gibt zwischen dem Konzept der Haasenburg und dem praktischen Handeln.<br />
Können Sie anhand einiger praktischer Beispiele verdeutlichen, wie sich das geäußert<br />
hat? Ist das Konzept an sich in Ordnung, oder ist selbst das Konzept aus Ihrer<br />
Sicht problematisch und die Diskrepanz zur Praxis darüber hinaus noch besonders?<br />
Eine Frage zur Qualifikation der Mitarbeiter. Sie sagen, das Qualifikationsniveau korreliere<br />
nicht mit der Herausforderung dieser schwierigen Arbeit. Das heißt auf<br />
Deutsch: Für solch ein schwieriges Arbeitsfeld waren die Mitarbeiter zu schlecht<br />
ausgebildet. Ist das Qualifikationsniveau Teil der Betriebserlaubnis, Teil des Konzeptes?<br />
Es ist deutlich geworden, dass das Landesjugendamt bei der Erarbeitung und<br />
Überarbeitung dieser Konzeption sehr eng beratend tätig war. Wenn das Konzept an<br />
sich schon schlecht ist, hat das Landesjugendamt ja im Prinzip schon im Ansatz versagt,<br />
so lese ich es heraus. Im Bericht wird kritisiert, dass das Landesjugendamt<br />
schon fast zu sehr involviert war und die Beratung möglicherweise dazu geführt hat,<br />
dass keine objektive Kontrolle mehr stattgefunden hat.<br />
Die beschriebenen Missstände in den Einrichtungen sind aus meiner Sicht gravierend.<br />
Was ich aber beinahe noch gravierender finde, ist das komplette Versagen der<br />
staatlichen Heimaufsicht, und ich bin erstaunt - das sagte ich eingangs -, dass eine<br />
Kommission dies gegenüber ihrem Auftraggeber so deutlich anspricht; davor habe<br />
ich höchsten Respekt. Es geht zum einen um die Frage der personellen Ausstattung,<br />
das haben wir hier im Ausschuss bereits ausgiebig thematisiert. Ich kann mich erinnern,<br />
dass ich den Leiter des Landesjugendamtes gefragt habe, ob er der Meinung<br />
sei, dass er mit seinen drei Mitarbeitern für die 400 zu beaufsichtigenden Einrichtungen<br />
ausreichend ausgestattet ist. Darauf gab es keine Antwort. Ich wüsste gern, wie<br />
Sie das einschätzen und wie Sie, sofern Sie Reformbedarf sehen, das ändern wollen.<br />
Zum anderen geht es um Mängel in der Arbeitsweise. Das betrifft zum Beispiel<br />
die Aktenführung. Wenn Akten nicht entsprechend paginiert werden, kann jedermann<br />
Seiten hinzufügen oder herausnehmen, ganz nach Belieben. Damit haben die Akten<br />
keinen Bestand vor Gericht. Das sind Zustände, die man eigentlich nicht hinnehmen<br />
kann. Genau das Gleiche trifft auf die beschriebenen Abstimmungsschwierigkeiten<br />
zu, dass das Landesjugendamt ständig als eigenständige Behörde dargestellt wird,<br />
die von alledem nichts gewusst habe. Es wird deutlich, dass es zunächst noch gemeinsame<br />
Dienstbesprechungen gegeben hat, aber diese dann aufgrund von Umstrukturierungen<br />
immer seltener wurden. Leider ist nicht deutlich geworden, um welche<br />
Umstrukturierungen es sich handelt und warum man sich in deren Folge nicht<br />
mehr austauschen konnte. Wenn die Abstimmung schon jetzt nicht funktioniert -<br />
möglich gewesen wäre sie, denn anfangs gab es ja Dienstbesprechungen -, was<br />
versprechen Sie sich dann in dieser Hinsicht von der Integration des Landesjugendamtes<br />
in das Ministerium? Wir leben in einem Zeitalter, in denen es technische Errungenschaften<br />
wie Telefone gibt, mit denen man über größere Entfernungen mitei-