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Landtag Brandenburg P-ABJS 5/47 Protokoll

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Die Haasenburg GmbH im Spiegel der Mitarbeiter/-innen<br />

8.3.2 Arbeitsbedingungen/ arbeitsrechtliche Angelegenheiten mit<br />

Auswirkungen auf den erzieherischen Alltag<br />

Fast übereinstimmend wurde berichtet, dass nach einer Kündigung eine sofortige Freistellung<br />

von der Arbeit veranlasst worden sei. Es sei Hausverbot erteilt worden und<br />

den Beschäftigten häufig nicht mehr die Möglichkeit eingeräumt, sich von den Jugendlichen<br />

bzw. Kolleg/-innen zu verabschieden. Den Jugendlichen sei gesagt worden,<br />

dass die Gekündigten eine andere Arbeitsstelle angetreten hätten. Sie bedauerten,<br />

dass bei den Jugendlichen der Eindruck habe entstehen können, sie seien einfach<br />

verlassen und vergessen worden. Kontakte, die sich über die Haasenburg GmbH hinaus<br />

noch hätten ergeben können, seien rigoros unterbunden worden.<br />

Es wurde die Einschätzung vertreten, dass die Fluktuationsrate hoch gewesen sein<br />

müsse.<br />

8.3.3 Zur Qualität und Quantität des Personals<br />

Immer wieder wurde berichtet, dass zu wenig Personal vorhanden gewesen sei und<br />

die oft eher niedrige Qualifikation nicht mit den Anforderungen einherging.<br />

8.3.4 Zum Dienstplan<br />

Der Dienstplan habe sich oft geändert, so dass Planungen im Privatleben sich äußerst<br />

schwierig gestalteten. Überlange Dienstzeiten scheinen bei geringer Personaldichte<br />

die Regel gewesen zu sein. Wurden in den Vorausplänen für die Jahre 2007/2008<br />

noch 12,5 Stunden-Schichten vermerkt, waren es im Jahre 2013 vereinzelt „nur" noch<br />

12 Stunden. Überstunden seien nicht immer anerkannt (z. B. Dauer der Teamsitzungen)<br />

und nicht bezahlt worden. Im Rahmen des Dienstes hätten die Beschäftigten<br />

vielfältige Dokumentationsaufgaben zu erledigen.<br />

8.3.5 Klima in der Einrichtung<br />

Nicht nur die Jugendlichen seien permanent kontrolliert worden, sondern auch die Beschäftigten<br />

in den Gruppen. Geringfügige Anlässe (z. B. das Begrüßen einer Person<br />

einer anderen Gruppe auf dem Gelände, die nach ihrem Urlaub wieder am Arbeitsplatz<br />

erschien, mit „Plausch") seien für Ermahnungen, Abmahnungen und Kündigung genutzt<br />

bzw. möglicherweise „missbraucht" worden. Es habe ein Klima der Angst, „etwas<br />

falsch zu machen" geherrscht.<br />

8.3.6 Zur Vergütungspraxis<br />

Einige Ehemalige berichteten, dass sie die Vergütung frei ausgehandelt hätten. Später<br />

in Gesprächen mit Kolleg/-innen sei ihnen aufgefallen, dass es Gehaltsunterschiede<br />

gegeben habe. Diese Gesprächsinhalte unter den Kolleg/-innen sind bemerkenswert,<br />

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