Landtag Brandenburg P-ABJS 5/47 Protokoll
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Die Haasenburg GmbH im Spiegel der Jugendlichen<br />
19 m 2013 Neuendorf<br />
Er habe die Nahrung verweigert, schließlich habe Herr X, ein Betreuer, gemeint, dass<br />
er bei der Freiwilligen Feuerwehr sei und ihm „zur Not auch etwas spritzen" könne. Der<br />
Hungerstreik würde, so Herr X, nicht dazu führen, dass er in ein Krankenhaus komme.<br />
Ferner berichtete der Jugendliche, dass er erlebt habe, dass er einmal in eine Papiermülltonne<br />
habe springen müssen und dass der bereits genannte Herr X ihn ausgelacht<br />
habe, „warum er so doof sei". Herr X habe von ihm Fotos in der Papiermülltonne gemacht.<br />
Er sei häufig von Herrn X verlacht worden.<br />
9 m 2011 Jessern<br />
„Gute Erzieher waren Frau X, Frau Y, Frau Z und die Frau A (aber nicht die Heimleiterin!!!)<br />
Die hätten normal geredet, nicht ständig gedroht mit Strafen.<br />
Schlechte Erzieher: Frau A, die Heimleiterin, Herr X und Frau B: Die hätten ständig<br />
gedroht, einen „auf Boss gemacht". Wenn ich nicht aufgestanden bin, wurde die Matratze<br />
weggezogen oder das Zimmer leergeräumt".<br />
18 w 2008 Neuendorf<br />
„Herr X tyrannisierte vor allem uns Mädchen, indem er unsere Figur kommentierte, uns<br />
anbrüllte und behandelte, als wären wir bei der Armee. Er war derjenige, der in Gruppe<br />
2 einen Schlüssel über den Gang warf, weil ein Junge nicht an die Wand guckte, als<br />
ich als Neuaufnahme vorbei kam. Bei Neuaufnahmen hatte man grundsätzlich mit<br />
dem Gesicht zur Wand zu stehen".<br />
2 m 2007 Jessern<br />
„,Das Beste kann man so nicht sagen, es war überwiegend schlecht und ungerecht. Es<br />
gab auch gute/ bessere Zeiten, aber wirklich gut war Nichts. Die Erzieher hatten einen<br />
anderen Rang, es waren die ‚Übermenschen' und wir die ‚Untertanen', es war die Art,<br />
wie mit uns gesprochen wurde. Und es gab keinerlei Privatsphäre. Hier in der JVA<br />
kann ich mit Leuten sprechen, ohne es mir erst verdienen zu müssen".<br />
„Aber manche Erzieher haben uns trotzdem einen Chip und damit Vergünstigung gegeben,<br />
obwohl der Tag nicht astrein war. Manchmal kamen sie auch abends und haben<br />
mit uns gesprochen, gefragt wie es so geht und so, das war in Ordnung".<br />
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