Strom aus Licht - Institut für naturwissenschaftliche Grundlagen
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Kapitel 2: Was ist <strong>Licht</strong>? 8<br />
2.1 Spektralfarben<br />
Sicher haben auch Sie schon einen prächtigen Regenbogen oder farbige Wolken gesehen.<br />
Solche Naturphänomene haben die Menschen schon seit langer Zeit fasziniert und sie veranlasst,<br />
über die Natur des <strong>Licht</strong>s nachzudenken. Schon früh erkannte man, dass auch <strong>aus</strong> einem mit<br />
Sonnenlicht beschienenen Glasprisma ein regenbogenähnlich gefärbtes <strong>Licht</strong>band <strong>aus</strong>tritt<br />
("Spektrum" = Erscheinung). Die Farben kommen dabei immer in der gleichen Reihenfolge vor,<br />
von Rot über Gelb und Grün bis hin zum Violett.<br />
Der berühmte englische Physiker ISAAC NEWTON (1643–1727) führte eine Reihe von<br />
Versuchen mit Glasprismen durch. Dabei kam er zum folgenden Ergebnis: Weisses <strong>Licht</strong> ist eine<br />
Mischung <strong>aus</strong> vielen farbigen <strong>Licht</strong>sorten. Diese Spektralfarben sind unzerlegbar. Weil die<br />
Spektralfarben verschieden stark gebrochen werden, kann man Sonnenlicht mit einem Glasprisma<br />
auffächern. Es entsteht so ein Spektrum mit den Hauptfarben Rot, Orange, Gelb, Grün,<br />
Blau und Violett. Rot wird am schwächsten gebrochen, Violett am stärksten. Der Regenbogen<br />
und die farbigen Wolken kommen auf die gleiche Art und Weise zustande: In Wassertropfen<br />
oder Eiskristallen werden die Spektralfarben unterschiedlich stark gebrochen.<br />
Seit 150 Jahren wissen wir, dass auch noch andere Arten von <strong>Licht</strong> von der Sonne<br />
<strong>aus</strong>gestrahlt werden. Heutzutage ist viel von den ultravioletten (UV) Strahlen die Rede. Sie sind<br />
da<strong>für</strong> verantwortlich, dass unsere Haut braun wird, aber im Übermass unter Sonnenbrand leidet.<br />
Auch diese UV Strahlen sind ein Teil des Sonnenlichts. Wir können sie jedoch nicht sehen,<br />
ebensowenig wie das Infrarotlicht. Wie wir alle <strong>Licht</strong>arten einfach charakterisieren können,<br />
werden Sie im nächsten Kapitel erfahren.<br />
Merken Sie sich die folgenden Punkte:<br />
• Weisses Sonnenlicht besteht <strong>aus</strong> <strong>Licht</strong> verschiedener Farbe.<br />
• Mit einem Glasprisma, im Tautropfen usw. kann das <strong>Licht</strong> in seine Spektralfarben<br />
zerlegt werden. Verschiedenfarbiges <strong>Licht</strong> wird verschieden stark gebrochen.<br />
• Sonnenlicht enthält auch unsichtbares <strong>Licht</strong>. UV und IR sind Beispiele da<strong>für</strong>.<br />
2.2 <strong>Licht</strong>: Welle oder Teilchen?<br />
Ist <strong>Licht</strong> als Welle zu beschreiben, oder soll man es sich eher als Teilchenhagel vorstellen?<br />
Diese Frage wurde jahrhundertelang kontrovers diskutiert. Lange Zeit stellte man sich vor, <strong>Licht</strong><br />
bestehe <strong>aus</strong> kleinen, unwägbaren Teilchen, die mit grosser Geschwindigkeit gerade<strong>aus</strong> fliegen.<br />
Viele Beobachtungen konnten mit dieser Vorstellung erklärt werden. Mit der Zeit jedoch häuften<br />
sich die Experimente, die damit nicht verstanden werden konnten. Deshalb setzte sich die<br />
Vorstellung durch, dass <strong>Licht</strong> eine Welle sei.<br />
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde jedoch deutlich, dass die Wellentheorie des <strong>Licht</strong>s<br />
nicht alles erklärt. Insbesondere weist die Wechselwirkung von <strong>Licht</strong> mit Materie darauf hin,<br />
dass sich <strong>Licht</strong> unter Umständen wie ein Teilchenhagel benimmt: Das <strong>Licht</strong> kann Elektronen in<br />
ETH-Leitprogramm Physik<br />
<strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>Licht</strong>