Strom aus Licht - Institut für naturwissenschaftliche Grundlagen
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Kapitel 4: Solarzellen 40<br />
Als übersichtliches und realistisches Beispiel betrachten wir die Elektrizitätsversorgung einer<br />
entlegenen Alphütte. Hauptverbraucher sind die Melkmaschine, der Kühlschrank und die<br />
Beleuchtung. Der Radio fällt nicht ins Gewicht; elektrisch Kochen und Heizen kommt nicht in<br />
Frage. Die Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen benötigt etwa 100 W<br />
während 6 Stunden; der grosse Kühlschrank braucht 200 W während 4 Stunden; die Melkmaschine<br />
benötigt 4 Stunden lang 500 W. Eine Photovoltaikanlage passt natürlich besser in die<br />
Alpenwelt als ein Benzinmotor-getriebener Generator, wie er vielerorts in Gebrauch ist.<br />
Es ist offensichtlich, dass auch bei schlechtem Wetter genügend Elektrizität zu Verfügung<br />
stehen muss. Das Speicherproblem ist also zentral. Sie wissen vermutlich, dass es in solchen<br />
Fällen mit einer Kombination von "Bleibatterien" bewältigt wird. Die Blei-Bleioxyd-Schwefelsäure-Akkumulatoren<br />
werden seit über 100 Jahren eingesetzt. Sie sind Ihnen als "Autobatterie"<br />
vertraut. In letzter Zeit sind spezielle "Solarbatterien" entwickelt worden, die sich durch eine<br />
geringe Selbstentladung <strong>aus</strong>zeichnen. Das bedeutet, dass sie sich praktisch nicht entladen, wenn<br />
sie keine Energie abgeben müssen.<br />
Aufgabe 4.5<br />
-<br />
Schätzen Sie die Batteriekosten <strong>für</strong> die <strong>Strom</strong>versorgung der Alphütte ab. -<br />
Gehen Sie vom oben angegebenen Tagesbedarf <strong>aus</strong>. Nehmen Sie an, die<br />
Batterien müssten diese Elektrizität während 3 Tagen ohne Nachladung<br />
liefern können. Die Batterie-Anlage ist <strong>aus</strong> Batterien mit 12 Volt Betriebsspannung<br />
und 100 Ah Speichervermögen aufzubauen.<br />
Hinweise: Berechnen Sie zuerst die Energie, die die Verbraucher benötigen.<br />
Nehmen Sie dann an, jede Batterie könnte 70 % der gespeicherten<br />
Energie bei konstant 12 Volt abgeben. Eine Battreie kostet 400.- SFR.<br />
Aufgabe 4.6<br />
-<br />
Schätzen Sie die Solarzellenfläche <strong>für</strong> die Alphütte ab. - Gehen Sie vom<br />
Bedarf <strong>aus</strong>, den Sie bei Aufgabe 4.5 berechnet haben. Nehmen Sie eine<br />
Wirkungsgrad von 12 % an. Weil die Solarzellen nicht der Sonne nachgeführt<br />
werden und alles auch bei mässigem Wetter laufen muss, gehen Sie<br />
von 8 Stunden täglichem Sonnenschein bei bloss 400 Watt/m 2 <strong>aus</strong>.<br />
Obwohl die Alphütte kein Grossverbraucher ist, erreichen der Solargenerator und die<br />
Batterieanlage beträchtliche Dimensionen. Weil nun Einstrahlung, Verbrauch und Ladezustand<br />
der Batterien unabhängig voneinander schwanken werden, ist zudem eine anspruchsvolle<br />
Regelung mit einem Ladegerät nötig. Dieses besorgt folgende Funktionen:<br />
• Anpassung der Ausgangsspannung des Solargenerators an den Ladezustand der Batterien.<br />
• Schutz der Batterien vor Überladung (Elektrolyse!) und vor Tiefentladung.<br />
• Schutz der Batterien vor zu grossen Lade- und Entladeströmen (Lebensdauer)<br />
Merken Sie sich:<br />
Inselanlagen bestehen <strong>aus</strong> Solargenerator, Blei-Batterie-Kombination und Laderegler. Wo<br />
sonst lange Leitungen nötig wären, sind sie teilweise heute schon kostengünstiger.<br />
ETH-Leitprogramm Physik<br />
<strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>Licht</strong>