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Strom aus Licht - Institut für naturwissenschaftliche Grundlagen

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Kapitel 3: Physik der Halbleiter 20<br />

3.3 Ladungstransport in Halbleitern<br />

Völlig anders ist die Situation bei praktisch reinen Halbleitern. Die Zahl der frei beweglichen<br />

Elektronen ist 10 6 bis 10 10 mal kleiner als im Metall und hängt stark von der Temperatur und<br />

chemischen Verunreinigungen ab. Figur 3.1 b) zeigt, weshalb:<br />

Cu<br />

+29<br />

-28<br />

Cu<br />

+29<br />

-28<br />

Cu<br />

+29<br />

-28<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Cu<br />

+29<br />

-28<br />

Cu<br />

+29<br />

-28<br />

Cu<br />

+29<br />

-28<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Cu<br />

+29<br />

-28<br />

Cu<br />

+29<br />

-28<br />

Cu<br />

+29<br />

-28<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Links Fig. 3.1 a) Metallische Bindung in Kupfer: Ein "See" frei beweglicher Elektronen hält die<br />

Atomrümpfe zusammen.<br />

Rechts Fig. 3.1 b) Kovalente Bindung beim Silizium: Nicht frei bewegliche Elektronenpaare binden die<br />

Atomrümpfe. Die grauen Ringe um die weiss dargestellten Atomkerne symbolisieren die<br />

Elektronenhüllen der Atomrümpfe. Die Zahlen geben die jeweilige Ladung an.<br />

Im Metall werden die positiv geladenen Atomrümpfe durch den "See" der sehr zahlreichen<br />

Leitungselektronen zusammengehalten (Fig. 3.1 a). Nicht so beim Halbleiter. Dort werden die<br />

Atomrümpfe durch ein dazwischenliegendes, nicht frei bewegliches Paar von Elektronen aneinander<br />

gebunden. Man spricht von Elektronenpaarbindung oder kovalenter Bindung.<br />

Die Atomrümpfe sind beim Halbleiter so angeordnet, dass jeder Atomrumpf vier nächste<br />

Nachbarn hat. An diese ist er durch je ein Elektronenpaar gebunden. Beim Ein-Element-<br />

Halbleiter, der also nur eine Atomsorte enthält, stammen vier dieser insgesamt acht Elektronen<br />

von dem einen Atomrumpf, die restlichen Vier stammen von den vier Nachbarn. Ein-Elementhalbleiter<br />

bestehen also <strong>aus</strong> vierwertigen Elementen. Wichtige Beispiele sind Silizium und<br />

Germanium. Beim Verbindungshalbleiter muss die durchschnittliche Wertigkeit vier betragen.<br />

So sind es wiederum die acht Valenzelektronen, welche jedes Atom zu seinen vier nächsten<br />

Nachbarn binden. Ein Beispiel <strong>für</strong> einen III-V-Verbindungshalbleiter ist Gallium-Arsenid<br />

(GaAs); ein Beispiel <strong>für</strong> eine halbleitende II-VI-Verbindung ist Cadmium-Sulfid (CdS).<br />

Durch die Temperaturbewegung der Atomrümpfe verlassen einzelne Valenzelektronen<br />

gelegentlich ihren Platz. In diesem Zustand haben sie dann dieselbe freie Beweglichkeit wie die<br />

Leitungselektronen im Metall. Wir haben also im Halbleiter einen im Vergleich zum Metall sehr<br />

stark verdünnten "See" von Leitungselektronen. Der Seespiegel steigt mit der Temperatur rapid<br />

an. Dies erklärt sowohl den viel grösseren spezifischen Widerstand als auch das entgegengesetzte<br />

Temperaturverhalten der Halbleiter im Vergleich zu den Metallen.<br />

ETH-Leitprogramm Physik<br />

<strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>Licht</strong>

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