Strom aus Licht - Institut für naturwissenschaftliche Grundlagen
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Kapitel 4: Solarzellen 41<br />
4.5 Schulh<strong>aus</strong>dach: Solaranlage im Netzverbund<br />
Wer wünschte sich nicht ein Solarkraftwerk auf dem H<strong>aus</strong>dach? - Doch wir sitzen nicht in<br />
den kalifornischen Wüstengebieten und müssen uns mit bescheidenen Anlagen zufrieden geben:<br />
Im Zusammenhang mit der Aktion "Energie 2000" unterstützt der Bund den Bau von Photovoltaikanlagen<br />
auf Schulhäusern. Mit einer elektrischen Spitzenleistung bis zu 20 kW sind sie im<br />
Vergleich zu den Inselanlagen schon recht gross. Aber im Vergleich zu den Klein-Wasserkraftwerken,<br />
die jetzt an Bächen und Trinkwasserversorgungen in Betrieb gehen und Leistungen<br />
zwischen 100 kW und 1 MW aufweisen, sind sie klein. Mit den 1000 MW eines Kernkraftwerk<br />
können sie schon gar nicht verglichen werden.<br />
Solaranlagen, wie sie beispielsweise auf dem Dach der Gewerblichen Berufsschule Wattwil<br />
installiert sind, genügen nicht, um das Ziel von "Energie 2000" zu erreichen: 0.5 % der Elektrizität<br />
in Photovoltaikanlagen zu erzeugen. Aber sie stimulieren Sie, die in Zukunft entscheidenden<br />
Personen! Deshalb sollten Sie, wenn Sie Zeit haben, sich mit dem Additum 2 beschäftigen.<br />
Dort können Sie sich genauer mit den Netzverbund-Anlagen beschäftigen, die im folgenden kurz<br />
erläutert werden:<br />
Grössere Solaranlagen führen zu grösseren Speicherproblemen. Einer Produktionsspitze am<br />
Mittag in den Sommermonaten steht eine Verbrauchsspitze in den winterlichen Abendstunden<br />
gegenüber. Batterien reichen nicht <strong>aus</strong>. Die Betreiber des öffentlichen Elektrizitätsnetzes sind in<br />
ganz Europa untereinander verbunden und können deshalb tägliche und saisonale Schwankungen<br />
in Produktion und Verbrauch auffangen. Deshalb ist es zweckmässig, die solare Gleichstromquelle<br />
mit dem riesigen Wechselstrom-Speichernetz zu verbinden. Die Verbindung erfolgt über<br />
sogenannte Wechselrichter. Das sind elektronische Geräte, die die Energie als Wechselstrom von<br />
50 Hertz genau im Takt ins Netz abgeben. Sie müssen zudem die Energie messen und die<br />
Solaranlage abtrennen können, etwa bei Blitzschlag oder Reparaturarbeiten an den Leitungen.<br />
Literaturarbeit<br />
Was ist auf dem Markt?<br />
Konsultieren Sie den Katalog eines Lieferanten von Photovoltaik-Teilen.<br />
Vergleichen Sie die Kosten der Solargeneratoren mit denjenigen von<br />
Batterien, Ladereglern oder Netz-Wechselrichter. Können Sie die Vermutung<br />
bestätigen, beim Zubehör sei mindestens ein so grosses Sparpotential<br />
wie bei den Solarzellen?<br />
Übrigens: Windenergie, letztlich auch Sonnenenergie, ist eine gute Ergänzung zu Photovoltaik.<br />
Bei schönem Hochdruckwetter herrscht Windstille. Bei stürmischem Westwindwetter<br />
und bedecktem Himmel hingegen laufen die Windgeneratoren auf Volltouren.<br />
Merken Sie sich:<br />
• Netzverbundanlagen haben keinen eigenen Speicher. Sie benützen das Speichervermögen<br />
des europaweiten 50 Hertz-Verbundnetzes.<br />
• Netzverbundanlagen können schon als Kleinkraftwerke betrachtet werden. Sie erfordern<br />
einen Wechselrichter zur Umwandlung des Gleichstroms in Wechselstrom..<br />
ETH-Leitprogramm Physik<br />
<strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>Licht</strong>