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Strom aus Licht - Institut für naturwissenschaftliche Grundlagen

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Kapitel 3: Physik der Halbleiter 25<br />

Löcher bedeutet mikroskopisch eine neue Möglichkeit zur Fortbewegung von Elektronen<br />

("Hüpfen von Loch zu Loch"). Da mit der Wanderung eines Lochs die Wanderung eines positiv<br />

geladenen Gebiets verbunden ist, nennt man Halbleiter mit (beweglichen) Löchern p-Halbleiter.<br />

Übrigens: Das Dotieren geschieht, indem man geeignetes Gas, etwa BH 3 , über die stark<br />

aufgeheizten Si-Kristalle strömen lässt. Dann dringen die Boratome durch Diffusion ein und<br />

erzeugen einen p-Halbleiter. Mehr dazu im Additum 1.<br />

Merken Sie sich die folgenden Punkte:<br />

• Die gezielte Substitution eines geringen Bruchteils (ca.1/100'000) der Halbleiteratome<br />

durch Atome eines anderen Elements nennt man Dotierung.<br />

• Mit fünfwertigen Atomen dotierte Halbleiter heissen n-Halbleiter, da durch die Dotierung<br />

negative, bewegliche Ladungsträger zugeführt wurden.<br />

• Mit dreiwertigen Atomen dotierte Halbleiter heissen p-Halbleiter, da durch die Dotierung<br />

positive, bewegliche Ladungsträger, die Löcher, erzeugt wurden.<br />

3.5 Der p-n-Übergang<br />

Was geschieht, wenn man die eine Hälfte eines Siliziumkristalls durch Einbau von dreiwertigen<br />

Fremdatomen zum p-Halbleiter, die andere Hälfte durch Einbau von fünfwertigen<br />

Fremdatomen zum n-Halbleiter macht? Was geschieht an der Grenzfläche zwischen beiden<br />

Gebieten? - Werfen Sie einen Blick auf Fig. 3.5.<br />

Infolge der Wärmebewegung dringen Elektronen <strong>aus</strong> dem n-Teil in den p-Teil des Halbleiters<br />

ein. Sie kennen diesen Prozess (Diffusion) vom Verteilen der Parfum-Moleküle. Im p-Teil<br />

werden die Elektronen von den positiv geladenen Löchern angezogen. Ein Elektron füllt ein<br />

Loch - und beide sind als bewegliche Ladungen nicht mehr vorhanden! Man nennt diesen Vorgang<br />

Rekombination. Jede Rekombination verringert die Anzahl der freien Ladungsträger um ein<br />

Elektron und ein Loch.<br />

Ebenso diffundieren auch Löcher in den n-Teil und rekombinieren mit den Elektronen. Nahe<br />

der Grenzfläche verschwinden also im p-Teil die Löcher und im n-Teil die Donator-Elektronen.<br />

Beidseits der Grenzfläche sind keine beweglichen Ladungsträger mehr vorhanden. Es entsteht<br />

eine dünne Schicht praktisch ohne bewegliche Ladungsträger. Man nennt sie die Verarmungszone.<br />

Sie ist etwa 1mm = 1/1000 mm breit.<br />

Das Eindringen von Elektronen in den p-Teil, bzw. von Löchern in den n-Teil, hat noch<br />

etwas anderes zur Folge: In der Verarmungszone ist die Ladungsbilanz nicht mehr <strong>aus</strong>geglichen.<br />

Die abgewanderten Elektronen hinterlassen im ursprünglich elektrisch neutralen n-Teil eine<br />

dünne Schicht mit einem Überschuss an positiver Ladung. Im p-Teil entsteht entsprechend ein<br />

negativer Ladungsüberschuss (siehe Fig. 3.5).<br />

Die beiden entgegengesetzt geladenen Schichten erzeugen ähnlich wie beim Plattenkondensator<br />

eine elektrische Kraft und ein von der n- zur p-Seite gerichtetes elektrisches Feld E.<br />

ETH-Leitprogramm Physik<br />

<strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>Licht</strong>

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