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Strom aus Licht - Institut für naturwissenschaftliche Grundlagen

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Kapitel 3: Physik der Halbleiter 24<br />

Dotiert man einen Halbleiter mit dreiwertigen Atomen, baut man beispielsweise Boratome ein,<br />

so fehlt ein Valenzelektron, um dieses mit seinen vier nächsten Nachbarn kovalent zu binden<br />

(Fig. 3.4). Es besteht eine Bindungslücke, kurz: ein Loch.<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Akzeptor<br />

B<br />

+5<br />

-2<br />

negativ<br />

schwache Bindung<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

Loch<br />

positiv<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Si<br />

+14<br />

-10<br />

neutral<br />

Fig. 3.4 Boratom als Akzeptor im Siliziumkristall. Die grauen Ringe um die weiss dargestellten<br />

Atomkerne repräsentieren die Elektronenhüllen der Atomrümpfe. Die eingetragenen Zahlen<br />

geben die Ladung an. Mit "neutral, positiv, negativ" wird angegeben, wie das zum jeweiligen<br />

Atom gehörende Gebiet ("Atomgebiet") per Saldo geladen ist. Insgesamt ist der p-Halbleiter<br />

elektrisch neutral, da die negativen Akzeptoren und die positiv geladenen "Atomgebiete" der<br />

Löcher sich die Waage halten.<br />

Wird dieses Loch von einem "Nachbarelektron" aufgefüllt, so hinterlässt dieses "Nachbarelektron"<br />

an seinem Ursprungsort ein neues Loch. Auch Löcher sind beweglich! Durch eine<br />

derartige Abwanderung eines Lochs wird das Ladungsgleichgewicht in der Umgebung des Boratoms<br />

gestört. Das "Boratomgebiet" enthält ein Elektron zuviel und bildet eine "negativ geladene<br />

Stelle" im Kristall. Das Loch bleibt ähnlich wie das "überflüssige" Valenzelektron beim Arsenatom<br />

schwach an diese negativ geladene Stelle gebunden, kann sich aber auch relativ leicht von<br />

dieser Stelle entfernen, um dann später irgenwann von einem anderen Loch wieder ersetzt zu<br />

werden. Löcherwanderung in eine Richtung bedeutet aber nichts anderes als Elektronenwanderung<br />

in entgegengesetzter Richtung. Da mit der Bewegung eines Lochs die Bewegung eines per<br />

Saldo einfach positiv geladenen "Atomgebiets" verbunden ist, entspricht der Wanderung eines<br />

Lochs die Wanderung einer positiven Ladung. Man spricht von Löcherleitung.<br />

Veranschaulichung: Die Löcherwanderung ist analog zur "Wanderung" eines freien Platzes<br />

in einer Sitzreihe im Kino: Das Aufrücken der Kinobesucher (Elektronen) beispielsweise nach<br />

links führt dazu, dass der freie Platz (Loch) nach rechts wandert. Allerdings gibt es im Halbleiter<br />

gleichzeitig Löcher und freie Elektronen nebeneinander.<br />

Der Einbau dreiwertiger Fremdatome erzeugt also im Halbleiter die oben beschriebenen<br />

Löcher. Da sie zumindest vorübergehend ein Elektron "importieren" und "beherbergen", nennt<br />

man die eingebauten dreiwertigen Fremdatome Akzeptoren (Empfänger). Die Beweglichkeit der<br />

ETH-Leitprogramm Physik<br />

<strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>Licht</strong>

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