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Strom aus Licht - Institut für naturwissenschaftliche Grundlagen

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Kapitel 4: Solarzellen 38<br />

4.3 Solargeneratoren<br />

Wie schon erwähnt, müssen viele Solarzellen zusammengeschaltet werden, bis eine elektrische<br />

Leistung resultiert, die mehr kann, als bloss einen Taschenrechner anzutreiben. (Das heisst<br />

nicht, Solarrechner seien unsinnig: Die Entsorgung der Batterien und Akkumulatoren gewöhnlicher<br />

Rechner ist leider noch ein düsteres Kapitel!) Betrachten wir einen modernen, käuflichen<br />

Solargenerator oder ein Solar-Panel, wie manche lieber sagen:<br />

Daten <strong>für</strong> einen Solargenerator<br />

• 36 monokristalline, weitgehend quadratische Silizium-Solarzellen sind in 3 Reihen à 12<br />

Zellen witterungsbeständig zwischen zwei Plexiglasscheiben eingegossen.<br />

• Sie sind alle in Serie geschaltet, so dass die Betriebsspannung bis 20 V beträgt.<br />

• Bei maximalem Sonnenlicht vermögen sie über 3 A <strong>Strom</strong> abzugeben.<br />

• Wenn die Temperatur nicht zu hoch ist, leistet der Solargenerator 55 W.<br />

• Der Wirkungsgrad erreicht nun Werte von gegen 15 %.<br />

• Der Preis <strong>für</strong> einen einzelnen Generator beträgt rund 700.- Schweizerfranken.<br />

• Der Generator misst etwa 130 cm x 35 cm, ist 4 mm dick und bedingt windbeständig.<br />

Hot-Spots und andere Probleme<br />

Nichts Reales ist vollkommen, auch Solarzellen nicht! Es kann sein, dass sich unter 36<br />

Solarzellen eine minderwertige oder sogar defekte befindet. Das ist trotz Qualitätskontrolle nicht<br />

<strong>aus</strong>zuschliessen, denn bis heute stellt die Photodegradation ein Problem dar: Zellen, die einwandfrei<br />

scheinen, verlieren unter dem Einfluss der ersten Belichtung bis zu 10 % der Soll-<br />

Leistung, vermutlich weil sich Atome in der Verarmungszone verschieben.<br />

Viel wahrscheinlicher ist aber, dass perfekte Zellen durch Blätter, Vogeldreck oder andere<br />

Imponderabilien abgedunkelt werden. Dass solche Zellen keine Elektrizität erzeugen, ginge<br />

noch. Sie werden aber vom <strong>Strom</strong> der übrigen Zellen durchflossen, bilden einen hochohmigen<br />

Verbraucher und erhitzen sich merklich: sie bilden einen Hot-Spot. In Figur 4.4 ist dargestellt,<br />

wie dieses Problem durch Parallelschalten einer gewöhnlichen Diode behoben werden kann.<br />

+<br />

usw.<br />

-<br />

usw.<br />

Figur 4.4: Parallel-Diode (Bypassdiode) gegen Hot-Spots.<br />

Während der <strong>Strom</strong> der Solarzellen "usw." durch die Bypassdiode fliessen könnte, wenn die<br />

perfekte Zelle beschattet wäre, sperrt die Diode im Normalfall. - Ein analoges Problem entsteht<br />

beim Parallelschalten mehrerer Zellen, die nicht genau gleich hohe Spannungen liefern: Dort<br />

muss eine Seriediode unerwünschte Ströme sperren. Ein weiteres Problem bei Solaranlagen<br />

bildet der Blitzschutz der Generatoren, die im Freien aufgestellt werden.<br />

ETH-Leitprogramm Physik<br />

<strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>Licht</strong>

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