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Strom aus Licht - Institut für naturwissenschaftliche Grundlagen

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Kapitel 4: Solarzellen 35<br />

Oft sind Solarzellen rund. Sie haben dann einen Durchmesser von ca. 6 - 10 cm. Das kommt<br />

vom Herstellungsprozess her. Das Silizium stammt <strong>aus</strong> dem in Fülle vorhandenen Quarzsand<br />

(SiO 2 ). Nach der Reduktion wird es auf verschiedene Arten bestmöglichst gereinigt. Halbleiter-<br />

Silizium ist der Stoff, der am reinsten hergestellt wird! Anschliessen zieht man <strong>aus</strong> dem<br />

geschmolzenen Silizium zylinderförmige Einkristalle von etwa 10 cm Durchmesser und 50 cm<br />

Länge. Diese schneidet man mit Spezialsägen in dünne Scheiben. Aus Kostengründen ist die<br />

ganze Solarzelle bloss etwa 0.2 - 0.5 mm dick.<br />

Das Bor <strong>für</strong> die p-Dotierung kann bereits beim Herstellen der Einkristalle hinzugefügt<br />

werden. Wenn man die Scheiben erhitzt und einer Phosphor-haltigen Gasatmosphäre <strong>aus</strong>setzt,<br />

entsteht der dünne n-Halbleiter an der Oberfläche. Er muss so dünn gemacht, damit möglichst<br />

viel <strong>Licht</strong> durch ihn hindurch bis zur Verarmungsschicht vordringen kann. "Dünn" heisst hier ca.<br />

0.2 µm, ein Bruchteil eines t<strong>aus</strong>endstel Millimeters. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist<br />

ca. 50 -100 mm dick. Der n-Halbleiter ist also etwa 500 mal dünner als ein Haar.<br />

Die in der Solarzelle freigesetzten Ladungen müssen wir natürlich über Kontakte wegleiten.<br />

Auf der Vorderseite befindet sich der Front-Kontakt. Damit viel <strong>Licht</strong> in den Halbleiter gelangt,<br />

soll dieser Kontakt möglichst wenig Oberfläche abdecken. Er besteht deshalb <strong>aus</strong> schmalen<br />

Streifen <strong>aus</strong> Silber, die im Siebdruckverfahren aufgebracht werden. Die Rückseite dagegen ist<br />

vollständig mit dem Rück-Kontakt <strong>aus</strong> Silber bedeckt, damit der elektrische Widerstand<br />

möglichst gering wird.<br />

Der glattpolierte Halbleiter spiegelt ähnlich wie ein Metall. Gespiegeltes <strong>Licht</strong> ist jedoch verlorene<br />

Energie. Deshalb wird auf der Frontseite noch eine dünne Schicht <strong>aus</strong> SiO 2 , Ta 2 O 3 usw.<br />

aufgedampft, welche die Reflexion vermindert. Sie ist bloss etwa 0.2 µm dick, halb so viel wie<br />

die <strong>Licht</strong>wellenlänge. Die Oberflächenbehandlung ist verantwortlich <strong>für</strong> die bekannte blaue<br />

Farbe von guten Zellen. Diese können nämlich auch den Blauanteil im Sonnenlicht <strong>aus</strong>nützen.<br />

Aufgabe 4.1<br />

-<br />

Prüfen Sie sich selbst! Legen Sie das Leitprogramm zur Seite und<br />

skizzieren Sie <strong>aus</strong> dem Gedächtnis den Schnitt durch eine Solarzelle.<br />

Notieren Sie stichwortartig die Funktionen der einzelnen Teile. Haben<br />

Sie noch eine Ahnung von der geringen Dicke der Schichten?<br />

Eine einzelne Silizium-Solarzelle der Grösse 10 cm x 10 cm liefert nur etwa 0.5 V Spannung<br />

und bei mittlerer Beleuchtung einen <strong>Strom</strong> von 1 A. (Im Experiment 4.1 werden Sie selber<br />

Messungen durchführen.) Meist braucht man jedoch eine grössere Leistung mit einer höheren<br />

Spannung und mehr <strong>Strom</strong>. Dann schaltet man mehrere Solarzellen serie oder parallel oder beides<br />

zugleich zusammen.<br />

Aufgabe 4.2<br />

-<br />

a) Wie gross ist der Wirkungsgrad einer typischen Monokristall-Solarzelle?<br />

Gehen Sie von den oben angegebenen Daten <strong>aus</strong>: mittlerer <strong>Licht</strong>einfall<br />

mit 500 W/m 2 . Zellenfläche = 10 cm x 10 cm; abgegebene Elektrizität<br />

mit 0.5 V und 1 A.<br />

b) Welche Grösse wächst durch eine Serieschaltung mehrerer Solarzellen?<br />

c) Welche Grösse wächst durch eine Parallelschaltung mehrerer Solarzellen?<br />

ETH-Leitprogramm Physik<br />

<strong>Strom</strong> <strong>aus</strong> <strong>Licht</strong>

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