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Die Masken Odins

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24 DIE MASKEN ODINS<br />

Um 1890 veröffentlichte der schwedische Gelehrte Fredrik Sander<br />

seine Rigveda-Edda, worin er die germanische Überlieferung bis zu den<br />

alten Indogermanen zurückverfolgte. Sein Studium überzeugte ihn, daß<br />

die altnordische Mythologie aus Indien kam und die Hindu-Mythen<br />

getreuer bewahrt als die klassischen Griechischen und Römischen, die<br />

stark entstellt sind. Max Müller betrachtete die Edda-Überlieferung als<br />

älter als die Weden; andere, einschließlich Sven Grundtvig, nehmen an,<br />

daß die Eddas ihren Ursprung in der früheren Eisenzeit haben; noch<br />

andere postulieren einen frühen christlichen Ursprung. Was auch<br />

immer ihr Alter sein mag, der Inhalt der Mythen stimmt mit den<br />

ältesten Aufzeichnungen in vielen Teilen der Welt überein. <strong>Die</strong>s stärkt<br />

die Schlußfolgerung, daß sie entweder alle aus einer einzigen Quelle<br />

stammten, einer prähistorischen Formulierung der Wissenschaft,<br />

Philosophie und Mystik, die einst der gesamten Menschheit geläufig<br />

war, oder aber, daß jede einzelne unabhängig und zufällig entstand –<br />

eine Vorstellung, die zu grotesk ist, als daß sie ernsthaft erwogen<br />

werden kann. Jedenfalls, das Beweismaterial weist auf ein einziges<br />

Sagengut hin, das die Überlieferungen inspiriert hat, deren Relikte<br />

überall auf dem Antlitz unseres Globus gefunden werden.<br />

<strong>Die</strong> gegenwärtige Untersuchung ist fast ganz auf einen Teil der<br />

Saemundar Edda aus zwei Gründen begrenzt: erstens, wegen des so<br />

umfangreichen Stoffes, der selbst in den relativ wenigen Balladen hier<br />

enthalten ist, verbunden mit der Überzeugung, daß, obwohl sie vermindert<br />

und unvollständig sein mögen, das, was ausgewählt worden ist,<br />

wenigstens unverfälscht ist. Während diese Verse wahrscheinlich<br />

weniger als die einst bekannte Wahrheit enthalten, fühlen wir uns<br />

hinreichend sicher, daß sie nicht mit weiterem Material angefüllt<br />

worden sind, d. h., daß sehr wenig, wenn überhaupt, nicht echtes<br />

Material durch spätere Autoren hinzugefügt wurde. Der andere Grund<br />

für unsere Auswahl liegt in diesen Wahrheiten selbst, die gegenwärtig in<br />

der modernen theosophischen Literatur vollständiger erforscht werden.<br />

Außerdem werden viele von diesen Wahrheiten, nachdem sie seit Jahrhunderten<br />

in den volkstümlichen Religionen übersehen worden sind,<br />

jetzt fast täglich durch die neue wissenschaftliche Forschung entdeckt,

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