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Die Masken Odins

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Götter und Riesen 47<br />

Kultur hat das Universum auf drei Stockwerke begrenzt mit Gott oben,<br />

dem Menschen in der Mitte und dem Teufel im Keller. Das erlaubt kein<br />

Zielbewußtsein für irgendeine Lebensform, die anders ist als die<br />

menschliche. <strong>Die</strong> ganze Schöpfung befindet sich unterhalb unseres<br />

eigenen hohen Standes. <strong>Die</strong> ganze Schöpfung entwickelt sich auf die<br />

menschliche Lebensform zu, und da scheint alles zu einem toten Ende<br />

zu kommen. Was das sich entwickelnde Bewußtsein und Verständnis<br />

betrifft, so gibt es da keine Berücksichtigung einer Verbesserung oder<br />

eines Wachstums unterhalb der menschlichen Stufe. Sie gibt uns sehr<br />

wenig, um vorwärts zu schauen und sie macht die Begriffe Unendlichkeit<br />

und Ewigkeit bedeutungslos. Im Gegensatz dazu postuliert das traditionelle<br />

Sagengut endlose Aussichten auf Zeit und Raum mit Lebensformen,<br />

die sich durch zahllose Kombinationen der Spiritualität und der<br />

Materialität erstrecken und wo unsere Welt ein schmaler Querschnitt<br />

auf ihrer eigenen Ebene ist. In einem solchen Universum kann man<br />

automatisch gut mit Geist und böse mit Materie gleichsetzen. Da gibt es<br />

immer eine gleitende Skala der Relativität, wo „gut“ Rechtschaffenheit,<br />

Harmonie im Zusammenhang dazu und „böse“ Disharmonie ist. <strong>Die</strong><br />

verblüffende biblische Erwähnung der „spirituellen Verruchtheit auf<br />

hohen Plätzen“ kann als bedeutende Unvollkommenheit in einem spirituellen<br />

Zustand oder als böse relativ zu einem höheren Stand erklärt<br />

werden. In allen Mythen sind Götter und Riesen, Energie und Trägheit,<br />

Bewußtsein und Substanz, unentwirrbar miteinander verbunden, immer<br />

relativ. Sie können von unserem begrenzten Maßstab von Gut und Böse<br />

nicht beurteilt werden. Doch sie ändern sich beständig, vom Geringeren<br />

zum Größeren wachsend. In dem Maße, wie der Begrenzte seine<br />

Einschränkungen erweitert, wird das Egozentrische universal.<br />

In der brahmanischen Literatur werden die Götter und die Riesen<br />

auch in der Gestalt von lokas und talas unter anderen gefunden. <strong>Die</strong>se<br />

repräsentieren die vielen Welten der Manifestation, einschließlich der<br />

materiellen Welt, die wir bewohnen. Ein loka ist das aufwärts<br />

tendierende Bewußtsein auf jeder Ebene, das tala ist die entsprechende<br />

abwärts tendierende Materie – die Ausdrücke „aufwärts“ und „abwärts“<br />

sind natürlich symbolisch. <strong>Die</strong>ses Zueinander-in Beziehung-stehen der

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