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LOK Magazin Altbau-Elloks (Vorschau)

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DER FOTOGRAF ULF OTTO<br />

stand der Heizer auf der rechten Seite! War es eine<br />

Ausbildungsfahrt, oder hatte der Lokführer<br />

großzügig dem jüngeren Kollegen den Regler<br />

überlassen? Als die Gewerkschafts-Fachgruppe 8<br />

später zur üblichen Vorweihnachtsfeier auch den<br />

Oberkotzauer Pfarrer gebeten hatte, war mir das<br />

ein guter Vergleich für die weihnachtliche Thematik:<br />

Gott überlässt uns völlige Freiheit – wir sind<br />

reglerberechtigt; aber in dem Kind von Bethlehem<br />

steht er neben uns, wenn wir scheitern und am<br />

Ende sind. Lokführer und Anwärter wussten, wovon<br />

ich zu reden versuchte …<br />

Heute noch haben Nummernschilder von ehemaligen<br />

01 -Maschinen aus dem Bw Hof ihren festen<br />

Platz in meiner Wohnung, so das Schild der<br />

01 056, auf der ich zwischen Hof und Regensburg<br />

unterwegs war.<br />

Das wichtigste bleibt der Mensch<br />

In die Oberkotzauer Zeit fiel auch der Startschuss,<br />

den ursprünglichen Märklin-Virus aufleben zu lassen:<br />

Tochter Claudia schenkte ihrem Vater einen<br />

allerersten Güterwagen in Spur HO. Was daraus<br />

wurde, ist eine andere Geschichte.<br />

Wie auch der Umstand, dass zum Eisenbahnhobby<br />

im Regelfall das Fotografieren gehört. In vielen<br />

Jahrzehnten haben sich tausende von Dias angesammelt.<br />

Das Eisenbahnhobby hat mich bis zur<br />

Stunde nicht losgelassen, auch wenn es niemals<br />

mehr die Bedeutung wie zu Oberkotzauer Zeiten<br />

erlangen konnte. Das habe ich damals gelernt:<br />

Dass alle Dampflokbegeisterung nichts taugt ohne<br />

den verantwortlichen Menschen, der seiner Maschine<br />

– egal ob als Lokführer oder Heizer oder<br />

Schuppenmann – Atem einhaucht.<br />

Briefwechsel mit Karl-Ernst Maedel<br />

Dieser Zusammenhang kommt auch in einem<br />

Brief zum Vorschein, den ich Ende 1 964 an den<br />

damaligen Herausgeber des <strong>LOK</strong> MAGAZINs,<br />

Karl-Ernst Maedel, geschrieben hatte: „Bitte nehmen<br />

Sie folgende Gedanken nicht als Kritik hin,<br />

sondern als Anregung für das <strong>Magazin</strong>. Jede Lok<br />

wird ja erst dadurch zum Leben erweckt, dass<br />

menschliche Hände sich bewegen. Mir fehlt in dieser<br />

Zeitschrift etwas das Menschliche, das eine Maschine<br />

erst zur Maschine macht. Bei meinen Fahrten<br />

auf verschiedenen Dampfloks aus dem Hofer<br />

bzw. Regensburger Bw habe ich mich immer sehr<br />

für die Leute interessiert, die gewissenhaft und verantwortungsvoll<br />

ihren Dienst getan haben. Sicherlich<br />

wäre es richtig, einmal einen guten Beitrag zu<br />

schreiben, den ich mir etwa unter dem Thema vorstellen<br />

könnte: Die schwarzen Männer um und auf<br />

der Dampflok.“<br />

Karl-Ernst Maedels Antwort fiel gedämpft aus.<br />

„Gern würde ich auch einmal den Lokmännern einen<br />

Aufsatz widmen, aber der Wunsch der überwiegenden<br />

Anzahl der Leser geht nun einmal nach<br />

technischen Dingen.“<br />

Ulf Otto<br />

<strong>LOK</strong><strong>Magazin</strong> 11 | 2014<br />

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