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FAHRZEUGPORTRÄT<br />
Der Frühling kommt: Ein GTW 2/6 der Hessischen Landesbahn, unterwegs von Friedberg nach Hanau,<br />
überquerte am 13. April 2007 den Viadukt über das Niddatal kurz vor dem Halt in Nidderau Zeno Pillmann<br />
M<br />
it der Bahnreform kam es zu einer Umstellung<br />
der Finanzierung des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs: Bis dahin musste<br />
die Bundesbahn den Fehlbetrag selbst ausgleichen,<br />
nun gab die Bundes regierung den Ländern Geld,<br />
die damit eigen verantwortlich den Nahverkehr bestellen<br />
und auch voll bezahlen mussten. Wurde der<br />
Personen nahverkehr außerhalb der Ballungsräume<br />
bis dahin nur stiefmütterlich behandelt, genoss<br />
er nun Vor rang.<br />
Um den Verkehr kostengünstig abwickeln zu<br />
können, bedurfte es neuer Fahrzeuge. Dies war die<br />
Geburtsstunde einer Vielzahl neuer unterschied -<br />
licher Triebwagen, die von der Industrie in der<br />
Hoffnung auf neue Aufträge entwickelt und an -<br />
geboten wurden. Neben dem wirtschaftlichen Be -<br />
trieb rückte immer mehr auch ein behinderungsfreier<br />
Zustieg in den Mittelpunkt.<br />
Start auf Meterspur<br />
Einer der neuen Anbieter war die Stadler Rail AG<br />
in Bussnang in der Schweiz. Das Unter nehmen<br />
entwickelte im Auftrag der Oberaargau-Solothurn-<br />
Seeland-Transportgruppe für die meter spurige<br />
Biel-Täuffelen-Ins-Bahn einen Triebwagen. Ent-<br />
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sprechend der Forderung, wegen der vor handenen<br />
Werkstatt keine schweren Bauteile im Dachbereich<br />
unterzubringen und mindestens zwei Drittel der<br />
nutzbaren Fahrzeugfläche niederflurig auszuführen,<br />
wurde die Antriebstechnik in einer getrennten<br />
Einheit untergebracht.<br />
Daraus entwickelte man 1 995 einen Prototyp<br />
für die Normalspur. Die Mittelthurgaubahn<br />
(MThB) setzte davon 1 996 drei des als GTW 2/6<br />
(GelenkTriebWagen mit 6 Achsen, davon 2 angetrieben)<br />
bezeichneten Fahrzeugs auf der deutschen<br />
Strecke Radolfzell – Stockach ein.<br />
Die ausgefallene Idee<br />
Besonders bemerkenswert ist das Antriebskonzept<br />
des GTW 2/6: In einem mittig angeordneten Modul,<br />
auch Antriebscontainer genannt, ist die gesamte<br />
Antriebs technik untergebracht. Beidseitig<br />
sind Endmodule angeordnet, die sich einerseits<br />
auf ein Drehgestell, andererseits auf das Antriebsmodul<br />
stützen. Außer über den Drehgestellen sind<br />
diese Module nieder flurig.<br />
Das Antriebsmodul erfüllt im Wesentlichen die<br />
Aufgabe einer Lokomotive. Vorteilhaft ist, dass<br />
durch die Konzentration das Gewicht des Antriebs