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FAHRZEUGE<br />
Zu Beginn der 1970er-Jahre herrschte im Bw Gera noch herrliche Dampfatmosphäre: Die mit einem 44er-<br />
Tender ausgerüstete und gut gepflegte 58 3055 hat keine abgeschrägten Witte-Bleche<br />
Slg. Uwe Lewin<br />
MEINE LIEBLINGSBAUREIHE<br />
Aus der Ferne<br />
58.30 DER DR Markus Kronfeld hat<br />
die von ihm bevorzugte Baureihe<br />
selbst nie mit der Kamera verfolgt. Er<br />
war dafür einfach zu jung …<br />
A<br />
ls Kind des Ruhrgebiets in den 1 970er-Jahren<br />
aufgewachsen, war ich zunächst einmal<br />
weit entfernt vom damaligen Einsatzgebiet<br />
der Lokomotiven, welche zu dieser Zeit ihren Zenit<br />
bereits längst überschritten hatten. Vielleicht<br />
hätte ich sie irgendwo noch als Heizlok, wie die<br />
Glauchauer 58 3023 Anfang der 1 980er-Jahre im<br />
Lokschuppen Zwickau, entdecken können, aber<br />
wie unüberwindbar war für einen Elfjährigen die<br />
damalige innerdeutsche Grenze! Insofern habe ich<br />
die Lok nie aktiv erleben dürfen und bis heute,<br />
muss ich gestehen, habe ich auch noch nicht die<br />
existierende Traditionslok 58 3047 in Glauchau<br />
und die ebenfalls noch vorhandenen 58 3049 besichtigen<br />
können.<br />
Angefangen hat alles mit dem wunderschönen<br />
HO-Modell von Gützold. Allein die voll funktionsfähige<br />
Mechanik des Innentriebwerks fasziniert<br />
mich immer wieder und bringt mich dem Original<br />
sehr nahe. Komplettiert durch einen Bildband zur<br />
Baureihe und einen Film, mit vielen Aufnahmen<br />
zu den damaligen Einsatzschwerpunkten der Lok,<br />
hat sich meine Begeisterung für das Fahrzeug entwickelt.<br />
Seit dem siebten Lebensjahr bin ich nun schon<br />
ein großer Eisenbahnfan. Angefangen hat alles zu<br />
Hause durch die große Eisenbahnleidenschaft<br />
meines zwölf Jahre älteren Bruders. Er hatte schon<br />
damals eine große Modellbahnsammlung und<br />
eine Fülle an Literatur, und ich erinnere mich nur<br />
zu gut an lange Abende, in denen er mir die Funktion<br />
von Dampflokomotiven näher brachte.<br />
V 100 und „Silberlinge“<br />
Die ersten Kontakte mit der Eisenbahnwelt waren<br />
die Besuche bei einigen Tanten im Wuppertaler<br />
Raum, die von Essen aus häufig mit dem Zug erfolgten.<br />
Dort stand seinerzeit die V 1 00 im Mittelpunkt,<br />
und das markante Motorengeräusch sowie<br />
das gefällige Aussehen haben mir als kleiner Junge<br />
schon sehr gefallen. Kräftig setzte sie ihre drei „Silberlinge“<br />
im Bergischen Land in Bewegung. Ich<br />
meine, dass nach dem Dampflokverbot auch durch<br />
eine Diesellok der Hör-, Geruchs- und auch der<br />
Geschmackssinn angeregt werden kann.<br />
Durch die nach der Wende stärkere Repräsentanz<br />
der ehemaligen Reichsbahnmaschinen auch<br />
im Westen und sicherlich auch durch die lobens-<br />
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