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LOK Magazin Altbau-Elloks (Vorschau)

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GESCHICHTE<br />

Am Ostersonntag des Jahres 1988 ruhten sich diese drei Loks der Baureihe 218 in Soltau aus<br />

Axel Priebs<br />

Niedersachsen gab die Bundesbahn eine Bestandsgarantie<br />

bis 1 997 ab, während sich das Land zu einer<br />

Mitfinanzierung der neuen Triebwagen verpflichtete.<br />

Vielzahl an Triebwagen im Einsatz<br />

Mit dem Wechsel zum Sommerfahrplan 1 989<br />

gehörte dann der Betrieb mit den zweimotorigen<br />

Schienenbussen der Reihe VT 98, die im nördlichen<br />

Streckenabschnitt der Heidebahn die wesentliche<br />

Verkehrslast getragen hatten, der Vergangenheit<br />

an. Sie wurden abgelöst durch die modernen<br />

Triebwagenzüge der Reihe 628.<br />

Allerdings war fast der gesamte Reisezugverkehr<br />

auf der Heidebahn gebrochen. Im südlichen<br />

Streckenabschnitt setzte die Bundesbahn ebenso<br />

wie auf der Amerikalinie mit Loks der Baureihe<br />

21 8 bespannte Züge ein. Bei der Bereitstellung des<br />

Wagenmaterials ließ die DB in den 1 990er-Jahren<br />

wenig Bereitschaft erkennen, sich als Dienstleister<br />

zu profilieren, vielmehr waren damals altes und<br />

bunt gemischtes Wagenmaterial, teilweise auch<br />

mit ehemaligen DR-Wagen, und mit Graffiti besprühte<br />

Züge die Regel. Erst mit dem Einsatz von<br />

Triebwagenzügen der Baureihen 61 4, 628 und<br />

624/634 und einer großen Zahl durchgehender<br />

Züge im Fahrplan wurde den Fahrgästen wieder<br />

mehr Komfort geboten.<br />

Obwohl es sich in den letzten Jahrzehnten auf<br />

beiden Strecken um einen klassischen Nebenbahnbetrieb<br />

handelte, boten sich viele interessante<br />

Motive durch die großen, für ihre Bedeutung überdimensionierte<br />

Bahnhöfe – viele wiesen noch<br />

Formsignale auf. Diese großen Anlagen waren teilweise<br />

dem Militärverkehr geschuldet (so in Muns -<br />

ter und in Fallingbostel), teilweise drückte sich darin<br />

auch die früher einmal gößere Bedeutung aus<br />

(so in Schwarmstedt und Walsrode).<br />

Ein bis heute besonders interessanter Bahnhof<br />

ist Soltau, wo sich Amerikalinie und Heidebahn<br />

treffen. Auf diesem ebenfalls für Nebenbahnverhältnisse<br />

recht ausgedehnten Kreuzungsbahnhof<br />

mit seinen gepflegten Bahnsteig- und Außenanlagen,<br />

den Formsignalen und drei mechanischen<br />

Stellwerken sowie dem ehemaligen Betriebswerk<br />

ist immer noch etwas von der „alten“ Eisenbahnatmosphäre<br />

zu verspüren.<br />

Den ersten Modernisierungsschub brachte der<br />

Ausbau der S-Bahn Hannover im südlichsten<br />

Streckenteil. Seit der Weltausstellung EXPO 2000<br />

verkehren die S-Bahnen auf dem seitdem elektrifizierten<br />

Streckenabschnitt bis Bennemühlen. Mit<br />

der aktuellen Modernisierung der Heidebahn, deren<br />

Abschluss bis 201 6 geplant ist, soll die Reisegeschwindigkeit<br />

auf der gesamten Strecke deutlich<br />

heraufgesetzt werden.<br />

Axel Priebs<br />

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