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DIESELKREUZ SOLTAU<br />
Warten auf den Gegenzug: Der 614 025 nach Bremen am 16. November 2008 im Bahnhof Soltau<br />
Axel Priebs<br />
Bemühungen der betroffenen Gebietskörperschaften<br />
und der Industrie- und Handelskammern gegeben<br />
hatte, die Amerikalinie wieder zu einer<br />
wichtigen Ost-West-Verbindung im vereinigten<br />
Deutschland aufzuwerten, blieb die Strecke weitgehend<br />
im Dornröschenschlaf.<br />
In jüngerer Zeit bahnt sich allerdings wieder<br />
eine Zunahme ihrer Bedeutung an. 201 2 wurde die<br />
Strecke zwischen Uelzen und Langwedel umfassend<br />
saniert. Aktuell ist ihre mögliche Aufrüstung<br />
Teil eines Alternativszenarios zur umstrittenen „Y-<br />
Trasse“, mit der die Hinterlandverbindungen der<br />
Seehäfen an Elbe und Weser verbessert werden sollen.<br />
Konkreter in der Diskussion sind allerdings<br />
die Einführung des Ein-Stunden-Takts und die<br />
Wiedereröffnung einzelner Bahnhöfe, so in Kirchlinteln.<br />
Die Nord-Süd-Achse des Kreuzes<br />
Der südliche, 62 Kilometer lange Teil der Heidebahn<br />
zwischen Hannover und Walsrode wurde im<br />
Jahr 1 890 als Teil der Nebenbahn Hannover –<br />
Walsrode – Visselhövede eröffnet, die nach der<br />
Jahrhundertwende schrittweise in Richtung Norden<br />
über Rotenburg bis nach Bremervörde verlängert<br />
wurde. Der ursprünglich als Stichbahn von<br />
Walsrode nach Soltau gebaute Abschnitt wurde<br />
1 896 eröffnet. In den Diskussionen um eine Verlängerung<br />
in Richtung Hamburg setzte sich nicht<br />
<strong>LOK</strong><strong>Magazin</strong> 11 | 2014<br />
der Streckenteil nach Visselhövede, sondern die<br />
Soltauer Strecke durch.<br />
Im Jahr 1 901 wurde die Strecke Soltau – Buchholz<br />
eröffnet, wodurch eine durchgehende, 1 33 Kilometer<br />
lange Verbindung von Hannover über<br />
Walsrode und Soltau bis nach Buchholz in der<br />
Nordheide entstanden war, wo Anschluss nach<br />
Harburg und Hamburg bestand.<br />
Bestandsgarantie nach langem Kampf<br />
Auch die jüngere Entwicklung der einzelnen<br />
Streckenabschnitte des Heidekreuzes verlief sehr<br />
unterschiedlich und wechselvoll. Während der südliche<br />
Streckenabschnitt der Heidebahn zwischen<br />
Hannover und Walsrode nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
zunehmende Bedeutung für den Berufspendlerverkehr<br />
in den Großraum Hannover hatte,<br />
wurde der Verkehr auf dem nördlichen Abschnitt<br />
zwischen Buchholz und Soltau immer weiter ausgedünnt.<br />
In den 1 980er-Jahren kündigte die Bundesbahn<br />
die Stilllegung der Strecke an, was jedoch Widerstand<br />
insbesondere wegen der touristischen Bedeutung<br />
der Bahn hervorrief. Durch den starken<br />
Einsatz regionaler Aktivisten, nicht zuletzt des<br />
1 984 gegründeten Aktionskreises „Rettet die Heidebahn“,<br />
konnte die Stilllegung abgewendet und<br />
die Bundesbahn an den Verhandlungstisch gebracht<br />
werden. In einem Vertrag mit dem Land<br />
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