Familienfreundliche Hochschulen: Handlungsfelder und ...
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Praxisbeispiel: Die Stelle Dual Career Advice der ETH Zürich<br />
Beitrag von Madeleine Lüthy, Leiterin Büro Dual Career Advice, ETH Zürich.<br />
Die Stelle Dual Career Advice (DCA) der ETH Zürich unterstützt ausländische Partnerinnen<br />
<strong>und</strong> Partner von Professoren <strong>und</strong> Professorinnen bei der Integration in den<br />
schweizerischen Arbeitsmarkt <strong>und</strong> ist als Starthilfe konzipiert. Dank der Unterstützung<br />
des DCA sollen Kontakte zu Forschungsgruppen <strong>und</strong> möglichen Arbeitgeberschaften<br />
etabliert werden, so dass die Partnerinnen <strong>und</strong> Partner rasch eine adäquate Stelle finden<br />
<strong>und</strong> ihre berufliche Karriere trotz geografischem Wechsel ebenfalls weiterführen<br />
können. Weiter unterstützt der DCA die Familien bei der Integration in der Schweiz.<br />
Neben der beruflichen Integration liegt der Fokus somit auf der erfolgreichen sozialen<br />
Integration der Familie, sind doch Themen wie Einschulung, Kinderbetreuung, Steuern<br />
<strong>und</strong> Versicherungen sowie namentlich auch die Wohnungssuche wichtige Elemente.<br />
Eine Web-Informationsplattform fasst ein grosses Themenspektrum zusammen, von<br />
dem die Stelle DCA aus Erfahrung weiss, dass es für ausländische Familien von Interesse<br />
ist (z.B. zu administrativen, sozialen <strong>und</strong> kulturellen Themen). So können auch<br />
andere ausländische Angestellte der ETH Zürich von den Informationen profitieren<br />
<strong>und</strong> ihren Wechsel einfacher <strong>und</strong> effizienter gestalten.<br />
Für die Partnerinnen <strong>und</strong> Partner von ETH-Professoren <strong>und</strong> -Professorinnen existiert<br />
zudem eine DCA-Community. Die Community vereint Personen unterschiedlicher Nationalitäten<br />
verschiedenen Alters <strong>und</strong> mit diversen beruflichen Hintergründen. Im<br />
Rahmen dieser Gruppe werden regelmässig Treffen bzw. soziale, kulturelle <strong>und</strong> weiterbildende<br />
Veranstaltungen organisiert, um nicht nur von Expertinnen <strong>und</strong> Experten,<br />
sondern auch voneinander lernen zu können. Dieser Erfahrungsaustausch untereinander<br />
trägt sehr viel dazu bei, dass sich auch die Partnerinnen <strong>und</strong> Partner als Teil der<br />
Institution ETH fühlen, unkompliziert Personen mit ähnlichen Bedürfnissen treffen <strong>und</strong><br />
sich rascher <strong>und</strong> nachhaltiger am neuen Ort integrieren können (detaillierte Informationen<br />
unter: www.dca.ethz.ch).<br />
Praxisbeispiel: Netzwerkprojekt «Förderung Duale Karriere» − Zürcher Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften (ZHAW)<br />
Beitrag verfasst von Ursula Bolli-Schaffner, Leiterin Stabsstelle Gender ZHAW/AG<br />
Chancengleichheit, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Departement.<br />
Der Förderung von dualen Karrieren wurde bis anhin bei Berufungen an Schweizer<br />
Fachhochschulen keine grosse Beachtung geschenkt. Bei der Förderung von dualen<br />
Karrieren geht es darum, die Lebenswelten von Paaren zu berücksichtigen, welche beide<br />
eine hohe Bildung <strong>und</strong> Berufsorientierung aufweisen.<br />
Die Strategie ist an US-amerikanischen Universitäten schon seit längerer Zeit etabliert<br />
<strong>und</strong> erhält auch an schweizerischen <strong>Hochschulen</strong> immer grössere Bedeutung, denn<br />
Paare mit dualer Karriere sind auch in der Schweiz immer häufiger. Insbesondere qualifizierte<br />
Wissenschaftlerinnen leben meistens (zu 80%) mit ebenso gut ausgebildeten<br />
Partnern zusammen, während dies nur auf 9% der Forscher zutrifft. Obwohl es immer<br />
noch mehr Frauen sind, die ihrem Partner an den jeweiligen Arbeitsort folgen <strong>und</strong> dadurch<br />
für ihre eigene Karriere Nachteile in Kauf nehmen, zeigen Untersuchungen, dass<br />
gute berufliche Chancen für den Partner, die Partnerin zunehmend wichtig werden für<br />
die Wahl des Lebensmittelpunktes (Rusconi/Solga, 2002): Bei 50% aller Absagen auf<br />
Berufungen spielt die berufliche Situation des Partners, der Partnerin eine Rolle.<br />
<strong>Familienfre<strong>und</strong>liche</strong> <strong>Hochschulen</strong>: <strong>Handlungsfelder</strong> <strong>und</strong> Praxisbeispiele 72/128<br />
Carmen Lack, Nathalie Amstutz, Ursula Meyerhofer