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Familienfreundliche Hochschulen: Handlungsfelder und ...

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nach «alten» Studienordnungen (z.B. nach altem Lizentiatssystem an Universitäten)<br />

oder in Studiengängen der Bologna-Reform studiert wird (vgl. dazu auch Kapitel 4.10.2.<br />

Exkurs: Bologna-Reform <strong>und</strong> Vereinbarkeit von Studium <strong>und</strong> Familie). Zur flexiblen<br />

Gestaltung des Studiums findet sich auf der Informationsplattform www.berufsberatung.ch,<br />

welche sich auch mit Studium <strong>und</strong> Familie auseinandersetzt, die Einschätzung,<br />

dass es je nach Fachrichtung einfacher oder schwieriger sei, ein Studium in Teilzeit zu<br />

absolvieren. Wer ein Fach mit fixen St<strong>und</strong>enplänen <strong>und</strong> hohen Präsenzzeiten studiert,<br />

hat weniger Spielraum. Traditionsgeb<strong>und</strong>en sind naturwissenschaftliche <strong>und</strong> technische<br />

Studiengänge weniger flexibel gestaltet als Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaftsstudien.<br />

Studium <strong>und</strong> Familie lassen sich bei Letzteren besser unter einen Hut bringen.<br />

An verschiedenen Schweizer <strong>Hochschulen</strong> werden Teilzeitstudiengänge angeboten.<br />

Allerdings ist zu vermerken, dass der Begriff «Teilzeitstudium» für verschiedene Studienmodelle<br />

verwendet wird; einerseits für eigentliche Vollzeitstudiengänge, die aufgr<strong>und</strong><br />

ihres modularen Aufbaus oder ihrer Flexibilisierungsregelungen teilzeitlich absolviert<br />

werden können, andererseits auch für Studiengänge, welche ausschliesslich als<br />

Teilzeitstudiengänge konzipiert sind, wie sie weiter unten (vgl. S. 92) dargestellt werden.<br />

Die erstgenannte Form der Anpassung (flexible Vollzeitstudiengänge) bedeutet immer<br />

eine Verlängerung der Studienzeit.<br />

Aus der Praxis der Schweizer <strong>Hochschulen</strong><br />

Spezifisch verankert ist bei den meisten befragten <strong>Hochschulen</strong> das Recht auf Beurlaubung<br />

während des Studiums wegen Schwangerschaft oder Elternschaft. Die Beurlaubungsmöglichkeit<br />

ist dabei auf eine gewisse Anzahl Semester beschränkt.<br />

Meist verfügen die <strong>Hochschulen</strong> zur Flexibilisierung der Studiengänge in Studienordnungen<br />

über Bestimmungen (geltend für Studierende nach «altem System» oder in<br />

Bachelor- <strong>und</strong> Master-Studiengängen), welche festhalten, dass die vorgesehenen Regelstudienzeit<br />

u.a. wegen Schwangerschaft, Kinderbetreuung <strong>und</strong>/oder Wahrnehmung<br />

von «nicht delegierbaren Familienpflichten» überschritten bzw. verlängert werden<br />

kann. Die Regelungen sind aber selbst innerhalb der <strong>Hochschulen</strong> unterschiedlich. Z.B.<br />

findet sich zum Thema Teilzeitstudium an der Universität Bern in der Broschüre «Studieren<br />

<strong>und</strong> Arbeiten mit Kind an der Universität Bern» der Hinweis, dass die Möglichkeit,<br />

Teilzeit zu studieren, an der Universität Bern besteht, um sich um die Kinderbetreuung<br />

zu kümmern oder einem Nebenerwerb nachzugehen. Die Fakultäten <strong>und</strong><br />

Institute regeln das Teilzeitstudium jedoch sehr unterschiedlich. Den Studierenden<br />

wird deshalb empfohlen, sich zu erk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> sich beraten zu lassen. Hinweise können<br />

auch die jeweiligen Prüfungsreglemente geben.<br />

Eine individuelle Verhandlung mit der Studiengangsleitung bei speziellen Flexibilitätsbedürfnissen<br />

empfiehlt sich gr<strong>und</strong>sätzlich auch an den Fachhochschulen, wo die modularisierten<br />

Studiengänge die Flexibilität erhöhen.<br />

Ein Angebot von <strong>Hochschulen</strong> für Studierende mit Betreuungspflichten können Studiengänge<br />

sein, die explizit als Teilzeitstudiengänge, die Betreuungspflichten<br />

begleiten, konzipiert sind. Studiengänge, die nicht in Vollzeit absolviert werden müssen,<br />

scheinen für viele Studierende mit Kindern ein Bedürfnis zu sein. Wie im Kapitel<br />

1.2.2. erwähnt, zeigt der Bericht «Studien- <strong>und</strong> Lebensbedingungen an den Schweizer<br />

<strong>Hochschulen</strong>» (Boegli et al., 2007) auf, dass die Anteile Studierender mit Kindern an<br />

den universitären <strong>Hochschulen</strong> <strong>und</strong> an den Fachhochschulen im Vollzeitstudium etwa<br />

<strong>Familienfre<strong>und</strong>liche</strong> <strong>Hochschulen</strong>: <strong>Handlungsfelder</strong> <strong>und</strong> Praxisbeispiele 92/128<br />

Carmen Lack, Nathalie Amstutz, Ursula Meyerhofer

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