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Familienfreundliche Hochschulen: Handlungsfelder und ...

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gen r<strong>und</strong> um die Vereinbarkeit. Einerseits werden jeweils Input-Referate gegeben, andererseits<br />

wird den Teilnehmenden eine Diskussionsplattform geboten<br />

Der erste Vätertag wurde gemeinsam mit der Universität Luzern im Juni 2007 durchgeführt.<br />

Der Input-Vortrag wurde von der Fachstelle UND Familien- <strong>und</strong> Erwerbsarbeit<br />

für Männer <strong>und</strong> Frauen sowie dem Verein männer.ch gehalten. Am Vätertag wurden<br />

als wichtigste Themen die Nicht-Nutzung von Chancen <strong>und</strong> Möglichkeiten durch<br />

Männer diskutiert. Gr<strong>und</strong>sätzlich wurden flexible Möglichkeiten an den <strong>Hochschulen</strong><br />

gelobt, man stellte aber fest, dass sie effektiv oft nicht genutzt werden. Die Nutzung von<br />

Möglichkeiten wurde teilweise als schwierig empf<strong>und</strong>en, z.B. das vorzeitige Verlassen<br />

von Sitzungen aufgr<strong>und</strong> familiärer Pflichten. Eine Diskussion entstand im Zusammenhang<br />

mit Teilzeitarbeit. Es wurde geäussert, dass Teilzeit arbeitende Männer/Väter oft<br />

unzufriedener sind. Sie fühlen sich geprägt von Hindernissen <strong>und</strong> Befürchtungen, z.B.<br />

der Angst vor geringerem Einbezug, geringerer Wertschätzung, Informationsdefiziten<br />

<strong>und</strong> weniger spannenden Aufgaben.<br />

Der zweite Vätertag wurde ausschliesslich mit Mitarbeitenden der HSLU durchgeführt.<br />

Die Erfahrungen 2007 hatten gezeigt, dass unterschiedlich wahrgenommene organisationskulturelle<br />

Gegebenheiten unterschiedliche Themen ins Zentrum rückten. Z.B. wurde<br />

von Vätern der Fachhochschule die Ausübung von Teilzeitarbeit als eher möglich<br />

gewertet als von Vätern der Universität. Aufgr<strong>und</strong> der Erfahrungen des ersten Vätertages<br />

<strong>und</strong> um Wertschätzung zu zeigen, wurde zudem der zweite Vätertag im Juni<br />

2008 ausserhalb der Räumlichkeiten der HSLU auf einer Schifffahrt durchgeführt. Die<br />

15 Teilnehmer des Vätertages 2008 waren Vertreter aus verschiedenen Funktionsbereichen.<br />

Das Input-Referat gestaltete Willi Lüthi, u.a. Teilzeitfamilienmann <strong>und</strong> ehemaliger<br />

Präsident des Männerbüros Luzern (www.manne.ch). Er gab Einblicke in Bilder<br />

<strong>und</strong> Rollen von Männern/Vätern in alten <strong>und</strong> aktuellen Schulbüchern. Thematisiert<br />

wurde dabei die Verunsicherung aufgr<strong>und</strong> der heutigen unklaren Rollenverteilung. In<br />

der anschliessenden Diskussion wurde deutlich, dass die Rollen <strong>und</strong> die Aufteilung der<br />

Familienarbeit heute bewusst auszuhandeln <strong>und</strong> immer wieder zu hinterfragen sind.<br />

Die «richtige» Organisation gibt es nicht. Auch hier wurde wieder geäussert, dass im<br />

beruflichen Umfeld die Nutzung von «familienfre<strong>und</strong>lichen» Angeboten durch Männer<br />

weniger akzeptiert wird als bei Frauen. Es wurde festgestellt, dass es genau darum<br />

wichtig sei, das Thema Vaterschaft <strong>und</strong> Beruf zu thematisieren – dies in der Organisation<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich, aber auch im eigenen individuellen Alltag, z.B., indem es bei Vorgesetzten<br />

angesprochen wird.<br />

Christoph Wydler zieht aus dem zweiten Vätertag das Fazit, dass es für Väter wichtig<br />

ist, konkrete Anliegen anzusprechen <strong>und</strong> sich gegenseitig über Möglichkeiten <strong>und</strong> Lösungswege<br />

auszutauschen. Der Anlass fördert die Kommunikation unter den Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> deren Information, deckt Anliegen <strong>und</strong> wichtige Themen auf, die wiederum<br />

auch von den Beauftragten für Chancengleichheit der Hochschule Luzern – Wirtschaft<br />

aufgenommen werden können. Der Anlass soll institutionalisiert werden. Inzwischen<br />

sind auch Hinweise von Müttern eingegangen, welche sich einen ähnlichen Anlass<br />

wünschen.<br />

Praxisbeispiel: Erfahrungen von Vätern an der Hochschule Luzern<br />

Beitrag mit Unterstützung von Teilnehmenden des Vätertages der Fachhochschule Luzern<br />

im Juni 2008 <strong>und</strong> Christoph Wydler, Beauftragter für Chancengleichheit der<br />

Hochschule Luzern – Wirtschaft.<br />

Anlässlich des Vätertages an der Hochschule Luzern wurde den Autorinnen dieses<br />

Handbuches die Möglichkeit geboten, die Teilnehmenden schriftlich zu befragen. Acht<br />

<strong>Familienfre<strong>und</strong>liche</strong> <strong>Hochschulen</strong>: <strong>Handlungsfelder</strong> <strong>und</strong> Praxisbeispiele 78/128<br />

Carmen Lack, Nathalie Amstutz, Ursula Meyerhofer

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