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Familienfreundliche Hochschulen: Handlungsfelder und ...

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Fall von plötzlicher Krankheit eines Kindes oder der familienexternen Kinderbetreuung<br />

in Anspruch genommen werden. Im Rahmen des Pilotprojekts können die im Kanton<br />

Freiburg wohnhaften Angestellten vom kostenlosen Angebot profitieren. Lehrbeauftragte<br />

<strong>und</strong> Unterassistentinnen <strong>und</strong> -assistenten können momentan nicht am Pilotprojekt<br />

teilnehmen. Dieses Angebot schränkt das Recht der Angestellten, Urlaub zu nehmen,<br />

um sich um ihr krankes Kind zu kümmern, nicht ein. Es bietet eine zusätzliche<br />

Lösung an. Die erste Phase des Pilotprojektes dauerte von April bis Dezember 2008.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der guten Erfahrungen wurde das Angebot verlängert. Nach Ablauf der Pilotphase<br />

<strong>und</strong> im Hinblick auf eine mögliche längerfristige Sicherung des Angebotes<br />

wird die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung der Eltern evaluiert. (Weitere Informationen<br />

unter: www.unifr.ch/sp, Rubrik: Dienstleistungen)<br />

Praxisbeispiel: Indirekte Finanzierung des externen Beratungsangebotes zur Kinderbetreuung<br />

über das «Lohnpromille» <strong>und</strong> Semestergebühren an der Berner Fachhochschule<br />

Beitrag mit Unterstützung von Heidi Rebsamen, Gleichstellungsbeauftragte der Berner<br />

Fachhochschule.<br />

Die Berner Fachhochschule bietet ihren Mitarbeitenden <strong>und</strong> Studierenden Beratung<br />

durch eine externe Organisation, den Childcare Service Schweiz bzw. Childcare Service<br />

Bern, an. Der Service bietet individuelle Beratung für Eltern in Fragen r<strong>und</strong> um die<br />

familienexterne Kinderbetreuung, z.B. zu Kindertagesstätten, Hortplätzen, Mittagstischen,<br />

Tagesfamilien, Au-pairs oder Babysittern. Er vermittelt diverse Formen von<br />

Betreuungsplätzen, auch im Bereich Ferienbetreuung sowie im Falle von unregelmässigen<br />

<strong>und</strong> nicht vorhergesehenen Betreuungsengpässen (weitere Informationen unter<br />

www.childcare.ch). Die Beratungsdienstleistung für Mitarbeitende <strong>und</strong> Studierende<br />

der Berner Fachhochschule wird indirekt über das 2007 eingeführte «Lohnpromille»<br />

finanziert. In den 1990er-Jahren wurde es durch die Universität Bern eingeführt. Das<br />

Lohnpromille ist für die Angestellten in der Verordnung des Fachhochschulgesetzes<br />

festgelegt. Für die Studierenden wird dort eine zusätzliche Semestergebühr von CHF 24<br />

festgelegt. Ungefähr ein Viertel des Betrages, welcher aus dem Lohnpromille <strong>und</strong> den<br />

Semestergebühren resultiert, fliesst in einen Sozialfonds, zu dem ein besonderes Reglement<br />

besteht (der Rest fliesst anderen Angeboten, z.B. dem Sportangebot, zu). Mit<br />

einem Teil dieses Sozialfonds wird das externe Beratungsangebot zur Kinderbetreuung<br />

für Mitarbeitende <strong>und</strong> Studierende mitfinanziert. Dieselbe Finanzierungslösung existiert<br />

auch bei der Pädagogischen Hochschule Bern.<br />

Zu erwähnen ist, dass das B<strong>und</strong>esamt für Sozialversicherungen BSV zurzeit ein<br />

neues Projekt in der Pilotphase durchführt. Mit der am 1. Oktober 2007 in Kraft getretenen<br />

Verordnungsänderung können Pilotprojekte zur Einführung von Betreuungsgutscheinen<br />

unterstützt werden. Der B<strong>und</strong> kann Finanzhilfe an Pilotprojekte ausrichten,<br />

indem er Gutscheine für die Betreuung von Kindern in Kindertagesstätten an Einzelpersonen<br />

abgibt. Bis heute wurden Subventionen der öffentlichen Hand für die familienergänzende<br />

Kinderbetreuung in aller Regel direkt an die Anbietenden ausgerichtet (Objektfinanzierung).<br />

Mit der Einführung von Betreuungsgutscheinen sollen die Eltern direkt<br />

in den Genuss der Subventionen kommen (Subjektfinanzierung) <strong>und</strong> damit Betreuungsleistungen<br />

ihrer Wahl kaufen können. Mit dem Wechsel von der Objekt- zur Subjektfinanzierung<br />

im Rahmen eines Gutscheinsystems soll der Wettbewerb zwischen den<br />

Anbietenden gefördert <strong>und</strong> neue Dynamik ins System der familienergänzenden Kinderbetreuung<br />

im Vorschulbereich gebracht werden. Dies soll zu einem Ausbau des Betreu-<br />

<strong>Familienfre<strong>und</strong>liche</strong> <strong>Hochschulen</strong>: <strong>Handlungsfelder</strong> <strong>und</strong> Praxisbeispiele 90/128<br />

Carmen Lack, Nathalie Amstutz, Ursula Meyerhofer

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