27.10.2014 Aufrufe

Familienfreundliche Hochschulen: Handlungsfelder und ...

Familienfreundliche Hochschulen: Handlungsfelder und ...

Familienfreundliche Hochschulen: Handlungsfelder und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Väter haben an der Befragung teilgenommen. Von den Antwortenden werden am<br />

meisten folgende Möglichkeiten genutzt, um Beruf <strong>und</strong> Familie besser zu vereinbaren:<br />

- Teilzeitarbeit,<br />

- flexible Arbeitszeiten,<br />

- Telearbeit<br />

- sowie familienergänzende Kinderbetreuungsangebote.<br />

Folgende schwierige Umstände ergeben sich oft:<br />

- Die Vereinbarkeit erfordert allgemein ein intensives Zeitmanagement.<br />

- Eine hohe Arbeitsbelastung, die dazu führt, dass z.B. faktisch Teilzeit- aber auch<br />

Vollzeitpensen ständig überschritten werden.<br />

- Zur Bewältigung des Arbeitspensums wird oft an den Wochenenden <strong>und</strong> Abenden<br />

gearbeitet.<br />

- Die Erwartung, permanent zur Verfügung zu stehen, ist verbreitet.<br />

- Oft wird eine fehlende Akzeptanz wahrgenommen. In den Augen der Mehrheit der<br />

Befragten besteht (noch) nicht genug Verständnis für die Bedingungen, die Väter<br />

haben; neue Rollenmodelle stossen nicht nur auf Verständnis. Auch hier wurden<br />

wiederum Einschränkungen im Zusammenhang mit Teilzeitarbeit genannt.<br />

Als wichtigste Themen <strong>und</strong> konkreter Verbesserungsbedarf im Zusammenhang mit der<br />

Vereinbarkeit ihrer Erwerbstätigkeit <strong>und</strong> Familienpflichten wurden dann von den<br />

Befragten genannt:<br />

- Adäquate <strong>und</strong> flexible Rahmenbedingungen in Bezug auf Arbeitszeit <strong>und</strong> -ort (z.B.<br />

Reduktion Arbeitspensum, Telearbeit, Rücksichtnahme auf reguläre <strong>und</strong> aussergewöhnliche<br />

Familienpflichten).<br />

- Eine Verbesserung der Bedingungen für Teilzeitarbeit <strong>und</strong> die Förderung der Teilzeitarbeit,<br />

insbesondere auch hinsichtlich qualifizierter Stellen <strong>und</strong> für Führungskräfte<br />

(z.B. auch Topsharing).<br />

- Adäquate Möglichkeiten zur familienergänzenden Kinderbetreuung. 46<br />

- Die Förderung des Verständnisses <strong>und</strong> die Akzeptanz im betrieblichen Umfeld. Genannt<br />

wurde hier auch die Bedeutung der Führungsebene (Sensibilität, Kompetenz<br />

<strong>und</strong> Vorbildfunktion).<br />

- Im Zusammenhang mit der Organisationskultur wäre es erwünscht, dass männliche<br />

Vorbilder die Vereinbarkeit <strong>und</strong> Inanspruchnahme von Möglichkeiten zur besseren<br />

Vereinbarkeit vorleben. Zudem sollte die betriebliche Akzeptanz gefördert<br />

werden <strong>und</strong> insbesondere Familien-/Hausarbeit durch Männer mehr Anerkennung<br />

erhalten.<br />

4.9. Handlungsfeld familienergänzende Kinderbetreuung<br />

In der Diskussion um die Vereinbarkeit von Beruf/Studium <strong>und</strong> Familie immer wieder<br />

hervorgestrichen werden bedarfsgerechte Angebote im Bereich der familienergänzenden<br />

Kinderbetreuung. Gesamtschweizerische Daten weisen nach, dass familienergänzende<br />

Kinderbetreuung eine wesentliche Entlastung der Eltern darstellt <strong>und</strong> so einen zentralen<br />

Faktor bei der Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie bildet. 36% der schweizerischen<br />

Paarhaushalte <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 55% der Alleinerziehenden mit Kindern unter 15 Jahren nahmen<br />

2008 Kinderbetreuung in Anspruch. Ist das jüngste Kind unter sieben Jahre alt,<br />

waren es sogar 50% bzw. 72%. Am häufigsten wurden Kinder durch Verwandte, z.B.<br />

Grosseltern, betreut, danach folgten Krippen <strong>und</strong> Horte (vgl. B<strong>und</strong>esamt für Statistik:<br />

46 Zu erwähnen ist, dass den Angehörigen der Hochschule Luzern die erweiterte Kita Campus des Hochschulraumes Luzern zur<br />

Verfügung steht (vgl. dazu Praxisbeispiel S. 83).<br />

<strong>Familienfre<strong>und</strong>liche</strong> <strong>Hochschulen</strong>: <strong>Handlungsfelder</strong> <strong>und</strong> Praxisbeispiele 79/128<br />

Carmen Lack, Nathalie Amstutz, Ursula Meyerhofer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!