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Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...

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ern eine Prävalenz von 14,3 % <strong>und</strong> eine Heritabilität von 0,52. SCHOUGAARD et al. (1990)<br />

geben für dieses Gelenk einen Heritabilität von 0,26 an.<br />

Bezüglich des Vererbungsmodus sind nach aktuellem Kenntnisstand noch keine gesicherten<br />

Aussagen möglich. Es gilt als wahrscheinlich, dass der OCD an ihren verschiedenen möglichen<br />

Lokalisationen unterschiedliche Erbgänge zugr<strong>und</strong>e liegen (DOUGLAS 2003).<br />

3.1.1.3 Ätiologie <strong>und</strong> Pathogenese<br />

Die Osteochondrosis dissecans (im Folgenden OCD) wird als Störung der enchondralen Ossifikation<br />

definiert (OLSSON 1978, REJNÖ <strong>und</strong> STRÖMBERG 1978). Die Ursachen dieser<br />

Erkrankung sind multifaktoriell <strong>und</strong> beinhalten Vererbung, Wachstumsrate, biomechanische<br />

Belastung, diätetische Faktoren <strong>und</strong> aus letzteren resultierende hormonelle Imbalancen sowie<br />

fütterungsbedingte Mineralstoffimbalancen (JEFCOTT 1991, HURTIG <strong>und</strong> POOL 1996).<br />

Klinisch relevant erscheint diese Störung insbesondere an zwei Lokalisationen des Knochens,<br />

nämlich in der Wachstumszone der Epiphyse sowie im artikulären Knorpelkomplex<br />

(MCILWRAITH 1987). Ein komplexes Zusammenspiel der oben aufgeführten Faktoren bedingt<br />

eine fehlende Reifung der Chondrozyten, eine unzureichende Kalzifikation der extrazellulären<br />

Matrix <strong>und</strong> in der Folge eine ausbleibende Einsprossung von Blutkapillaren in den<br />

Knorpel (OLSSON <strong>und</strong> REILAND 1978). Die Dicke des Knorpels in der betroffenen Region<br />

nimmt zu, wodurch die zur Versorgung des Knorpels notwendigen Diffusionsvorgänge eingeschränkt<br />

werden. Der epiphysäre Knorpelkomplex wird geschwächt (JEFFCOTT 1991). Es<br />

entstehen Fissuren, die vom Defekt ausgehend bis zur Oberfläche des Gelenkknorpels ziehen.<br />

Eine partielle, im fortgeschrittenen Stadium vollständige Ablösung dieser osteochondrotischen<br />

Bezirke als intraartikuläre Fragmente ist die Folge (OLSSON <strong>und</strong> REILAND 1978).<br />

Folgende Lokalisationen werden als Prädilektionsstellen der OCD angesehen: lateraler <strong>und</strong><br />

medialer Rollkamm der Trochlea ossis femoris, die Lateralfläche der Patella, Eminentia intercondylaris<br />

tibiae, Malleolus medialis tibiae, lateraler <strong>und</strong> medialer Rollkamm des Talus, Ca-<br />

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