Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...
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cricoarytenoideus lateralis, M. arytenoideus transversus <strong>und</strong> M. ventricularis) ist (LOPEZ-<br />
PLANA et al. 1993). Aufgr<strong>und</strong> dieser Lähmung sinkt der Aryknorpel in das Lumen des<br />
Kehlkopfes. Es entsteht eine Asymmetrie der Rima glottidis. Bei forcierter Inspiration wird<br />
das gelähmte Stimmband in Schwingung versetzt <strong>und</strong> erzeugt hierdurch den für<br />
Kehlkopfpfeifer charakteristischen „Ton“ (WISSDORF et al. 1998, VERTER et al. 1999).<br />
Für das Auftreten einer Recurrens-Lähmung werden verschiedene Faktoren verantwortlich<br />
gemacht:<br />
VERTER et al. (1999) geben mechanische Traumata in Form von Kompression <strong>und</strong> Dehnung<br />
des N. laryngeus recurrens sinister an. Prädisponierend für derartige Schädigungen soll der<br />
Verlauf des Nerven um den Ductus arteriosus Botalli in Verbindung mit der während der<br />
Embryonalentwicklung stattfindende Kaudalverlagerung des Herzens <strong>und</strong> die damit<br />
verb<strong>und</strong>ene mechanische Belastung sein. Dieser Zug kann in ausgeprägten<br />
Belastungssituationen (z.B. extreme Halsbewegungen) eine Traumatisierung des Nerven zur<br />
Folge haben. Darüber hinaus kann eine Schädigung bei Auftreten von<br />
Atemwegserkrankungen durch Hyperplasie der regionalen Lymphknoten (Lnn.<br />
tracheobronchales sinistri) sowie durch die Pulsation von Aorta <strong>und</strong> A. carotis communis<br />
erfolgen. AINSWORTH <strong>und</strong> HACKETT (2004) bezeichnen die Hemiplegia laryngis als<br />
Manifestation einer generalisierten distalen Axonopathie aller langen Nerven großrahmiger<br />
<strong>Pferd</strong>e. Der N. laryngeus recurrens sinister als längster Nerv im <strong>Pferd</strong>ekörper ist hierbei der<br />
einzige Nerv, bei dem die Axonopathie zu einer klinischen Symptomatik führt. Histologisch<br />
zeigt sich ein fortschreitender Verlust markhaltiger Nervenfasern sowie der Myelinscheiden<br />
(HERZOG 2001).<br />
Neben den bereits aufgezeigten Faktoren wird bakteriell <strong>und</strong> viral bedingten Neuropathien,<br />
Vitaminmangel, Intoxikationen (z.B. Organophosphate), Luftsackmykosen <strong>und</strong> Neoplasien<br />
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