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Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...

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vorhandenen Wissensdefizite zu tilgen <strong>und</strong> zukünftig präzise in das Zuchtgeschehen<br />

eingreifen zu können. Zudem würde dies die oftmals aus Züchterkreisen geäußerte Sorge um<br />

„Verlust wertvollen Zuchtmaterials“ durch pauschalen Zuchtausschluss erkrankter <strong>Pferd</strong>e<br />

entkräften. Da die klinische Manifestation der OCD durchaus nicht nur auf Jungpferde<br />

begrenzt ist, sondern auch <strong>Pferd</strong>e in höherem Lebensalter betreffen kann, sollte eine<br />

verpflichtende Durchführung von entsprechenden Röntgenuntersuchungen bei Zuchttieren in<br />

regelmäßigen Abständen bis zum Ausscheiden aus der Zucht als zukünftiger Bestandteil<br />

ernstzunehmder Zuchtprogramme diskutiert <strong>und</strong> in angemessener Form umgesetzt werden.<br />

3.1.2 Angeborener <strong>und</strong> erworbener Sehnenstelzfuß des Fohlens<br />

3.1.2.1 Symptomatik<br />

Fohlen mit angeborenem Sehnenstelzfuß zeigen unmittelbar post partum oder einige Tage<br />

nach der Geburt eine ein- oder beidseitig auftretende anormale Beugung aller 3 Zehengelenke<br />

der vorderen Extremitäten. Der Grad dieser Plantarflexion kann variieren <strong>und</strong> führt in leichteren<br />

Fällen dazu, dass ausschließlich der Vorderrand des Hufes belastet wird. Bei ausgeprägter<br />

Winkelung erfolgt ein Überköten bis zur Fußung auf der Dorsalfläche des Fesselgelenks. Die<br />

hinteren Extremitäten werden weit unter den Rumpf gesetzt, um mehr Last aufzunehmen<br />

(LITZKE <strong>und</strong> DIETZ 1999). Die Beugestellung betrifft mehrheitlich Huf- <strong>und</strong> Fesselgelenk,<br />

kann aber auch das Karpalgelenk mit einbeziehen. Ein aktives oder passives Strecken der<br />

betroffenen Gelenke ist nur schwer möglich (LITZKE <strong>und</strong> DIETZ 1999, HERTSCH 1990).<br />

Nach LITZKE <strong>und</strong> DIETZ (1999) tritt der erworbene tendogene Stelzfuß vornehmlich im<br />

Alter zwischen 3 <strong>und</strong> 9 Monaten auf <strong>und</strong> ist durch eine Brechung der Zehenachse im Hufgelenk<br />

nach dorsal charakterisiert. Das Fesselgelenk befindet sich in physiologischer Position<br />

(SOENNICHSEN 1982). Dies führt zu einer Fußung ausschließlich im Bereich der Hufspitze,<br />

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