Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...
Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...
Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Fütterung stärkearmer, rohfaserreicher Rationen unter Ergänzung von Fettanteilen die<br />
Glykogenkonzentration in den Skelettmuskelzellen reduziert werden kann.<br />
Betroffene <strong>Pferd</strong>e sollten nach einer akuten Episode möglichst schnell wieder kontinuierliche<br />
Bewegung erhalten. VALBERG <strong>und</strong> DYSON (2003) geben an, dass bei einer täglichen<br />
Boxenruhe von mehr als 12 St<strong>und</strong>en die Inzidenz der Erkrankung ansteigt.<br />
3.1.5.6 Tierschutzrechtliche Bewertung <strong>und</strong> mögliche zuchthygienische Maßnahmen<br />
Milde Verlaufsformen der PSSM können mit geringgradigen Einschränkungen des<br />
Wohlbefindens betroffener Individuen einhergehen. Dies kann sich in Form von<br />
Muskelsteifheit äußern, die jedoch bei ausgeprägterer Symptomatik bis zur Unduldsamkeit<br />
bei solchen Belastungen führen können, die die Grenzen des verfügbaren Leistungspotentials<br />
erkrankter <strong>Pferd</strong>e erreichen oder sogar überschreiten. Dementsprechend sollte bei dem<br />
Verdacht einer PSSM die notwendige Diagnostik frühzeitig durchgeführt werden, um<br />
erkrankten <strong>Pferd</strong>en keine Leistungen abzuverlangen, die diese erkrankungsbedingt nicht zu<br />
leisten imstande sind. Bei den seltenen hochgradigen Verlaufsformen der PSSM mit<br />
kolikartigen Schmerzen, Muskelatrophie <strong>und</strong> Nierenversagen ist von erheblichen Schmerzen,<br />
Leiden <strong>und</strong> Schäden auszugehen.<br />
Ähnlich der hyperkaliämischen periodischen Paralyse wird auch bei der PSSM ein autosomalrezessiver<br />
Erbgang vermutet (VALBERG et al. 1996), jedoch kann diese Erberkrankung nicht<br />
mittels molekulargenetischer Untersuchungsmethoden diagnostiziert werden. Diese Tatsache<br />
macht das Auffinden der Anlageträger mittels der bereits aufgeführten diagnostischen<br />
Methoden zur Voraussetzung für ein zuchthygienisches Eingreifen. Anlageträger sollten von<br />
der Zucht ausgeschlossen werden, um das Risiko einer Verbreitung dieser Erkrankung zu<br />
reduzieren.<br />
- 31 -