Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...
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3.1.1.5 Therapie<br />
Die Möglichkeiten <strong>und</strong> Notwendigkeiten prophylaktischen <strong>und</strong> therapeutischen Eingreifens<br />
hängen stark von der Ausprägung <strong>und</strong> Lokalisation der osteochondrotischen Läsionen ab. So<br />
empfiehlt JEFFCOTT (1991) als gr<strong>und</strong>legende Prophylaxe während der Aufzucht von Fohlen<br />
<strong>und</strong> Jungpferden eine ausgewogene Fütterung unter Vermeidung exzessiver Energie- <strong>und</strong><br />
Kohlenhydratzufuhr sowie eine ausreichende Kupferversorgung. Darüber hinaus kommt einem<br />
angemessenen Bewegungsregime große Bedeutung zu. RICHARDSON (2003) schreibt<br />
einer regelmäßigen, kurzzeitigen, jedoch intensiven Belastung von Fohlen einen protektiven<br />
Effekt gegen die Entstehung der OCD zu.<br />
In vielen Fällen von OCD bei Jungpferden mit nur geringgradiger Lahmheit sollte zunächst<br />
eine konservative Therapie vorgenommen werden, da ein nicht unwesentlicher Teil der<br />
krankhaften Veränderungen ohne chirurgisches Eingreifen ausheilen kann. In Fällen mit<br />
ausgeprägterer Symptomatik, also stärkeren Lahmheiten <strong>und</strong> Gelenkfüllung, kann ein<br />
chirurgisches Eingreifen in Erwägung gezogen werden (DIK et al. 1999, RICHARDSON<br />
2003).<br />
3.1.1.6 Tierschutzrechtliche Bewertung <strong>und</strong> mögliche zuchthygienische Maßnahmen<br />
Der Grad an körperlicher Beeinträchtigung durch das Auftreten von Lahmheiten bei der OCD<br />
kann erheblich variieren. So treten vielfach nur geringgradige Lahmheiten auf, die mittels<br />
konservativer Therapieformen ausheilen können (RICHARDSON 2003). In<br />
schwerwiegenderen Fällen, bei denen die OCD zudem an mehreren Lokalisationen<br />
nachgewiesen wird, erscheint ein Zuchtausschluss von Zuchttieren sinnvoll. HERZOG (2001)<br />
sieht die Gefahr einer Verbreitung der Disposition durch infolge der OCD chronisch lahmer<br />
Stuten. Da die Vererbungsmodi in Abhängigkeit der Lokalisation der OCD noch nicht<br />
eindeutig belegt werden konnten, erscheint eine langfristig angelegte,<br />
generationsübergreifende Dokumentation <strong>und</strong> Datenerfassung unumgänglich, um die<br />
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