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Erbliche Defekte und Dispositionen beim Pferd - Vetsuisse-Fakultät ...

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3.1.6.3 Ätiologie <strong>und</strong> Pathogenese<br />

DIETZ <strong>und</strong> DE MOOR (1999) definieren den Spat als eine ein- oder beiderseitig auftretende<br />

lokale chronische Periarthritis <strong>und</strong> Osteoarthrose medial an den straffen Gelenken des Tarsus.<br />

Die Entstehung des Spats wird auf das Zusammenspiel prädisponierender Faktoren <strong>und</strong><br />

wiederkehrender Überbelastung des Gelenks zurückgeführt.<br />

Als prädisponierend für diese Erkrankung gelten insbesondere Stellungsanomalien der<br />

Hinterhand im Sinne einer rückständigen, säbelbeinigen, kuhhessigen oder fassbeinigen<br />

Stellung sowie wiederholte, zahlreiche Traumen, insbesondere im Bereich der stärker<br />

belasteten Medialseite des Sprunggelenks (PARK <strong>und</strong> LEBEL 1989, DIETZ <strong>und</strong> DE MOOR<br />

1999). Letztgenannte Autoren bezeichnen den Spat gar als „Berufserkrankung“ solcher<br />

<strong>Pferd</strong>e, deren Sprunggelenk stellungs- <strong>und</strong> gangartbedingt über das physiologische Maß<br />

hinaus belastet wird.<br />

Die Folgen der aufgeführten Faktoren beschreiben SCHULZ <strong>und</strong> DÄMMRICH (1991) als<br />

Veränderungen im Sinne einer Arthropathia deformans. Es kommt zu einem<br />

Elastizitätsverlust <strong>und</strong> Gefügetrennungen des Gelenkknorpels. Die entstehenden Usuren sind<br />

zunächst oberflächlich <strong>und</strong> liegen ausschließlich im Bereich des Gelenkknorpels. Im weiteren<br />

Verlauf dieser Erkrankung reichen die Usuren weiter in die Tiefe <strong>und</strong> führen zur Eröffnung<br />

der Knochenendplatte. Die Reparation dieser Knorpeldefekte erfolgt über aussprossendes<br />

endostales Fasergewebe. Ein Verwachsen des Fasergewebes von sich gegenüberliegenden<br />

Usuren führt zur zunächst fibrösen, später knöchernen Ankylose der einzelnen Tarsalknochen.<br />

Der beschriebene Krankheitsprozess betrifft in der Regel zuerst das Os tarsi centrale, das Os<br />

tarsale II <strong>und</strong> III. Eine Ausbreitung auf den Metatarsus, die übrigen Knochen des<br />

Sprunggelenks sowie das mediale Griffelbein ist möglich (DIETZ <strong>und</strong> DE MOOR 1999).<br />

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